25.02.2018 26. Spieltag Regionalliga Südwest TSG Hoffenheim II - SV Elversberg Dietmar-Hopp-Stadion Endergebnis: 1:1 (0:1) Zuschauer: 210 (60 Gäste) Fotoalbum
Ein Auswärtsspiel bei einer Zweitvertretung birgt für gewöhnlich wenig Grund zur Freude. Zumeist ein kleiner Sportplatz, kaum Zuschauer und ein sehr überschaubarer Haufen Gästefans. Dass es auch anders geht, zeigte jüngst die Partie bei den Mainzer Amateuren. Ein hochmotivierter Haufen erhellte das alte Bruchwegstadion mit seinen Gesängen.
Und auch das Gastspiel bei der Zweiten aus Hoffenheim ließ ein wenig Vorfreude aufkommen. Denn in vergangenen Partien zwischen beiden Mannschaften war stets Pfeffer drin, sei es auf oder neben dem Platz. Die Spiele waren stets eng und spannend, während es außerhalb des Stadions mitunter auch mal schepperte. Grund genug also, sich zum zweiten Mal im laufenden Jahr in Richtung Dietmarschen Imperium aufzumachen.
Anreiseobjekt stellte dieses Mal aber der Elversberger Fanbus dar, was zum einen einige Taler sparte und zum anderen den Unterhaltungswert nach oben schraubte. So verging die recht kurze Anreise wie im Flug, ehe man den großen Gästeparkplatz am Fuße des Stadionberges erreichte. Über einen Waldweg wollte eben jener Berg aber erstmal erklommen werden. Recht anstrengend das Ganze, zumal sich kalter Wind und Temperaturen unterhalb des Gefrierpunktes nicht gerade als förderlich herausstellten.
Immerhin herrschten blauer Himmel und strahlender Sonnenschein vor, wie schon am Vortag in Primstal. Kann man mit Leben, zumal ich im Moment sowieso über jedes nicht abgesagte Spiel froh bin. Endlich oben angekommen durften für je sechs Euro die Tickets für den Gästebock gelöst werden. Danach wollte zunächst die Futterluke beschäftigt werden.
Da es mein mittlerweile schon vierter Besuch an gleicher Stelle war, wusste man natürlich über das Angebot an Leckereien Bescheid. Und da stand das Schweinesteak mit frisch gebratenen Zwiebeln ganz oben auf der Liste. Man kann ja von dem Verein halten was man will (ich nicht viel), aber vom Grillen haben sie Ahnung. Auch der Glühwein stellte den schon recht Guten vom Vortag in den Schatten, sodass ich, zumindest von kulinarischer Seite, hier ein Lob aussprechen darf.
Doch was nützt gutes Essen, wenn der Rest nicht stimmt? Genau dem wurde ich mir beim Eintritt ins Stadion wieder bewusst. Man spielt eben doch nur gegen eine Zweitvertretung und man ist eben selbst nicht unbedingt für Heerscharen an Gästefans bekannt. Insgesamt verliefen sich nur rund 200 Schaulustige im Stadion, wovon gut 60 den Saarländern die Daumen drückten.
Die Anlage selbst gehört sicherlich nicht zu den schlechtesten der Liga, aber auch nicht zu den schönsten. Die Hintertortribünen sowie die Haupttribüne sind noch recht nett anzusehen, doch was man da als Gegengerade verkauft geht gar nicht. Drei Stufen vor einer riesigen Schallschutzmauer stellen so ziemlich das hässlichste dar, was ich jemals sehen musste.
Dennoch freute man sich in erster Linie über einen überdachten Gästeblock. Den wusste der für Elversberger Verhältnisse an diesem Tag ordentliche Mob auch zu nutzen, zumindest in den Anfangsminuten. Laute Gesänge und Schlachtrufe, bei denen fast alle mitzogen, schallten durchs rund und peitschten die Elversberger Akteure nach vorne. Nach einiger Zeit wurde die Unterstützung jedoch sporadischer und zeigte sich stark spielbezogen. Man merkt eben mittlerweile, dass die Luft aus der aktuellen Saison raus ist.
Auf Seiten des Heimanhangs machten sich etwa zehn bis fünfzehn Nasen auf der Haupttribüne breit, die den Anschein machten, als gehörten sie zur Hoffenheimer Szene. Auf Supportbemühungen oder auch nur eine Pöbeleinlage wartete man jedoch vergebens.
Auf dem Rasen dominierten zunächst die Hausherren, bevor Elversberg überraschend nach einer Ecke zum 1:0 kam. Danach entwickelte sich das Ganze sehr zäh und mau. Spielerisch wirkten die Gastgeber durch ihr Konterspiel etwas gefährlicher, doch so wirklich Zwingendes war auch nicht dabei. Auch die zweite Hälfte startete träge und wusste nicht wirklich zu begeistern.
Eigentlich hätte das Spiel auch so zu Ende gehen können, doch die Hintermannschaft der Gäste machte es nochmal spannend. Ich werde es nie verstehen, wie man sämtliche Offensivbemühungen einstellen kann und daraus gleichzeitig noch größere Lücken in den Abwehrreihen resultieren. Die SVE bettelte quasi um ein Gegentor und bekam es schließlich in der 87. Minute völlig verdient serviert.
Der Ausgleichstreffer stellte den Endstand her und war mal wieder bezeichnend für die aktuelle Saison. Statt eines knappen Arbeitssieges wieder mal verschenkte Punkte. Ist ja zum Glück nicht mehr so wichtig, aber genervt hat es trotzdem.
Während das Spiel demnach wenig Spannung bereithielt, blieb es auch auf den Rängen komplett ruhig. Somit endete das Gastspiel völlig unspektakulär mit einer zweistündigen Rückfahrt ins Saarland.