Regionalliga: SV Elversberg – Kickers Offenbach

23.11.2018
18. Spieltag Regionalliga Südwest
SV Elversberg - Kickers Offenbach
Waldstadion an der Kaiserlinde
Endergebnis: 0:1 (0:0)
Zuschauer: 1.025 (ca. 110 Gäste)
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Eigentlich ein ganz normales Freitagabendspiel, wäre da nicht der eine, persönliche Umstand, der den Kick dann doch besonders machte. Denn seit diesem Tag war unser Auszug aus der Trierer Region in trockenen Tüchern. Wo wir nun unsere Zelte aufschlagen? Wie es der Zufall so will, natürlich im Kreis Offenbach. Rodgau um genau zu sein, der gefundenen Arbeit im Frankfurter Raum wegen.

Und so kam es, dass man sich, nach erfolgter Schlüsselübergabe, zum ersten Mal zu einem Elversberger Heimspiel durch die proppenvollen Autobahnen des Feierabendverkehrs der Mainmetropole ins Saarland durchkämpfte. Dass es gerade an dem Abend gegen die Kickers ging, machte die frohe Kund natürlich perfekt, aber das nur als Randnotiz.

Denn bei heißem und schnapsigem Glühwein war es insbesondere der Heimblock, der an diesem Abend schwer beeindruckte. So glaubte man seinen eigenen Augen kaum, als sich ein für hiesige Verhältnisse starker Mob mit einer Spitzenquote, ungeachtet des Spielverlaufs, in einen Rausch sang, neunzig Minuten ohne Unterbrechungen akustische Höhepunkte setzte, mit Hüpfeinlagen, Schwenkern und Fahnenintro punktete und mal soeben den mit Abstand besten Auftritt des Jahres aus dem Hut zauberte. Man merkt, ich war schwer beeindruckt, denn auf sowas musste man in Elversberg zuletzt lange warten.

Der Trainerwechsel und erste Leistungssteigerungen, insbesondere beim letzten Heimspiel gegen Pirmasens, hatten dann doch einen gehörigen Einfluss auf die Euphorie und eine sichtlich befreiende Wirkung. Gute Laune in Reinform, die sich auch auf anderen Tribünen wiederspiegelte. Gut 1.000 Schaulustige lagen nämlich deutlich über den mickrigen Zahlen der Ära Roland Seitz, der es fast schon schaffte, die Negativrekorde aus der Saison 2011/12 zu unterbieten.

Einen kleinen, aber auch nicht unerheblichen Anteil steuerte der Anhang aus Offenbach bei, der jedoch mit erschreckend schwachen 110 Schlachtenbummlern an der Kaiserlinde aufschlug. Klar, Freitagabend bei der Distanz schafft nicht jeder, doch ein paar mehr hätte man schon erwartet. Zumindest das Zaunfahnenbild zeigte sich, geprägt durch etliche große Lappen, recht ordentlich, während die geringe Zahl an Mitfahrern der Offenbacher Ultraszene gesanglich in die Karten spielte.

Statt repetitiver, spielbezogener Schlachtrufe im englischen Stil hörte man nämlich zur Abwechslung mal noch nie gehörte Melodien, die sich beim traditionellen Publikum der Kickers sichtlich nicht durchsetzen. So aber hinterließ der in etwa 40 Mann starke Haufen einen guten und beständigen Eindruck, zu dem auch die fortwährend wehenden Fahnen beitrugen. In Sachen Lautstärke nahm man den Haufen des Öfteren auch im Heimbereich war, insbesondere gegen Ende der Partie.

Selbige entwickelte sich zu einem kurzweiligen Kick, der jedoch auf beiden Seiten mit Chancen geizte. Der Kopfballtreffer gegen den Lauf des Elversberger Torhüters in der 73. Minute dürfte dabei nicht nur die einzige echte Chance der Gäste gewesen sein, sondern auch des gesamten Spiels. Dennoch, und das wurde auch so vom Heimpublikum honoriert, kämpften die Hausherren endlich wieder mit aufrechter Körperhaltung und Leidenschaft. Wenn da im Winter vielleicht noch der ein oder andere Knipser an Land gezogen werden kann, sollte die restliche Spielzeit in ruhigeren Fahrwassern abgespult werden.

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So endete das für uns vielleicht letzte Spiel mit Beteiligung der SVE in diesem Jahr. Zwei Mal Freitag kollidiert leider mit den nicht verschiebbaren Umzugsplänen sowie mit der wohl kaum schaffbaren Anfahrt. Aber mal schauen. Sollte es wirklich so kommen, bliebe zumindest der Sahneauftritt des Block C länger in Erinnerung. Denn der war sicherlich das Highlight des Abends!