20.10.2018 14. Spieltag Regionalliga Südwest TSV Steinbach - SV Elversberg Sportzentrum Haarwasen Endergebnis: 3:0 (0:0) Zuschauer: 1.103 (23 Gäste) Fotoalbum
Wenn es in dieser Saison für die SVE zu einem Auswärtsspiel geht, dass auch noch beim Zweiten der Liga stattfindet und auf der Trainerposition immer noch kein Umdenken stattgefunden hat, war lediglich die Höhe der Niederlage die Unbekannte des Tages. Dementsprechend dezimiert zeigte sich auch der Busfahrerhaufen, der sich auf den Weg nach Hessen machte. 23 Nasen standen am Ende im Gästeblock, was so ziemlich die bei dieser Distanz geringste Zahl seit 2012 gewesen sein dürfte. Aber wem will mans auch verübeln.
Dennoch versuchte man zumindest, sich auch diese Fahrt in irgendeiner Weise zumindest selbst schön zu gestalten. Die Sinnfrage wurde daher mit erhöhter Hopfenzufuhr beantwortet, während die größtenteils staufreie Anreise zum ersten Supermarktbesuch des Busses seit 2014 führte. Im örtlichen EDEKA unweit vor Steinbach-Haiger erfreute man sich daher frischem Fleischkäse oder wahlweise Mettbrötchen mit Nudelsalat. Auch der schon langsam zur Neige gehende Flüssigkeitsspeicher sollte nochmals aufgefüllt werden, ehe man sich auf den übrigen paar Metern zum Stadion in einem Wohngebiet verfranzte.
Dankbar über die letzten Minuten fürs Sitzfleisch erreichte man wenig später den Gästeblock des Sportzentrums Haarwasen, dass sich in Eichhörnchen-Manier Jahr für Jahr in neuem Gewand präsentiert. Hier mal die Haupttribüne verlängert, da noch ein Dach… wie das Geld eben da ist, und nicht mit Biegen und Brechen auf einmal. So dürfte die Haupttribüne ihre finale Länge erreicht haben, wobei an deren linken Ende ein kleiner Stehplatzbereich direkt unter dem Dach entstand. Die Seiten wurden ringsum von sämtlichen Bäumen befreit, was wohl Anzeichen für die nächsten Ausbauten sein dürften. So ergab sich aber auch ein schöner Blick auf Land und Leute vom auf die Spitze eines Hügels gebauten Sportzentrum.
Dagegen stellte man im Gästeblock bis auf den Eingang keine wirkliche Neuerung fest, sodass man weiterhin mit vier Stufen und drei Dixiklos vorlieb nehmen musste. Dafür dann noch einen Zehner zu berappen grenzt schon an Unverständnis. Das geht besser und auch billiger. Nachdem die Busbesatzung durch ein paar Autofahrer vervollständigt wurde, gings für den Mini-Haufen endlich rein. Dort sollte zu Spielbeginn zunächst noch ein solider Auftritt abgeliefert werden, der jedoch wie so oft nach etwa 20 Minuten wieder versandete. Da auch von der Heimseite, die aus etwa acht Mann hinter einer Zaunfahne bestand, bis auf etwas Getrommel nicht viel kam, war nicht nur das Spiel, sondern auch die Stimmung maximal einschläfernd. So konnten aber zumindest die auf einer benachbarten Weide grasenden Schafe einen ruhigen Nachmittag verbringen.
Sportlich hagelte es unterdessen die erwartete Niederlage für die Saarländer, die nach einer tor- und chancenlosen ersten Hälfte durch ein Eigentor eingeleitet und wenig später durch je ein Distanz- und Abstaubertor besiegelt wurde. Die Elversberger Szene hatte unterdessen ab der 70. Minute genug gesehen und packte zusammen, während einige Mitgereiste gen eigener Trainerbank aufbrachen. Zu einer Aussprache mit der Mannschaft oder Trainer kam es unterdessen nicht, da anrückende Ordner den Haufen ohne große Worte oder sonstiger Aggressionen wieder zurück in den Gästeblock schickten.
Über spätere Berichte einschlägiger Boulevard-Schundblätter, deren Inhalt natürlich in den sozialen Medien auch noch fleißig geteilt wurde, konnte man einen Tag später nur lachend mit dem Kopf schütteln. Von peinlichen Eskapaden war die Rede, wilden Beschimpfungen gegenüber Spielern und Trainer und einem Mob, der nur mit Hilfe der Polizei annähernd unter Kontrolle gebracht werden konnte. Nichts, aber auch wirklich gar nichts davon entsprach der Wahrheit. Aber was will man auch von den so genannten „Journalisten“ dieses Blattes anderes erwarten…
Nach Beendigung des desaströsen Auftrittes auf dem Rasen kam es noch zur erwünschten kurzen Aussprache zwischen Anhang und Mannschaft, wobei sich Teile der letztgenannten für ihren unterirdischen Auftritt einfach nur entschuldigen konnten. Kopfschütteln und Beteuerungen, dass man selbst nicht wüsste, woran es liegt, machten dann aber auch keine wirklichen Hoffnungen auf eine baldige Besserung. Zumal am nächsten Spieltag der Waldhof an der Linde aufschlägt, der am gleichen Tag einem Verfolger im Kampf um den Aufstieg mal eben fünf Buden einschenkte.
Spätestens jetzt erhält der Abstiegskampf Einzug in Elversberg. Und dieser muss angenommen werden. Von Spielern, vom Trainer und vom Verein allgemein. Ohne Kompromisse.