Regionalliga: SV Elversberg – FC Astoria Walldorf

04.11.2017
18. Spieltag Regionalliga Südwest
SV Elversberg - FC Astoria Walldorf
Waldstadion an der Kaiserlinde
Endergebnis: 3:1 (1:0)
Zuschauer: 1.092 (10 Gäste)
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Der November erhielt Einzug und mit ihm die kalte und nasse Jahreszeit. Da das Wetter aber bekanntlich nur eine Frage der Kleidung ist, war eine warme Regenjacke fester Bestandteil auf dem Weg zur Kaiserlinde. Elversberg spielte an diesem Samstag gegen Walldorf, was in der aktuellen Spielzeit die mit Abstand am wenigsten interessante Partie werden sollte.

Immerhin tummeln sich fast ausschließlich größere Vereine mit gestandenen oder sich entwickelnden Fanszenen im Südwesten, wodurch man normalerweise bei jedem Heimspiel etwas geboten bekommt. Anders aber Walldorf, ebenfalls Eigentum eines gewissen Dietmar Hopp und sowas wie die dritte Mannschaft der TSG Hoffenheim, das nur von ein paar Normalos unterstützt wird und keine eigene Szene besitzt.

Die Motivation für das Spiel an sich sollte sich daher eher im unteren Mittelmaß befinden, weshalb man den Fokus eher auf die Zeit vor dem Anpfiff setzte und sich schon früh zum ersten Bier des Tages traf. Außerdem stoppte man auf dem Hinweg zunächst an einem russischen Supermarkt unweit des Stadions, der jeden Samstag frisch Gegrilltes serviert. Die Schaschliks schmeckten wunderbar und lösten die Frikadelle im Stadion als Mittagessen ab.

Beim späteren Eintritt ins Waldstadion bestätigten sich erste Bedenken, dass die ständigen Leistungsschwankungen auf dem Rasen, gepaart mit dem Wetter und der unattraktivität des Gegners, erhebliche Einflüsse auf die Zuschauerzahl hatten. Dennoch kamen rund 1.100 Schaulustige an die Linde, was momentan ungefähr der Fanstamm der SVE sein dürfte. Eben diejenigen, die auch kommen, wenns mal nicht so läuft.

Etwa zehn Walldörfer verloren sich zudem auf der Haupttribüne, flaggten jedoch ihre beiden mitgebrachten Zaunfahnen am Gästeblock an. Akustisch gabs von denen natürlich nichts zu hören. Im Block C der SVE waren ebenfalls große Lücken, was sich deutlich auf die Sangeskraft des eher kleinen Haufens auswirkte. War die Mitmachquote anfangs noch für die Umstände recht ok, ging selbige mit der Zeit immer weiter zurück, sodass man in der ersten Hälfte maximal von einer sporadischen Unterstützung sprechen kann. Wenn aber mal alle an einem Strang zogen, wurde es mitunter schonmal laut an der Linde. Leider geschah dies viel zu selten.

Auf dem Rasen zeigte sich Elversberg ab Beginn dominant und umspielte die hoffnungslos überforderten Gäste nach allen Regeln der Kunst. Dennoch benötigten die Schwarz-Weißen für die Führung einen Foulelfmeter, welcher durch Julius Perstaller gerade so verwandelt wurde. Obwohl die Hausherren die Gäste regelrecht wie Pylonen umdribbelten, blieb es beim mageren 1:0 Vorsprung zur Pause. Für die vielen offensiven Bemühungen definitiv zu wenig.

Auch im zweiten Durchgang sollte sich wenig ändern. Jedoch bekam der Schiedsrichter wohl ein wenig Mitleid mit den Gästen, was ihn dazu veranlasste, fortan jegliche Aktion für Walldorf zu entscheiden. Wenig verwunderlich war deshalb auch der erneute Pfiff zum Foulelfmeter, welcher dieses Mal den Ausgleich für die Gäste bedeutete. Der Strafstoß in der 50. Minute dürfte im Übrigen der erste Schuss aufs Tor der Gäste zu diesem Zeitpunkt gewesen sein, die, bis auf zwei Ecken, nicht wirklich in den gegnerischen Strafraum vordringen konnten.

Im nun, aufgrund vieler zweifelhafter Schiedsrichterentscheidungen, sehr hitzigen Spiel behielt die SVE jedoch einen kühlen Kopf. Gaetan Krebs und Geburtstagskind Kevin Maek konnten in der 72. und 75. Minute mit ihren Toren auf 3:1 erhöhen und das Spiel entscheiden. Die geschlagenen Gäste beschränkten sich, wie eigentlich schon in der gesamten zweiten Hälfte, lediglich auf das zur Schau stellen ihrer schauspielerischen Fähigkeiten. Kurze Zeit später war der Kick auch schon vorbei und die Mannschaft holte sich ihren verdienten Applaus von der Heimkurve ab, für Geburtstagskind Kevin Maek gabs sogar ein kurzes Ständchen.

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Das Ergebnis fiel zufriedenstellend aus, auch wenn die Mannschaft es sich einmal mehr selbst schwer machte. Durch den Punktgewinn hat die SVE den Rückstand auf Rang zwei auf sechs Punkte verkürzt. In einer Liga, in der jeder jeden schlagen kann, ist so ein kleiner Abstand definitiv aufholbar. Mal sehen, wohin die Reise in diesem Jahr noch so geht.