Gruppenliga: TSV Lang-Göns – VfL Biedenkopf

03.09.2021
4. Spieltag Gruppenliga Gießen/Marburg
TSV Lang-Göns - VfL Biedenkopf
Sportzentrum Langgöns
Endergebnis: 1:3 (1:0)
Zuschauer: 80
Fotoalbum

Recht witzige Geschichte, die sich hier im Süden Gießens abspielte. Man nippte freudig an x-ten Bier, während man mit der Ü60-Fraktion über die Jungspunde auf dem Rasen fachsimpelte. Was war geschehen? Nun, wie es der Zufall wollte, überschnitt sich der eigene, kurze Freitag mit der Ankündigung meiner besseren Hälfte, mit ihren Kollegen eine Grillparty zu feiern. Der Chef lud ein, also sagt man eben ruhig mal ja. Da damit der ursprüngliche Plan, die Frankfurter Lieblingskneipe zu besuchen ausfiel, könnte man auch gleich Fussball schauen, Zeit hat man schonmal. Und da die Gattin vielleicht einen Trinken will und Züge aufgrund des Bahnstreiks keine fuhren, nimmt man eben was in der Region um Gießen mit. Und wieder regierte der Zufall, dass genau im Ort der Party, namentlich Langgöns (oder auch Lang-Göns) der heimische TSV in der Gruppenliga gegen den Ball trat. Passt perfekt, wird also mitgenommen.

Um die Zeit zum Anpfiff sinnvoll totzuschlagen, sollte es noch eine Runde bei bestem Wetter durch die Natur gehen, bevor der lokale Dönermann auf Tauglichkeit getestet werden sollte. Der Konjunktiv verrät es: Daraus wurde nix. Irgendwie bekam der Gastgeber samt einigen der bekannten Kollegen Wind von meinem Plan. Entsprechend musste man Teil Eins schonmal streichen und sich zumindest auf der Party sehen lassen. Ein paar Minuten später kam‘s noch dicker: Der Schwiegervater des Gastgebers sei sowas wie eine lebende Legende des Vereins und quasi bei jedem Spiel anwesend. Da könne er mich ja mitnehmen, warum auch immer ich mir den Kick geben will. Und ja, sei schon ausgemacht. Na merci, innere Ruhe adé.

Entsprechend zerknirscht nahm man die abendliche A5 gen Norden in Angriff, fluchte sich von Stau zu Stau und trudelte deutlich hinter dem Zeitplan in Langgöns ein. Dort ein paar nette Gespräche gehabt, ehe TSV-Hansi auftauchte und somit das Gesprächsthema von Arbeit auf Fussball umschwenkte. Schwer verständlicher Dialekt hier, aber als Saarländer geht’s irgendwie. Am Sportplatz wurde mein werter Fahrer dann gegrüßt wie seine heilige Eminenz höchstpersönlich. Ich lehne mich mal aus dem Fenster und sage, dass locker 60 der 80 anwesenden Nasen entweder die Haare oder den Rücken tätschelten. Stell ich mir auch mal vor, irgendwann im Rentenalter noch so für meinen Verein zu leben. Entsprechend kam man dann auch in den Genuss des freien Eintritts und Bier gab’s natürlich auch zu genüge, zwei Kästen zu den Füßen des Mobs, um genau zu sein. Zusammen mit der frischen Landluft (Kuhstall) konnte man es sogar echt gut aushalten.

Die Gespräche über die blutjunge Mannschaft, die erst noch zusammenwachsen muss und perspektivisch wahrscheinlich sowieso absteigt, waren dann auch gute Ablenkung von der eher tristen Anlage, die ausschließlich durch ihre schöne Aussicht bestach. Zwei Stufen und eine Laufbahn sind normal nicht die Argumente schlechthin, aber heut waren die Beweggründe auch andere. Auf dem Rasen überraschten die noch sieglosen Hausherren und gingen mit der ersten Chance in Führung. Doch die Vorahnungen der Weisen gingen im zweiten Durchgang in Erfüllung. Drei Buden sollten für die Gäste noch fallen, dann war die Messe gelesen. Amen.

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Zurück auf der Grillparty wurde Selbige dann doch noch ganz unterhaltsam, sodass man erst um halb zwei wieder in den eigenen vier Wänden eintrudelte. Für die innere Uhr quasi schon komplett durchgemacht. Dennoch ein guter Start ins Fussballwochenende!