Regionalliga: SV Elversberg – FSV Frankfurt

27.10.2017
16. Spieltag Regionalliga Südwest
SV Elversberg - FSV Frankfurt
Waldstadion an der Kaiserlinde
Endergebnis: 3:1 (2:0)
Zuschauer: 1.195 (45 Gäste)
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Auch wenn die kalte Jahreszeit um einiges unangenehmer ist, bringt sie doch etwas Gutes: Flutlichtspiele en masse. So auch am Freitag, als die Ligabegegnung zwischen der SV Elversberg und dem FSV Frankfurt anstand. Während bei Ankunft noch der rote Himmel das Stadion in ein schönes Licht tauchte, wurden die Tribünen nur wenige Minuten später von der Schwärze der Nacht verschlungen. Einzig die vier großen Flutlichter erhellten das saftige Grün und tauchten das umliegende Gelände in ein diffuses Licht… perfekt für ein Fussballspiel!

Nach und nach bevölkerten immer mehr Zuschauer die Ränge der Kaiserlinde und auch im Gästeblock wurden die ersten Zaunfahnen befestigt. Leider hielt sich der Ansturm insgesamt in Grenzen, knapp 1.200 Zuschauer bedeuten eine der schlechtesten Zahlen des laufenden Jahres. Da durch die Kälte aber sowieso der ein oder andere lieber zu Hause bleibt, nicht sonderlich verwunderlich.

Einen gewissen Anteil daran hatten auch die Gäste, welche mit handgezählten 45 Anhängern anreisten. Bei der sportlichen Situation, in der sich der FSV Frankfurt momentan befindet, war man jedoch froh, dass überhaupt jemand den Weg auf sich nahm. Schaute man im März des vergangenen Jahres noch eine Zweitligapartie am Bornheimer Hang, so kämpfen die Blau-Schwarzen nun in der Regionalliga ums nackte Überleben.

Aus den ersten 15 Spielen konnten die Frankfurter lediglich 14 Punkte erkämpfen, woraus ein Platz in der potenziellen Abstiegszone resultiert. Für die Bornheimer wäre der dritte Abstieg in Folge mit Sicherheit die absolute Katastrophe, an die man bestimmt gar nicht erst denken will. Immerhin läuft noch die Hinrunde, was genügend Zeit für Fehlerkorrekturen lässt.

Auch bei der SVE weiß man nicht so recht, wohin die Reise in diesem Jahr gehen soll. Sahneauftritte zu Hause wechseln sich mit meist unterirdischen Leistungen in der Ferne ab, die Tabellenspitze zieht langsam aber sicher davon und die ersten Akteure wurden vom Trainer suspendiert. Dennoch steigt das Interesse auf den Rängen, die Mannschaft während ihrer Spiele aktiv zu unterstützen.

Auch an diesem Freitagabend versammelte sich ein guter Haufen Sangeslustiger im C1 und zeigte zu Beginn ein kleines Fahnenintro. Danach folgte der übliche Support mit einigen Höhen und Tiefen, der aber dennoch als ordentlich abgestempelt werden kann, auch wenn nicht so viel Zug drin war wie im Vergleich zu den letzten beiden Auftritten. Trotzdem wussten vor allem eine Schalparade sowie ein neues Lied in der zweiten Halbzeit zu gefallen.

Den Gästeblock konnte man während des Spiels so gut wie gar nicht vernehmen, weshalb man zur Akustik nichts sagen kann. Optisch machte der kompakt stehende zwanziger-Mob aber einen schicken Eindruck. Hinter den Auswärtsfahnen aller wichtigen Gruppen sowie einem „Voran FSV“-Transparent zeigten sich die Anhänger ständig in Bewegung und machten mit konstantem Schwenkfahneneinsatz auf sich aufmerksam. Trotz der geringen Anzahl zogen die Gäste fast durchgängig ihr Ding durch, auch wenn es ihnen ihre Mannschaft nicht zurückzahlte.

Denn ab Beginn zeigte sich Elversberg dominant und in allen Bereichen überlegen. Während Frankfurt ab und an offensive Akzente setzen konnte, nutze die SVE die großen Lücken in der Abwehr der Gäste und kam in der 19. Minute durch Benno Mohr zum 1:0, welches Florian Bichler später auf ein 2:0 ausbaute. Besonders hervorzuheben waren die ausnahmsweise durchweg gelungenen Standards, insbesondere die Eckbälle, von welchen immer Gefahr ausging.

Mit einem verdienten Vorsprung gings in die Halbzeitpause, in welcher sich eines der vier Flutlichter spontan verabschiedete. Die verbliebenen drei Masten reichten jedoch locker aus, wodurch man nicht um einen Abbruch der Partie bangen musste. Etwas aus dem Nichts nutzte der FSV in der 50. Minute seine erste echte Chance und kam zum Anschlusstreffer, den der Gastgeber aber gut wegsteckte. In der 75. Spielminute stellte Julius Perstaller mit seinem Tor den alten Abstand wieder her und besiegelte den Heimsieg.

Im Elversberger Block war der Frust von Mainz indes vergessen und die Zeichen standen wieder auf Versöhnung mit der Mannschaft. Nach der kurzen Feier suchten sogar einige Fans noch das Gespräch mit den Akteuren, die sich an diesem Abend ein Lob reichlich verdienten. Aufgrund der Kälte leerte sich der Rest des Stadions schnell und eine fast schon gespenstige Stille erhielt Einzug an der Kaiserlinde.

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Während man sich noch auf ein paar Getränke traf, wurden die verbliebenen Flutlichter abgeschaltet. Einzig die beleuchtete Haupttribüne thronte majestätisch über dem Rasen und gab ein Gefühl von Heimat. An das eigene Wohnzimmer kommt eben nur ganz wenig ran.