01.10.2023
8. Spieltag 2. Bundesliga
SV Elversberg - SpVgg Fürth
Waldstadion an der Kaiserlinde
Endergebnis: 1:1 (1:1)
Zuschauer: 8.042 (ca. 400 Gäste)
Ticket: Dauerkarte
Fotoalbum
Nach dem etwas verkorksten Saisonstart entfachten die zuletzt drei Siege in Folge große Euphorie in Elversberg. Zumindest was den Zuschauerzuspruch für das Heimspiel am Sonntag betraf, denn der Verein meldete noch am Vortag einen ausverkauften Heimbereich. Gegen Fürth. Am 8. Spieltag der Liga. Da brauchte das Gehirn ein paar Minuten, um diese Nachricht zu verarbeiten, rechnete man sich im Vorfeld doch eine eher kleinere Kulisse aus. Tickets sollte es nur noch für den Gästeblock geben – kennt man sonst auch nur von eigenen Auswärtsspielen. Entsprechend stieg die Vorfreude beim frühen Weg an die Linde, wo sich die Einlasssituation zumindest 90 Minuten vor Anpfiff deutlich entspannter zeigte als noch gegen den HSV.
Voll wurden die Ränge natürlich dennoch, sodass einem stimmungsvollen Duell gegen das Kleeblatt, übrigens dreifacher deutscher Meister und Spitzenreiter der ewigen Tabelle des Unterhauses, nichts mehr im Wege stand. Dachte man zumindest, denn der Heimbereich lief etwas auf Sparflamme. Auch wenn die Kulisse einen wahrlich fantastischen Eindruck machte (vor zwei Jahren wären es bei einem Pokalspiel gegen den gleichen Gegner wohl nur die Hälfte gewesen) und auch die anfängliche Schalparade den Mittelteil des Block C komplett einnahm, war im Spielsupport irgendwie die Handbremse ständig am schleifen.
Außerhalb des Kerns war weder Zug drin, noch bekamen die Meisten die Münder auseinander. Viele Lieder liefen schnell aus oder wurden nur vom kleinen Kreis getragen. Einzig nach Chancen sowie nach der frühen Führung zeigte der Elversberger Anhang, zu was er eigentlich derzeit fähig ist. Das war einfach meilenweit von den beiden Vorwochen entfernt, als der Anhang als große Einheit die Mannschaft nach vorne peitschte. Aber es ist für die Meisten nicht jede Woche HSV oder Wiesbaden auswärts, auch wenn ich diese Denkweise niemals verstehen werde.
Denn wie es in Sachen Mentalität und Einsatz besser geht, zeigten die Mittelfranken im Gästeblock. Hinter einem schönen und dichten Zaun samt andauernder Kampagne zur Rückkehr zum traditionellen Vereinsnamen versammelte sich ein Großteil des aktiven Anhangs im mittleren Bereich des Gäste-Stehers. Mit vielen Schwenkern in unterschiedlichen Größen sowie einigen Doppelhaltern gab der Haufen ein kompaktes und optisch beständiges Bild ab, was durch etliche Sprungeinlagen ergänzt wurde.
Da war wirklich ständig Bewegung und Energie wahrnehmbar, wie auch bei der Teilung des Blocks samt einem gegeneinander Ansingen. Leicht über dem, was ich erwartet hätte und definitiv ein guter Auftritt, wenn auch auf der Gegenseite keine der Gesänge ankamen. Interessante Randnotiz: Über der Zaunfahne der Stradevia 907 bemerkten wir einen winzigen Überhänger der Pugnatores aus Bornheim. Zumindest für mich eine entweder recht neue Info oder eben eine Beziehung, die im komplexen Geflecht stets an mir vorbei ging.
Das Duell auf dem Rasen gingen sowohl die Sport- als auch die Spielvereinigung mit ordentlicher Offensive an, woraus Feil nach nur neun Minuten die Führung für Elversberg auf der Anzeigetafel erschienen ließ. Doch Fürth gelang bereits in der 13. der Ausgleich, ehe die Partie auf beiden Seiten spürbar abflachte. Ende des ersten Durchgangs hatte die SVE Glück mit einer Schiedsrichter- und VAR-Entscheidung, denn einige hätten sicherlich den Handelfmeter gegeben. Immerhin etwas ausgleichende Gerechtigkeit für viele, vorherige Entscheidungen gegen Schwarz-Weiß.
In der zweiten Hälfte passierte wenig fürs Auge, wodurch die Partie hinten raus keinen wirklichen Unterhaltungswert bot. Zwei starke Defensivreihen sorgten für viele Ballverluste im Mittelfeld. Taktisch vielleicht erfolgreich, aber naja. Unterm Strich nicht das beste Spiel der Saison für die Saarländer, dafür ein Punkt mehr auf dem Habenkonto. So das finale Wort zum Sonntag.