2. Bundesliga: Fortuna Düsseldorf – SV Elversberg

10.02.2024
21. Spieltag 2. Bundesliga
Fortuna Düsseldorf - SV Elversberg
Düsseldorf Arena
Endergebnis: 1:1 (1:0)
Zuschauer: 31.034 (ca. 500 Gäste)
Ticket: 16€
Fotoalbum

Während die Ansetzung des Auswärtsspiels in Düsseldorf beim Großteil der saarländischen Faasebooze Jubelsprünge ausgelöst haben dürfte, versuchten wir weniger an Fasching Interessierte irgendwie das Beste aus dem Chaos im Rheinland zu machen. Denn sowohl die Anfahrt per Zug als auch die angedachte Übernachtung in der Stadt fielen dem bunten Treiben zum Opfer. Aber wenn schon mit dem Auto, dann wenigstens noch ein Stück weiter gen Westen, weshalb kurzerhand ein Abstecher nach Belgien mit in die Planung des Auswärtsspiels wanderte. Die neue Arena in der Altbierstadt sollte ich dabei zum bereits dritten Mal beehren, während wir uns das Hinspiel in dieser Saison rückblickend glücklicherweise schenkten und stattdessen an einem spanischen Strand vegetierten.

Somit also Fortuna-Premiere in dieser Spielzeit für uns, sodass es mit Motivation am frühen Samstag via A3 bis in die Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens ging. Übrigens überraschend staufrei, muss auch mal erwähnt werden. Für einen Fünfer fand das Gefährt auf dem riesigen P2 einen Stellplatz, ehe wenig später erneut 16 Taler pro Nase für die Eintrittsberechtigungen fällig wurden. In der Liga preislich eher am unteren Ende situiert. Saftig dagegen die Preise für Speis und Trank im Umlauf, denn 5€ für ein Bier oder ‘ne Wurst verdirbt dann doch den Appetit… Zugelangt wurde mangels Alternativen dennoch, wobei die gegrillte Krakauer ganz ordentlich für ein Massenprodukt abschnitt. So stellten wir uns wenig später mit einem kühlen Blonden in der Hand in die wohlig warmen Sonnenstrahlen des Gästeblocks und genossen die für uns neue Perspektive auf die bunten Sitze der knapp 55.000 Zuschauer fassenden Arena.

Bunt sollte sie auch weiterhin bleiben, säumten doch allerhand kostümierte Gestalten die Sitze und Ränge der großen Bude. Im Gästeblock vor allem Pandas, Jogger und allerhand schwarz-weiße Tiere, während im Heimbereich Mönche die Kurve anheizten. Sonst zeigte sich die Bude aber erschreckend leer. Auch wenn die Zuschauerzahl an sich, insbesondere trotz Fasching, vollkommen in Ordnung geht, ist der Blick auf knapp 25.000 leere Sitze dann doch etwas ernüchternd. An der Düsseldorfer Kurve lag es jedoch nicht, denn der Haufen Rund um UD legte einen ganz ordentlichen Auftritt aufs Parkett.

Angefangen bei einer dichten Schalparade bis hin zur guten Anzahl an Schwenker passte die Optik allemal, während es in einigen Momenten auch gut was auf den Gehörgang gab. Vor allem die „Fortuna – Düsseldorf“ Wechselgesänge mit dem Stadion als auch das bekannte „95 olé“ kamen gut rüber, während in vielen Phasen aber auch nur die Mitte richtig aktiv war. Das erlebte man hier in der Bundesliga schonmal deutlich besser. Allerdings war diesen Samstag eben nur zweite Liga, der Gegner hieß Elversberg und ein Großteil der Stadiongänger brauchte sich wahrscheinlich keine rote Nase anzukleben, denn die leuchtete auch von alleine.

Gleiches Bild im Gästeblock, denn trotz guter Masse kam der aktive Haufen nur schwer in die Gänge. Die Schwenker kreisten dagegen länger als gewöhnlich in der Luft, während vor allem der erste Durchgang ohne große Höhen mit dem Standard-Liedgut abgearbeitet wurde. Erst in Hälfte Zwei war eine Steigerung erkennbar und ein paar starke Augenblicke erhielten Einzug in den Support. Insbesondere in der Schlussphase zeigte der Elversberger Anhang, was derzeit in ihm steckt und huldigte lautstark den eigenen Farben. So gefällt das, so könnte das öfters aussehen!

Auf dem Feld unterstrich unterdessen die Fortuna von Beginn an ihre Favoritenrolle, kam immer stärker in die Offensive und netzte bereits nach 19. Minuten zum 1:0. Wenig später entschärfte Kristof eine Großchance, während wieder wenige Momente später ein Düsseldorfer Strahl an die Latte segelte. Einzig der Pausenpfiff erlöste viele Saarländer von den schmerzlichen Erinnerungen ans Hinspiel. Aber Elversberg kam nun besser aus der Kabine, stärkte die Defensive und setzte vermehrt auf Konter. Und ausgerechnet Boyamba, der am 21. Spieltag seine Startelf-Premiere feierte, netzte zum umjubelten Ausgleich! Danach war von beiden Teams offenes Visier angesagt und sowohl Düsseldorf als auch die SVE kamen zu Chancen.

Dann schlug es die 90. Minute: Elversberg plötzlich im Konter, Faghir bekommt die Kugel von Rochelt frei vorm Tor zugeschoben und netzt unhaltbar zum 1:2! Unfassbar emotionaler Torjubel im Gästeblock, der sein Glück kaum fassen konnte. Holt Elversberg ausgerechnet beim Aufstiegsaspiranten drei Punkte? Aber nichts da. Drei Minuten VAR-Geplänkel später kassierte der Unparteiische den Treffer aufgrund einer Abseitsposition wieder ein. Somit wich die Freude dem bangen Blick auf die finalen Angriffsversuche der Fortuna, doch der letztlich hart erkämpfte Punkt sollte bestehen bleiben. Der Frust war den Saarländern kaum noch anzusehen, denn die Freude über den Punktgewinn überragte dann doch. Ein Punkt, den man im Vorfeld sowieso ohne Wenn und Aber sofort unterschrieben hätte.

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Großer Applaus somit für die Akteure im Schwarz-Weißen Dress, die mit nun 29 von 40 Punkten weiterhin gut im Rennen um den Klassenerhalt liegen. Nächste Woche kommt dann mit Osnabrück die rote Laterne an die Linde, was im Gegensatz zum heutigen Kick eine andere Drucksituation darstellt. Denn so frei wie Horst Steffens Mannen gegen die Fortuna antreten konnten, steht man gegen den direkten Konkurrenten deutlich stärker unter Zugzwang. Doch nun hieß es zunächst die Feste zu Feiern wie sie fallen, weshalb kurzerhand ein Zwischenstopp bei ein paar Freunden im Düsseldorfer Osten eingelegt wurde, ehe es spät in der Nacht weiter gen Westen ging.