5. Spieltag Regionalliga Südwest SV Eintracht Trier - KSV Hessen Kassel Moselstadion Endergebnis: 3:1 (1:0) Zuschauer: 4.032 (30 Gäste) 26.08.2016
Freitagabend, knapp 35 Grad… Was gibt es da schöneres als ein Flutlichtspiel? Nach einer Stunde Fußmarsch war man schon am Moselstadion, in dem die Eintracht aus Trier auf den KSV Hessen Kassel in der Regionalliga Südwest traf. Für Trier war es das erste Spiel nach dem Pokalaus gegen Dortmund, in dem man mit 3:0 deutlich unterlegen war. Da es zum Pokalspiel viele Kombitickets gab (enthielt weitere zwei Ligaspiele), rechnete man mit etwas größerem Andrang. Der blieb, so viel sei schon verraten, aus. Keine Minute strich beim Warten an der Kasse vorüber, da kam schon jemand und wollte seine zusätzliche Karte loswerden. Die nahm man dankbar an, wodurch man im Endeffekt etwa 3€ pro Person bezahlte. Im Stadion fiel sofort die Zusatztribüne vom Pokalspiel auf, die noch immer den Eingangsbereich verschönert und wohl auch noch das nächste Heimspiel stehen bleibt. In der Liga wird man sie selten brauchen. Auf der Suche nach einem guten Platz im Schatten (die Sonne brannte auch um halb Sieben noch wie Feuer), konnte man Plätze vor der Haupttribüne im Schatten ergattern. Nett von den Ordnern, dass beide gleichzeitig ihre Geschäfte erledigten. Entsprechend gut gefüllt zeigte sich die Tribüne heute.
Aus fußballerischer Sicht sollte es ein Spiel auf Augenhöhe sein, bei dem die Gäste aufgrund der besseren Tabellensituation leicht favorisiert waren. Trier wartete noch immer auf den ersten Saisonsieg, hatte aufgrund des Pokals aber in der Liga spielfrei. Auf der Heimseite sammelten sich viele Fans unter dem kleinen Dach bei der Gruppe IU und sorgten, trotz sengender Hitze, für eine gute Stimmung. Es gab viele melodische Gesänge und Schlachtrufe. Sehr laut wurde es aber nur selten. Im Gästeblock fanden sich circa 30 Kasseler mit vielen kleinen Zaunfahnen ein. Für die beachtliche Fahrtzeit von über 4 Stunden an einem Freitag aber durchaus in Ordnung. Support gab es von deren Seite in Hälfte Eins aber keinen.
Das Spiel gestaltete sich, vor allem aufgrund der Hitze, sehr zäh und langsam. Wenige Sprints oder Zweikämpfe, dafür viel langsames Aufbauspiel gab es neben einigen schwachen Torabschlüssen zu sehen. Wie aus dem Nichts gelang Trier in der 23. Minute das Tor nach einem guten Spielzug. Die Gäste beschränkten sich auch nach dem Tor auf Konter, blieben aber über weite Strecken sehr ungefährlich. Neben einer Trinkpause für die Spieler passierte nichts mehr in der ersten Hälfte.
In der Halbzeit tauchte eine Trommel im Gästeblock auf, welche den Startschuss für den Gästesupport gab. Aufgrund der geringen Anzahl beschränkten sie sich aber nur auf einfache Gesänge und vereinzelten Schlachtrufen. Auf dem Feld spielte Kassel nun etwas besser, Trier bestimmte aber weiterhin das Spiel. Ein eigentlich abgewehrter Angriff von Kassel wurde dann plötzlich gefährlich: Aus dem Halbfeld versuchte sich ein Hesse mit einem Fallrückzieher. Der Ball wurde länger und länger… und plötzlich war er drin! Ein richtiges Traumtor, wenn vermutlich auch nicht so geplant. Trier spielte danach auf und versuchte es mit aller Kraft. In der 66. Minute klingelte es dann wieder. Nach einem Eckball ging der 3. Nachschuss aus dem Gewusel von Spielern im Strafraum über die Linie. Grenzenloser Jubel über die wieder spielerisch verdiente Führung. Danach folgte der größte Lacher: Die Zuschauerzahl. Über 4000 sollen es gewesen sein. Erklärbar durch die Kombitickets, die wohl alle mitgezählt wurden. Die Hälfte dürfte in etwa anwesend gewesen sein.
Auf dem Platz spielten nur noch die Hausherren, die in der 80. Minute nach einem guten Angriff alles klar machten. 3:1 hieß es am Ende für Trier, was absolut in Ordnung ging. Die Heimfans zelebrierten den Sieg mit einer großen Zaunfahne des Vereins, die vor ihrem Block gehisst wurde.
Stimmung war gut, das Spiel am Ende auch. So kann ein Fussballwochenende starten!