28.07.2018 1. Spieltag Saarlandliga FC Rastpfuhl - SV Mettlach Sportanlage Knappenroth Endergebnis: 1:2 (0:0) Zuschauer: 250 Fotoalbum
Einen Tag nach dem Auftaktspiel der Regionalliga Südwest rollte für uns auch endlich wieder der Ball im Amateurfussball! Den Fokus legte man dabei schnell auf die sechstklassige Saarlandliga, aus der man lediglich zwei fehlende Grounds aus der vergangenen Spielzeit mitbrachte. Von Seiten der Aufsteiger fehlte lediglich Rastpfuhl, während Elversbergs Zweite durch den Wechsel des Heimspielortes nach Landsweiler die Gesamtzahl zu besuchender Spielstätten auf vier erhöhte.
Den Anfang machte dabei genannter Aufsteiger aus dem Saarbrücker Stadtteil Rastpfuhl, der am ersten Spieltag zum 60. Jahrestag des Bestehens lud. Mit der Anstoßzeit an einem Samstag um fünf Uhr konnte man mehr als gut leben, zumal die brütende Hitze durch aufziehende Wolken etwas abgemildert wurde. Daher vegetierte man vormittags größtenteils im Wasser und schaute sich im kühlen Wohnzimmer den Drittligaauftakt auf dem Betze an, bevor so langsam die Vorfreude auf das Spiel aufkam. Samstagmittag, erstes Spiel in der Saarlandliga, Vereinsgeburtstag mit großer Feier… hört sich alles nach einer potenziellen Rekordkulisse an, also nix wie hin.
Auch Kumpel Kev konnte man kurzerhand zum Spielbesuch animieren, den man dann nach kurzer Anreise in einem Wohngebiet unweit der Anlage antraf. Zu dritt gings rein ins Getümmel des kleinen Festes, dass nebst Verpflegungsständen und einer Hüpfburg sogar mit einer mittelgroßen Bühne aufwartete. Auf Letzterer absolvierte eine lokale Rockband während des Spiels einen Soundcheck und spielte auch gleich einen ganzen Song, wodurch die mit Gitarrenriffs unterlegte Partie sogleich noch besser zu gefallen wusste.
In Sachen Verpflegung setzte man leider auf ein umständliches Bon-System, bei dem kleine Zettel mit abgedruckten Geldbeträgen erworben werden mussten. Bei zwei Getränken und zwei Spießen kamen da mal schnell mehr als zehn Zettel zusammen, was das Ganze leider recht unübersichtlich machte. Die Merguez im Brötchen mundeten dafür umso besser.
Aufgrund der Größe der Veranstaltung und des limitierten Platzes im eng umzäunten Kunstrasen fand das Fest außerhalb der Anlage statt, weshalb es am Einlass rote Bändchen statt Tickets gab. Einen Fünfer pro Nase ärmer betraten wir in der Folge den kleinen Platz, der lediglich über einen einseitigen Ausbau bestehend aus drei Stufen verfügt. Kurioserweise befindet sich die Bande jedoch nicht vor den Stufen, sondern dahinter, was den einen oder anderen Besucher auf der untersten Stufe ungewollt nahe ans Geschehen brachte. Wir bezogen indes in Höhe der Mittellinie unsere Stehplätze an der Bande, die einen recht guten Blick auf den gepflegten Kunstrasen ermöglichten. Insgesamt verliefen sich rund 250 Zuschauer auf der Geraden, was in etwa im Rahmen des Erwarteten lag. Ist immerhin „nur“ sechste Liga.
Dafür wusste der Kick sportlich sehr zu überzeugen. Gute Gastgeber rannten unaufhörlich an, kamen aber zu selten zu einem wirklich guten Abschluss. Folglich kam Mettlach im zweiten Durchgang durch einen Elfmeter zum 0:1, was die Offensivbemühungen von Rastpfuhl jedoch keineswegs beeinflusste. Kurze Zeit später zeigte der Schiedsrichter wieder auf den Punkt, dieses Mal aber für Rastpfuhl. Nach einem klaren Handspiel eines Abwehrspielers der Gäste zückte der Unparteiische zudem die rote Karte. Rastpfuhl verwandelte zum mehr als verdienten Ausgleich und drängte auf den Sieg.
In der Nachspielzeit zappelte der Ball auch tatsächlich im Gehäus der Gäste, doch der Linienrichter entschied auf Abseits. Quasi im Gegenzug konterte Mettlach plötzlich und traf in der dritten Minute der Nachspielzeit in Unterzahl zum 1:2. Dreckiger und sportlich unverdienter kann man ein Spiel wohl nicht gewinnen, wobei in diesem Moment auch einfach die Erfahrung aus Jahren der Saarlandliga aufblitzte. Rastpfuhl indes am Boden, natürlich völlig verständlich. Nichts schmerzt mehr als eine Niederlage am Tag des Stadionfestes, vor allem auf diese Art und Weiße. Dennoch ein guter Auftritt des Aufsteigers, der seinen Anhängern Mut auf den Klassenerhalt machen dürfte.
Mit nun 15 von 18 Grounds im Gepäck gings für uns wieder zu den Autos, deren Klimaanlagen auf der Rückfahrt in vollem Maße genossen wurden.