Rheinlandpokal: DJK Pluwig-Gusterath – TuS Rot-Weiss Koblenz

24.10.2018
Achtelfinale Rheinlandpokal
DJK Pluwig-Gusterath - TuS Rot-Weiss Koblenz
Sportplatz im Kreuzgarten
Endergebnis: 0:6 (0:2)
Zuschauer: 503
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Wenn der fußläufig erreichbare Kreisligaverein der aktuellen Wahlheimat kleine Fussballgeschichte schreibt, kann man zu einem Besuch nicht nein sagen, auch wenn man den Ground schon vor knapp zwei Jahren abhakte. Denn die DJK Pluwig-Gusterath stand zum ersten Mal im Achtelfinale des Rheinlandpokals und durfte dort als letzter verbliebener A-Ligist gegen den aktuellen Spitzenreiter der Oberliga und gleichzeitigen Titelverteidiger Rot-Weiss Koblenz ran.

Die Favoritenrolle war somit ohne Frage auf Seiten der Gäste, die ebenfalls eine überraschende Saison abliefern. Wer hätte da schon von Anfang an mit gerechnet, dass an Stelle der großen TuS der kleine Namensvetter auf dem Platz an der Sonne steht? Doch bevor die Träumereien in Richtung Regionalliga für die Rot-Weißen starten, lautete Pluwig der Gegner des Tages. Und gegen einen motivierten Haufen Kreisligakicker muss man als höherklassige Mannschaft auch erstmal ins Spiel kommen. Die Spannung war demnach gewiss, unsere Anreise per Pedes ebenso.

In absoluter Dunkelheit erhellte einzig das im ganzen Dorf sichtbare Flutlicht unseren Weg zur Anlage, die sich kurz vor Anpfiff schon gut gefüllt zeigte. Die sechs Taler pro Nase investierte man an dieser Stelle natürlich gerne. Am Ende taten es uns über 500 weitere Schaulustige gleich und wohnten dem Spiel bei, was definitiv eine super Zahl für den Kreuzgarten sein dürfte. Vor zwei Jahren waren es bei einem normalen Ligaspiel gerade mal knapp über einhundert. Damals hatte man dank Sonnenschein aber einen besseren Blick auf das schicke Panorama, was sich von der Anlage aus bietet. Doch auch so glitzerten die Lichter des benachbarten Gusterath durch die Bäume und gaben einen schicken Anblick ab.

Dank einseitigem Ausbau fiel indes auch die Platzwahl nicht schwer, sodass man sich am äußeren Ende der Anlage niederlies. Auch Gäste fanden den für einen Mittwochabend recht weiten Weg ins Trierer Umland, gaben sich jedoch nicht als solche zu erkennen. Lediglich zwei rot-weiße Zaunfahnen hinter dem Tor zeugten von deren Anwesenheit. Tifo oder Gesänge, geschweige denn mal einen kurzen Schlachtruf gab es leider keine. Dafür war jedoch die Crème de la Crème der hiesigen Fussballexperten anwesend, die in Begleitung eines Kasten Biers nicht nur jede Schiedsrichterentscheidung, sondern ebenso jeden Pass kommentierten. Dazu noch der Pluwiger Trainer, der bei jeder Aktion mindestens ein Stimmband verschliss und fertig war die perfekte Sportplatzatmosphäre. Traumhaft!

Sportlich hielten die Gastgeber wacker dagegen, wenngleich das recht frühe 0:1 schon gut die Hälfte der Hoffnungen begraben haben dürfte. Ein Eigentor brachte den Gästen das 0:2, ehe ein Distanzschuss der Hausherren kurz vor Pause an die Querlatte knallte. Der hätte gesessen! Im zweiten Durchgang war dann die Luft raus und der Qualitätsunterschied wurde spürbar deutlicher. Vier weitere Treffer besiegelten den etwas zu hohen Auswärtserfolg der Koblenzer und sicherten damit deren Teilnahme am Viertelfinale. Beim Pluwiger Publikum indes keine hängende Köpfe, sondern viel Applaus für die phasenweise recht ansehnliche Leistung der Jungs.

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Für uns gings wenig später wieder auf den Heimweg, der in rekordverdächtigen fünf Minuten runtergespult wurde. So ein Besuch des lokalen Clubs hat eben ab und an auch Vorteile.