09.10.2021
8. Spieltag Verbandsliga Baden
TSG Weinheim - FV Fortuna Heddesheim
Sepp-Herberger-Stadion Weinheim
Endergebnis: 0:2 (0:1)
Zuschauer: 250
Fotoalbum
Da man es am Wochenende mal wieder nicht in die Heimat schaffte und daher die glorreiche SVE ohne unsere Anwesenheit den nächsten Sieg erringen musste, suchte man im Vorfeld bereits nach guten Alternativen. Wetter passte ja, sodass die ein oder andere Bude von der Wunschliste gestrichen werden sollte. Eine offene Rechnung hatte man in Weinheim, wo im letzten Jahr aus einem geplanten Besuch des Sepp-Herber-Stadions am Ende unnötig abgespulte Kilometer für einen Besuch einer Fastfood-Bude raussprangen. Nun also neuer Versuch, mit vorheriger Anfrage an den Verein. Da geht man natürlich gern auf Nummer sicher.
Entsprechend die persönliche Hassautobahn Numero fünf gen Süden gedüst und unweit der Baden-Württembergischen Grenze Weinheim erreicht. Geparkt konnte unweit des Eingangs, wo auf einem Feld eine kleine Kirmes schonmal für die musikalische Untermalung des Nachmittags sorgte. Tickets zu je 5/3€ erstanden, dann war es endlich vollbracht. Hallo Sepp-Herberger-Stadion, du Schönheit! Bevor man sich allerdings mit den grauen Stufen des geschichtsträchtigen Baus näher beschäftigte, galt der alten Dame am Grill unsere volle Aufmerksamkeit. Hier gab es eine gute Portion Currywurst mit Pommes sowie eine gegrillte Scheibe Fleischkäse für meine Wenigkeit. Beides mundete hervorragend und sollte auch wirklich satt machen. Da hatte man woanders schon Ameisenportionen für deutlich höhere Preise bekommen.
Mit ‘nem Pfungstädter Radler (für den Fahrer) in der Hand gesellte man sich nun auf die kleine Gegengerade und ließ sich von den angenehmen Sonnenstrahlen wärmen. Die Jacke blieb zum Glück im Auto, wobei es schon fast Shorts in der „Hitze“ getan hätten. Wir fühlten uns bereits jetzt sauwohl, und da war das schöne Stade noch gar nicht erkundet. Das besticht zu aller erst mit seiner großen, zehnstufigen Haupttribüne, in deren Mitte das Dach einigen Holzbänken Schatten spendet. An den Seiten schließen sich noch jeweils Stehränge an, welche in abgespeckter Form auch auf der Gegengerade vorzufinden sind. Hier jedoch nur mit fünf Reihen und recht neu wirkend. Vor der Verpflegungsstätte hinterm Tor ist die gesamte Kurve in ungewohnter Weiße schräg geteert, was auch hier an der Kapazitätsschraube drehen dürfte. Denn die maximale Anzahl Schaulustiger wurde bereits auf 10.000 betitelt, wobei aktuell laut Netz genau die Hälfte rein dürfte.
Wie so oft stellt sich hier natürlich die Frage, warum ein Sechstligist über eine solche Bude verfügt. Hier ist die Antwort allerdings eher ernüchternd: Das Station wurde viel eher für Leichtathletikzwecke gebaut, spielte die TSG Weinheim bzw. der insolvente Vorgängerverein FV Weinheim nie wirklich höherklassig. Dafür konnte man unter anderem einen gewissen Fritz Walter ausbilden, welcher 1992 mit dem VfB Stuttgart deutscher Meister wurde. Namensvetter des Stadions ist indes Sepp Herber, welcher zwar nie aktiv für Weinheim kickte oder den Verein trainierte, als Ehrenbürger der Stadt und der gesamten Region aber unverkennbaren Einfluss auf die Entwicklung des Fussballs hatte. Ein schönes Denkmal eben, was neben ästhetischen Aspekten auch für die Austragung seiner alten Leidenschaft genutzt werden kann.
Somit zum sportlichen Teil des Tages, den man mit sich langsam abzeichnenden Sonnenbrand im Genick vorgesetzt bekam. Die Kirmesbeats im Hintergrund halfen der heimischen TSG aber eher wenig. Vielmehr waren es die Gäste aus dem nicht allzu weit entfernten Heddesheim, die das „Derby“ absolut verdient für sich entschieden. Dabei setzte es immerhin einen Treffer pro Halbzeit, wobei gut und gerne ein paar Buden mehr hätten fallen können. Weinheim war zwar bemüht, das Gestocher im Strafraum der Gäste aber wenig zielführend.
Somit endeten die 90 Minuten und mit diesen der wohlig angenehme Nachmittag im Osten Mannheims. Haken also dran und wieder ab gen Frankfurt.