Kreisoberliga Ostthüringen: BSG Wismut Gera II – SG Eurotrink Kickers Gera

18.10.2020
6. Spieltag Kreisoberliga Ostthüringen
BSG Wismut Gera II - SG Eurotrink Kickers Gera
Stadion am Steg
Endergebnis: 1:0 (0:0)
Zuschauer: 112
Fotoalbum

Das der 11-Uhr-Kick bei Rotation Dresden hinter verschlossenen Toren stattfindet, bekam man zum Glück bereits am Vortag mit, fand in der Zwischenzeit aber keinen adäquaten Ersatz zur gleichen Uhrzeit. Versucht haben wir es dennoch, doch für einen Blick hinein hätte es die Besteigung eines bewucherten Hügels erfordert, und selbst dann stünde man lediglich hinter einem engmaschigen Zaun. Die kleine Szene der Hausherren nahm den Platz bereits für sich in Anspruch und gab samt Trommel ein paar Gesänge zum Besten. Einfach nur traurig das Ganze.

Mit zu viel Zeit auf der Uhr für den eigentlich am Nachmittag geplanten Sachsenliga-Kick in Glauchau wurde eben komplett umdisponiert. Dresden an sich hatten wir in den Tagen zuvor bereits innerlich abgehakt, also fix mal die etwas weiter entfernten Optionen durchstöbert und schließlich in Gera hängen geblieben. Eine der letzten Städte an der Thüringer A4-Perlenschnur, die wir bis jetzt noch nicht beehren konnten. Gekickt wurde ebenfalls im großen „kleinen“ Stadion am Steg, wenn sich auch nur die Zweite von Wismut im umworbenen Stadtduell mit den Eurotrink Kickers messen durfte. Kann man wenig falsch machen, auch wenn’s irgendwie gegen den eigenen Grundsatz, ein großes Stadion immer mit der Ersten zu machen, verstößt. Aber ja, derzeit ist man froh überhaupt was zu sehen und außerdem steht in Gera ja auch noch ne größere, wenn auch selten bespielte Bude. Wiederkehr also jetzt bereits garantiert!

Nach etwa neunzig Minuten anreise parkten wir zunächst unweit des Hauptbahnhofs und schlenderten ne Runde durch die kleine Innenstadt. Paar schöne Plätze, allerdings aufgrund des Sonntags auch einfach Tot. Daher alsbald zum Stadion, wo irgendwie der letzte Parkplatz ergattert werden konnte, ehe es zu zweit für je drei Taler vorbei an den zahlreichen Wandbildern in Orange-Schwarz an den Steg ging. Auf den ersten Blick ne kleine Anlage, zumal die einzig „ausgebaute“ Seite über gerade einmal zwei Sitzreihen mit ein paar Stufen verfügt. Auf der anderen Seite erstrecken sich aber die großen Graswälle, auf denen sogar (farblich passende) Wellenbrecher angebracht sind. So tatsächlich auch noch nicht gesehen.

Auf dieser Seite markiert ein Schild auch den nicht abgetrennten Gästeblock, was bei Regen bestimmt für Freude in den betroffenen Gesichtern sorgt. Da fallen im Schnitt wohl mehr Leute auf die Schnauze wie Buden auf’m Platz. Die bereits erwähnten Wandgemälde machen natürlich von überall was her, während die dahinter fließende Weiße Elster (daher auch die Elsterkurve) wohl schon so manches Spielgerät gen Leipzig trug. Ein Besuch des recht neuen Vereinsheims lohnt sich alleine schon aufgrund der zahlreichen Anekdoten und alten Spielpostern, aber auch aufgrund des kleinen Grills direkt davor. Hier gab’s frische Frikadellen als auch würzige Rote im Mini-Brötchen, die hervorragend gegrillt wurden. Alle Achtung!

Das war’s dann auch schon mit den Highlights, denn der Kick plätscherte zumindest im ersten Durchgang einfach vor sich hin. In der zweiten Hälfte zeigte sich unser Lieblingssport mal wieder von seiner vorhersehbaren Seite: Die Gäste bekamen in kurzem Abstand zwei Strafstöße zugesprochen, versemmelten aber beide. In der allerletzten Minute der Nachspielzeit kamen die Hausherren dann zum gefühlt ersten Torabschluss – und netzten zum entscheidenden Siegtreffer. Wer die Dinger vorne nicht macht… die drei Taler gehen gerne ins Phrasenschwein, denn heute passte es allemal.

Hier gibt’s weitere Bilder!

Kurze Zeit später markierte der Schlusspfiff unseren Aufbruch für die finalen dreieinhalb Stunden gen Frankfurt. Ab nach Hause ins Risikogebiet… Wie lange wir wohl noch ne rollende Pille sehen?