Testspiel: VfR Mannheim – SV Elversberg

06.07.2019
Testspiel
VfR Mannheim - SV Elversberg
Rhein-Neckar-Stadion Mannheim
Endergebnis: 0:10 (0:2)
Zuschauer: ca. 150
Fotoalbum

Samstag stand der lange ersehnte Test der SVE auf dem Programm. Nicht nur aufgrund unseres persönlich ersten Blicks auf die neu formierte Mannschaft der SVE mit viel Vorfreude verbunden, sondern ebenso aufgrund des Spielortes. Denn mit dem Mannheimer Rhein-Neckar-Stadion stand eine wahre Traumbude auf dem Programm, die man während der zahlreichen Besuchen des benachbarten Carl-Benz-Stadions schon des Öfteren von außen begutachten konnte, allerdings noch nie von Innen. Das sollte sich mit dem angesetzten Test beim VfR endlich ändern.

Vom Frankfurter Süden aus gings daher durch die von Umleitungen geprägte Darmstädter Innenstadt gen Süden. Nach einem kleinen Stopp zwecks Stärkung erreichte man auch schon den großen Parkplatz auf der gegenüberliegenden Seite und legte den altbekannten Weg zum vermeintlichen Eingang per Pedes zurück. Dieser war natürlich dicht, weshalb man bei der erneuten Umrundung immerhin einen Blick auf die Rückseite der grünbewachsenen Haupttribüne werfen konnte, ehe man endlich den Eingang am Sportheim fand.

Die drei Euro pro Nase bezahlte man gerne und strich dabei auch noch die letzten beiden vorhandenen Papier-Tickets ein. Das nenn ich mal Timing! Der folgende erste Blick ins Innere erschlug uns mit unzähligen Eindrücken des markanten Baus. Angefangen von der massiven Stehgeraden, über die kleine, überdachte Haupttribüne mit ihren unüberdachten Sitzbankreihen zur Rechten und Linken, bis hin zu den teils mit Gras und anderen Pflanzen überwucherten Stehblöcken hinterm Tor.

Dazu ein brauner, rostiger Farbton, der sich von den Wellenbrechern über die Zäune bis zu den Werbebanden zog. Da wirkte der weiße Sprecherturm auf der Stehgeraden fast schon modern. Rostig, dreckig, Oldschool, wie man seine Stadien eben am liebsten mag. Damit nicht genug, hatte man sogar noch den Mannheimer Fernsehturm im Blickfeld, Panoramaaussicht demnach perfekt.

Ansonsten hat sich bei dem unglaublich schönen Teil wohl seit der Errichtung 1971 wenig verändert, selbst die Kapazität von 8.000 Zuschauern scheint noch realistisch. Dagegen ging es in den letzten Jahren und Jahrzehnten mit dem Traditionsverein VfR Mannheim eher bergab. Der deutsche Meister von 1949 (und damit der erste Club, der die bis heute noch verwendete Meisterschale erhielt) spielte früher nahezu ununterbrochen im damaligen Oberhaus, der Oberliga, und hielt sich bis 1974 in der neugeschaffenen zweiten Liga.

Auch danach folgten viele Jahre in der Drittklassigkeit, ehe der Verein ab 2002 ausschließlich im Amateurbereich vorzufinden ist. Nach einem kurzen Intermezzo in der Regionalliga kickt der Verein aktuell in der sechstklassigen Verbandsliga Baden. Vorbei demnach die Zeiten, in denen sich mit Lokalrivale Waldhof gemessen werden konnte, der es bekanntermaßen wieder zurück auf die große Bühne schaffte. Für den VfR wäre es daher schön, vielleicht mittelfristig mal wieder die eine oder andere Klasse höher zu spielen. Regionalliga hätte was, wäre bestimmt ein klasse Auswärtsspiel.

Aber zurück zum hier und jetzt, in dem der Verein für Rasenspiele an diesem Tag gegen die SVE sein erstes Vorbereitungsspiel bestritt. Dazu kamen um die 150 Schaulustigen, die sich am überaus reichhaltigen Angebot am Getränkestand und an den zwei Futterbuden laben durften. Sogar der Fanshop war offen, was der ein oder andere gleich für den Kauf eines neuen Trikots nutzte.

Ebenso viel geboten wurde auf dem Rasen, wo eine spielerisch dominante, aber ebenso geordnete Elversberger Mannschaft nach 15 Minuten durch Lahn und Eglseder mit 2:0 in Führung gehen konnte. Die restliche halbe Stunde überspringen wir mal und gehen direkt in Durchgang zwei, wo das Zusammenspiel aus Neuzugängen und altbewährten Spielern der letzten Saison in einem wahren Spektakel endete. Zwei Mal Suero, drei Mal Gössweiner, Dürholtz, nochmal Lahn und Rehfeldt vollendeten zum 10(!) zu Null nach neunzig Minuten. Souverän, fehlerfrei, grandios! So bestreitet man ein Testspiel und tankt Motivation für die neue Saison.

Klar, in Sachen Qualität und vor allem Ausdauer gegen den zwei Klassen tieferen VfR (bei dem seit diesem Sommer im Übrigen ein in Elversberg bekannter Christian Grimm kickt) nur bedingt ein Gradmesser. Dennoch macht das Gesehene Hoffnung und Bock auf die neue Saison. Und die startet hoffentlich bald, denn so langsam ist’s auch mal gut mit der Sommerpause.

Hier gibt’s weitere Bilder!

Fazit: Top Mannschaft und klasse Spiel, dazu ein wunderschönes Stadion und Tore en masse. Von denen gabs in den letzten beiden Spielen nun sagenhafte 24, was den Schnitt vollends in die angepeilte Richtung pushte. Zum Vergleich: In den ersten neun Partien des Jahres sah man noch keine 20 Buden…