Regionalliga: FC Astoria Walldorf – SV Elversberg

05.05.2018
37. Spieltag Regionalliga Südwest
FC Astoria Walldorf - SV Elversberg
Dietmar-Hopp-Sportpark
Endergebnis: 1:4 (0:2)
Zuschauer: 258 (30 Gäste)
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Noch einmal Auswärts, dann war‘s das für diese Saison. Eigentlich ein Grund zur Freude auf eine letzte Busfahrt, doch in den aktuellen Zeiten umgibt die Anhängerschaft der SVE eher ein Gefühl der Lethargie und Resignation. Von Vorfreude auf nächste Saison ganz zu schweigen. Schwierige Personalentscheidungen auf dem Trainerposten mit einhergehenden Entlassungen von Spielern, darunter so gut wie allen Publikumslieblingen, verbreiten alles andere als Zuversicht.

Doch noch ist die Spielzeit ja nicht vorbei, denn das baldige Pokalfinale gegen den 1.FC Saarbrücken wirft seine Schatten voraus. Dadurch lautet die Aufgabe für den neuen alten Trainer wie folgt: Aufstellung finden, Leidenschaft entfachen und die Akteure für das eine wichtige Spiel motivieren, unabhängig davon, bei welchem Verein sie in der nächsten Spielzeit unter Vertrag stehen. Ob das gelingt, bleibt abzuwarten. Doch die vollkommen überraschende Leistungssteigerung in der Vorwoche gegen die Wormatia aus Worms machte da schonmal ein wenig Mut, zumal die Pfälzer mit einer nicht minder starken Leistung aufwarteten.

Mit dem Gegner des Tages, dem FC Astoria Walldorf, empfing eine weitere normalerweise recht schwer zu bespielende Mannschaft die Saarländer in der Ferne. So gestalteten sich die Begegnungen in den Vorjahren durchweg eng und hart mit knappen Endresultaten. Ein unterm Strich perfekter Opponent für die SVE in einer Partie, die wie die Vergangenen eher den Charakter eines Testspieles aufwies. Dennoch machte man sich am späten Samstagvormittag auf in Richtung Fanbus. Man will sich ja immerhin vor Ort über die vielleicht dann doch noch vorhandene Spielqualität überzeugen.

Zum letzten Mal also brach der Bus für diese Saison auf und sorgte mal wieder für eine mehr als abenteuerliche Anreise. Das Vorhaben, einen kurzen Stau auf der Autobahn bei Kaiserslautern zu umfahren, endete in einem noch längeren auf einer Umgehungsstraße. Nach einer knappen Stunde Wartezeit wurde das Vorhaben der Umgehung über Bord geworfen und wieder gegen den Autobahnstau eingetauscht. Auch wenn die Räder nach wenigen Minuten wieder rollen sollten, tickte die Zeit bis zum Anpfiff unaufhörlich gegen uns. Kurz vor Walldorf dann das nächste Malheur: Am Autobahnkreuz nahm der Fahrer die falsche Abfahrt, sodass es plötzlich gen Karlsruhe ging. Den aufmerksamen Businsassen fiel dies schnell auf, doch die nächste Ausfahrt sollte erst in gut zehn Kilometern Entfernung liegen… läuft.

Total ungläubig schafften wir es dennoch rechtzeitig um kurz nach zwei zum Anpfiff auf den Stadionparkplatz, der Spielerverabschiedung der Walldörfer sei Dank. Fix wurden die günstigen Tickets à vier Euro gelöst und der Gästeblock betreten. Beim nunmehr vierten Besuch verfiel man verständlicherweise nicht mehr in Freudenschwärme beim Anblick des Stadions. Die vier Sitzreihen der Haupttribüne und vier Stehränge auf der Gegengerade sind zwar aus einem Guss und recht gepflegt, doch was Besonderes sucht man hier vergebens.

Nicht vorhanden war an diesem Tag ebenfalls die kleine Fanszene der Gastgeber, die sich für gewöhnlich in der „Fan Lounge“ unterm Dach aufhält. Dafür war zumindest im Gästeblock etwas los, sofern man das bei gut dreißig mitgereisten Saarländern überhaupt sagen kann. Sporadisch gabs ein paar Gesänge und Anfeuerungsrufe, während man sich den Großteil der Partie aufs Pöbeln gegen die traditionell unbeliebten Walldörfer beschränkte.

Sportlich fing die SVE da an, wo sie gegen Worms aufhörte: Bei einer fast schon erschreckend guten Leistung. Lediglich durch die Verletzung von Benno Mohr getrübt, gefiel die erste Hälfte vom Fleck weg und überzeugte mit klasse Angriffsfussball beider Teams. Am Ende waren es Kevin Koffi mit dem 1:0 direkt nach seiner Einwechslung und Verteidiger Kohler, die die 2:0 Pausenführung verantworteten und den überzeugenden Auftritt der Gäste auch im Ergebnis wiederspiegelten.

Im zweiten Durchgang gelang den Hausherren zunächst der Anschlusstreffer, doch Elversberg behielt jederzeit die Oberhand. Sellentins Doppelpack entschied die immer ruppiger werdende Partie und bescherte der SVE den mehr als verdienten Sieg. Einziger Wehrmutstropfen dürfte dabei die Verletzung von Mohr sein, dessen Saison allen Anschein nach gelaufen ist. Ein herber Verlust für die kommenden Aufgaben, so viel steht fest. Doch an diesem Tag überwog die Freude über den guten Auftritt der Mannschaft, die endlich wieder Spielwitz und ansehnlichen Fussball zeigte. In wieweit die Leistung gegen Walldorf aber eine Auswirkung aufs Finale hat, bleibt abzuwarten.

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Dennoch ging’s gut gelaunt auf den Rückweg, den man dieses Mal glücklicherweise in der vorgegebenen Zeit schaffte.