Relegation: JSK Rodgau – FG Seckbach

02.06.2019
Relegation zur Verbandsliga Hessen Süd
JSK Rodgau - FG Seckbach
Sportanlage Rodgau-Jügesheim
Endergebnis: 2:1 (1:1)
Zuschauer: 250
Fotoalbum

Spätestens dann, wenn die großen Ligen des Landes ihr Ende fanden und selbst das Championsleague Finale in der Vergangenheit liegt, steht der Juni vor der Tür. Doch bevor wir uns vollkommen in die ellenlange fussballfreie Zeit verabschieden und die Wochenenden am Grill verbringen, bieten diverse Relegationsspiele genügend Auswahl für ein paar letzte Stunden am gelobten Grün. So auch an diesem Sonntag, an dem man einfach mal beschloss, die neue Wahlheimat zu erkunden und die Aufstiegsrunde im benachbarten Jügesheim mitzunehmen.

Kann man auch in einer guten Stunde zu Fuß erreichen, was dem Vorhaben der Ortserkundung als dienlich erschien. Wetter passte auch, also noch fix mit nem Wasser bewaffnen und los. Besonders freute man sich dabei auf die Ankündigung der Gäste, die mit einem ganzen Bus die kurze Strecke in die Vorstadt der Mainstadt rollen wollten. Kann ja was werden!

Irgendwann im Laufe des Sonntagmittags, gut eineinhalb Stunden vor Anpfiff, gings daher hinaus in die pralle Sonne und an der Hauptstraße entlang nach Norden. Von Nieder-Roden aus wollte zunächst das nahe Dudenhofen passiert werden, was durch schicke Fachwerkhäuser und anderen alten Gebäuden bestach. Hatte man beim Vorbeifahren nie so wirklich auf dem Schirm. Danach erreichte man auch schon Jügesheim, was so ziemlich das Zentrum des sehr in die Länge gezogenen Rodgaus darstellt. Dort gabs noch ein Eis auf die Hand, ehe der Gang beim Blick auf die Uhr etwas beschleunigt wurde. Da hatte man die Rechnung ohne die Hitze gemacht, die doch ein wenig an der Geschwindigkeit zehrte.

So erreichte man die Anlage am nordwestlichen Stadtrand schließlich direkt mit Anpfiff (also nach etwas mehr als neunzig Minuten des ursprünglich einstündigen Fußmarschs) und zog für günstige dreieinhalb Taler die Tickets im Postkartenformat. Die Übergröße ist hier wohl Standard und das nunmehr dritte Ticket lokaler Vereine, das nicht ohne weiteres in den Geldbeutel passte.

Fix gings nun auf den bereits gut gefüllten Platz, der das Zentrum der mit fünf Plätzen ausgestatteten Sportanlage darstellt. Dabei bilden die typischen drei Stufen auf der Seite des Vereinsheims den einzigen Ausbau des ansonsten schnörkellosen Rundes, was an sich aber doch recht nett wirkte. Bei dem bomben Wetter und Temperaturen um 33° kann man sich aber eh alles geben.

Abseits des Platzes machten die gut 250 Schaulustigen Laune, von denen ungefähr 50 den Gästen aus Seckbach die Daumen drückten. Ausgestattet mit blau-weißen Hüten, gleichfarbigen Luftballons und ein paar Kisten Bier gabs sogar den ein oder anderen Gesang oder Pöbeleinlagen während des Spiels. Alles in Allem aber auf Normalo-Niveau, ohne Tifo oder sowas. Dennoch ab und an recht ordentlich!

Sportlich war das Duell zwischen dem Jügesheimer SK (Zweitplatzierter der Gruppenliga Frankfurt Ost) gegen die FG Seckbach (Zweiter der Gruppenliga Frankfurt West) Startschuss der Dreier-Relegation um den Aufstieg in die sechstklassige Verbandsliga Hessen Süd. Entsprechend nervös starteten beide Mannschaften in die Partie, wobei sich die Gäste den ersten Fehler erlaubten und einen Strafstoß verursachten. Den verwandelten die, zu diesem Zeitpunkt, etwas besseren Gastgeber eiskalt, ehe Seckbach nach der Trinkpause wie aus dem Nichts durch eine gute Aktion ausgleichen konnte.

Der zweite Durchgang war, der subtropischen Temperaturen sei Dank, noch ein Stück zäher, allerdings mit deutlich höheren Spielanteilen für die Gäste. Letztlich war es aber wieder Jügesheim, das nach einer Ecke zum glücklichen 2:1 traf und letztlich das Spiel für sich entschied. Für die restlichen Partien der Aufstiegsrunde natürlich ein enormer psychologischer Vorteil, während die Messe für Seckbach quasi schon gelesen ist. Mal schauen, wer es letztlich macht.

Hier gibt’s weitere Bilder!

Innerlich fast ausgetrocknet ging’s für uns nach Spielende wieder zwei Stadtteile gen Süden, wobei man dann doch auf die klimatisierte S-Bahn zurückgriff. Zu viel des Guten muss ja auch nicht sein. War aber auch so ein netter Sonntagsspaziergang.