01.05.2019 Saarlandpokal Halbfinale VfB Borussia Neunkirchen - SV Elversberg Ellenfeldstadion Endergebnis: 0:6 (0:2) Zuschauer: 1.200 (ca. 400 Gäste) Fotoalbum
Die Auslosung für das Pokalhalbfinale des diesjährigen Saarlandpokals bescherte der SVE seit langem mal wieder ein richtig geiles los, denn es sollte zum Auswärtsspiel bei der Borussia ins Neunkircher Ellenfeld gehen. Das letzte Mal spielte eine Elversberger Erstauswahl im August 2009 im Elle, damals Ausweichstätte im Heimspiel gegen Saarbrücken, da die Linde zu dieser Zeit den letztlich 7.000 Schaulustigen nicht genügend Platz bot. Das letzte Ligaspiel gegen Neunkirchen an gleicher Stelle ist noch ein Stückchen länger her und datiert aus dem Jahre 2002.
Entsprechend groß die Vorfreude auf den Kick, der auch noch auf den ersten Mai fiel und somit die Wanderung zum Auswärtsspiel quasi zur Pflicht erklärte. An selbiger, zu der Verein und Fanszene gleichermaßen aufriefen, beteiligten sich am Ende bockstarke 120 Schwarz-Weiße. Mit saarländischem Lyoner und einigen Kisten Bier wurde die Strecke bei bestem Wetter in gut zwei Stunden zurückgelegt, einen kurzen Zwischenstopp an einem Weiher mitinbegriffen.
Am Ellenfeld angekommen ging es zunächst zum von der Borussia veranstalteten Maifest vors Stadion, wo bestes Grillgut vom Lagerfeuer-Schwenker und günstige Getränke verköstigt werden konnten. Ganz großes Lob dafür, denn das Stück Fleisch war schlichtweg phänomenal. Für acht Taler, die man bei der derzeitigen finanziellen Situation des ehemaligen Bundesligisten gerne zahlte, ging es wenig später rein in die gute Stube.
Da die Spieser Kurve aktuell mal wieder gesperrt ist, richteten sich die Gäste auf der Gegentribüne häuslich ein, was für uns dann auch den Vorteil der freien Sicht auf die schönere Stadionseite hatte. Zum Ellenfeld selbst muss man, denke ich, nicht mehr viel sagen, gehört es doch zu den absoluten Schönheiten der deutschen Stadionkultur. Schande über denjenigen, der dieser Spielstätte auch nur ein Haar krümmt oder auch nur daran denkt, es irgendwann zu tun. Mit der Zeit sammelten sich viele Schaulustige auf den geöffneten Traversen des weiten Runds, was dem Spiel am Ende eine ordentliche Kulisse verlieh.
Auch Block 5, Standort der aktiven Fanszene der Borussia, putzte sich für das Halbfinale ordentlich raus. So flaggten nochmal alle bekannten und viele teils schon lange nicht mehr gesehenen Zaunfahnen vorm Block, was einen wirklich klasse Eindruck machte. Beispiele hierfür wären die Fahnen der „Garde Noire“ sowie die „City Service Hooligans Neunkirchen 1988“, die man beide schon seit x Jahren nicht mehr zu Gesicht bekam. Akustisch gabs indes wenig auf die Ohren. Bis auf kurze Schlachtrufe und den einen oder anderen sporadischen Gesang blieb die Heimseite größtenteils stumm.
Ganz im Gegenteil dazu stand an diesem Tag der Gästeblock, der weniger optisch, als vielmehr akustisch mit einem klasse Auftritt überzeugte. Der zahlenmäßig ordentliche Haufen trug geschlossen und teils lautstark sein Liedgut vor, konnte dabei immer wieder weite Teile des eigenen Anhangs mitnehmen und die Quote über die gesamten neunzig Minuten konstant hoch halten. Vielleicht war es die unübliche Kulisse, vielleicht die Aussicht auf den Finaleinzug, vielleicht das klasse Wetter… vielleicht aber auch der viele Alkohol, der seit dem Morgen in Strömen floss. Hauptsache ist, dass man supporttechnisch an diesem Nachmittag nichts zu meckern hatte.
Sportlich war die Messe schnell gelesen. Da von den Hausherren so gut wie keine Gegenwehr und überhaupt gar keine Offensivbemühungen ausgingen, war das Ganze für Elversberg kaum mehr als ein Trainingsspiel, was nach zwei Toren vor der Pause mit vier weiteren im zweiten Durchgang gewonnen werden konnte. Überrascht hat das Ergebnis zwar niemanden, dennoch hätte man zu etwas mehr Spannung bestimmt nicht nein gesagt.
Gegen am Ende sogar dezimierte Neunkircher lautete das Endergebnis letztlich 6:0, was den sechsten Finaleinzug in Folge perfekt machte. Dort trifft man Ende Mai, welch Überraschung, auf den 1.FC Saarbrücken.