3. Liga: SV Elversberg – MSV Duisburg

08.10.2022
11. Spieltag 3. Liga
SV Elversberg - MSV Duisburg
Waldstadion an der Kaiserlinde
Endergebnis: 3:0 (1:0)
Zuschauer: 4.048 (ca. 500 Gäste)
Fotoalbum

Kaum wieder im Land stand auch gleich das nächste Heimspiel der SVE an der Kaiserlinde an. Elversberg gegen Duisburg, ein klangvoller Name im deutschen Profifußball. Für die Zebras derzeit leider „nur“ Alltag in der dritten Liga, wobei man in den letzten Jahren um den Klassenerhalt fast schon froh sein konnte. Für Elversberg eine kleine Zeitreise zurück ins Jahr 2013, der ersten Saison in der eingleisigen Drittklassigkeit. Trug man die ersten Spiele dank des Umbaus noch im Saarbrücker Ludwigspark aus, war die Partie gegen den MSV am damals 12. Spieltag das erste echte Heimspiel in Elversberg. Strömender Regen und ein knapper 1:0-Sieg standen damals auf der Habenseite. Eins der wenigen guten Spiele in der Hinrunde, bevor alsbald der Tabellenkeller grüßen sollte.

Nun, neun Jahre später, herrschen allerdings gänzlich andere Vorzeichen. Die SVE als Zweiter empfing den schwächelnden Koloss von der Ruhr. Gegen die Meidericher sollte es zudem „Wiedergutmachung“ für die verlorene Partie gegen Verl geben, während die Duisburger die Favoritenrolle wie selbstverständlich bei der SVE parken. Ein Ding, mit dem ich in einer Liga mit solch großen Namen noch immer nicht klar komme. Aber die Mannschaft leistet derzeit einfach unfassbares, das gilt es anzuerkennen. Nach gerade einem Viertel der Saison schon die Hälfte der nötigen Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln ist einfach nur ein phantastisches Gefühl. Alles andere wie bester Ligastart, stärkste Offensive usw. ist Bonus oben drauf.

Mit viel Vorfreude ging’s daher in die Heimat und den altbekannten Weg hinauf zum Stadion. Tickets im Fanshop gelöst, dabei endlich wieder neuen Kram erspäht (Kennzeichen-Halterungen!) und hinab zu den Toren des Wohnzimmers. Hier erspähte man eine kleine Veränderung, die insbesondere den Gästen gefallen dürfte: Seit letzter Woche steht im Gästeblock quasi eine Art Oberrang. Eine Stahlrohrtribüne bietet 200 Sitze, wurde und wird selbstredend aber auch als Stehplätze genutzt. Kaum verwunderlich also, dass man bereits früh die bekannten Fahnen der Kohorte, PGDU und co. an den Balustraden des neuen Blocks ausmachte.

Gut 500 Anhänger begleiteten die Zebras bei schönem Wetter ins Saarland und hüllten die Zäune in Blau-Weiße Farben. Die Szene positionierte sich dabei geschlossen auf dem „Oberrang“, während sich der restliche Anhang lose auf den Stehrängen verstreute. Optisch gab der aktive Haufen eine gute Visitenkarte ab. Stets ein dichtes Fahnenmeer, dazu hin und wieder Schalparaden und Klatscheinlagen machten ein schickes Bild. Auch verschafften sich die Jungs und Mädels ein ums andere Mal Gehör auf der anderen Seite, auch wenn dank der Enthaltsamkeit der Normalos in Sachen Mitmachquote sich nicht die ganz große Masse an den Gesängen beteiligte. Die bekannten Duisburger Gassenhauer kamen zumindest gut rüber. Alles in allem ein positiver Auftritt für die Gegebenheiten.

Im C1 wurde man den eigenen Ansprüchen trotz großem Haufen nicht ganz gerecht, auch wenn insbesondere an der Optik deutlich geschraubt wurde. Mehr Fahnen, die auch während der neunzig Minuten stets im Einsatz waren, zudem lange gehaltene Gesänge und ein neues Lied auf „A Mann für Amore“ stimmten positiv, allerdings lässt die Mitmachquote und auch Lautstärke noch zu Wünschen übrig. Wird langsam, aber wird! Gute Momente zeigte die Kurve zumindest nach Chancen der Mannschaft, und die gab es mal wieder zu Genüge. Duisburg kreierte zwar nach drei Minuten die erste Chance des Tages, meldete sich offensiv danach aber gänzlich ab. Kein Torschuss mehr für das restliche Spiel, den ich als solchen werten würde.

Elversberg dagegen zunächst im Aluminium-Pech durch Feil, ehe Mustafa ansehnlich zum 1:0 verwandelte, nur um Minuten später erneut zwei Mal am Pfosten zu scheitern. Elversberg dominierte nach belieben, lief pausenlos an, haderte heute allerdings mit der Chancenverwertung. So dauerte es bis zur 83. Minute, ehe Koffi akrobatisch per Hacke zum zweiten Treffer vollstreckte und sich dabei erstmal einen Krampf einhandelte. Geile Bude! Nachdem Manuel Feil auf seinen Geburtstag völlig unnötig abgeräumt und dabei verletzt wurde, kam mit Suero Fernandez ein Garant aus der letzten Saison aufs Feld und schob unbedrängt zum 3:0-Endstand ein. Ein auch in der Höhe absolut verdienter Sieg gegen erschreckend schwache Gäste und somit weitere drei Punkte für das große Ziel Klassenerhalt!

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Da die „Verfolger“ allesamt schwächelten und insbesondere 1860 eine Niederlage kassierte, schob sich die SVE damit erneut auf den Platz an der Sonne. Diese Momentaufnahme galt es selbstverständlich im Anschluss mit der Mannschaft zu feiern. Saustarke Truppe, bei der es einfach nur Spaß macht, Woche für Woche zuzusehen. Mal sehen, wohin uns die Reise tragen wird. Nächste Woche melden wir uns auf jeden Fall aus Köln wenn es wieder heißt: Der Tabellenführer kommt!