Regionalliga: VfR Wormatia Worms – SV Elversberg

30.10.2017
17. Spieltag Regionalliga Südwest
VfR Wormatia Worms - SV Elversberg
Wormatia-Stadion
Endergebnis: 1:0 (0:0)
Zuschauer: 1.002 (60 Gäste)
Fotoalbum

Wenn Sport1 seine Finger im Spiel hat, werden Spiele gerne mal auf ungewöhnliche Tage terminiert. So geschehen in dieser Woche, als das Spiel der Elversberger in Worms auf einen Montagabend verlegt wurde. Glücklicherweise wurde der Anstoss des vorgezogenen Spiels auf TV-gerechte 20.15 gesetzt, was, in Kombination mit den beiden Feiertagen am Dienstag und Mittwoch, auch für manch Berufstätigen machbar war.

Der Fanbus, welchen man auch selbst zur Anreise nutzte, war daher nicht schlecht gefüllt. Ohne größere Hindernisse auf den Autobahnen erreichte man Worms in der geplanten Zeit. Geparkt wurde am Eingang zum Labyrinth, welches direkt zum Gästeblock führt.

Nach kurzem Fußmarsch durch selbiges erblickte man das alte Wormatia-Stadion mit seiner charakteristischen Haupttribüne. Im noch fast leeren Stadion fielen sofort die unzähligen Kameras und Lichter des Spartensenders auf, dessen Heerscharen von Mitarbeitern sich gerade um die Verkabelungen der Geräte kümmerten. Auch im Heimblock schienen die Reporter aktiv und suchten anscheinend nach Gesprächspartnern.

Zunächst unklar, erfuhr man erst im späteren Verlauf von den Hintergründen des Medieninteresses im Heimblock: Im Rahmen des Spiels wurde die Vortribüne, traditioneller Standort der Wormser Fanszene, zu Ehren des 2014 an Leukämie verstorbenen Raphael Hügel umbenannt, welcher sich nicht nur jahrelang im Verein engagierte, sondern auch Gründungsmitglied der Sups Worms war.

Zudem sollte auf eine Spendensammlung durch die DKMS aufmerksam gemacht werden, die an diesem Tag stattfand. Die SV Elversberg beteiligte sich als Gastverein ebenfalls an der Aktion und spendete 500€ für den guten Zweck.

Mit voranschreitender Zeit füllten sich die Tribüne und die Gegengerade ein wenig, obwohl man eigentlich mit einem größeren Zuschauerinteresse gerechnet hatte. Aber bei einem Montagsspiel, welches man gleichzeitig live im Fernsehen verfolgen kann, ist es auch nicht wirklich verwunderlich, dass keine Zuschauerrekorde gebrochen werden.

Von den letztendlich 60 anwesenden Gästen war man hingegen positiv überrascht, da man keineswegs mit einer solchen Zahl rechnete. Daher konnte sich auch die akustische Unterstützung der Mannschaft sehen bzw. hören lassen, obwohl sich ein paar Pausen mehr als üblich einschlichen. Nicht zu Vergleichen mit den letzten Wochen, doch für die allgemeinen Gegebenheiten durfte man zufrieden sein.

Der Heimsupport hingegen übertraf alle Erwartungen. Stellte man sich zunächst noch, aufgrund der Inaktivität der Sups Worms, auf einen unkoordinierten Support ein, überraschte die Vortribüne mit einem starken Haufen, der mit einer respektablen Lautstärke sein Liedgut zum Besten gab. Unterstützt von den Ultras Mannheim, die auch mit einem Auswärtsbanner anwesend waren, war der motivierte Haufen gut in Bewegung.

Vor allem in der ersten Hälfte überzeugten die Wormser auf ganzer Linie, während die zweite Halbzeit bis auf einen Wechselgesang als eher schwächer wahrgenommen wurde. Nichtsdestotrotz muss man den Heimsupport subjektiv als Besten je im Wormatia-Stadion gesehenen quittieren.

Während auf den Rängen Worms klar die Nase vorne hatte, zeigte sich Elversberg auf dem Platz spielbestimmend. Viele Chancen standen zu Buche, die jedoch nicht zum erhofften Torerfolg führten. Doch auch der VfR hatte hier und da seine Chancen, konzentrierte sich aber zunächst auf das Verteidigen. Das unansehnliche Spiel ging mit einem völlig verdienten 0:0 in die Pause.

Die zweite Hälfte gestaltete sich zunächst identisch, bis die Gäste ein wahres Chancenfeuerwerk abbrannte. Doch gegen Ende schienen die Akteure mal wieder müde. Platt und ausgebrannt, um bei der Metapher zu bleiben. Worms wartete scheinbar nur auf diesen Moment und ging in die Offensive.

Aus einer halben Flanke, die an Freund und Feind vorbei zu segeln schien, resultierte plötzlich das 1:0 aus der Sicht der Hausherren. Großer Jubel auf der Tribüne, ungläubiges Abwinken im Gästeblock. Manchmal hasst man die alten Fußball Floskeln, doch an diesem Tag mussten sie sich mal wieder bewahrheiten: Wenn man die Dinger vorne nicht macht, bekommt man sie hinten. Und das absolut verdient.

Durch das Tor in der 87. Minute konnte die Wormatia schließlich das Spiel für sich entscheiden. Nicht wirklich unverdient, denn die Rot-Weißen waren abgezockt, blieben bis zum Ende dran und hatten im entscheidenden Moment das Glück auf ihrer Seite.

Während Worms mit seiner Mannschaft feierte, trabten die Elversberger Spieler langsam zum Gästeblock und holten sich einen kleinen Applaus für die dann doch gar nicht mal so schlechte Leistung ab. Hier und da gabs aufbauende Worte zu hören, während, im Gegensatz zum Spiel in Mainz, keine Kritik zu vernehmen war.

Hier gibts mehr Fotos!

Vom kalten Wind fast durchfroren gings nach kurzer Zeit wieder durch das Käfig-Labyrinth nach draußen, wo der beheizte Bus sehnlichst auf seine Insassen wartete. Weitere zwei Stunden später, mittlerweile kurz vor Mitternacht, erreichte man wieder die saarländische Heimat.