Saarlandpokal: SV Rohrbach – SV Elversberg

18.10.2017
5. Runde Saarlandpokal
SV Rohrbach - SV Elversberg
Waldstadion an der Kaiserlinde
Endergebnis: 1:8 (0:3)
Zuschauer: 821
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Einen etwas ungewöhnlichen Start in den Landespokal erlebte in diesem Jahr die SV Elversberg: Zunächst erhielt man in der vorherigen Runde ein Freilos, da der eigentliche Gegner, die SG Lebach-Landsweiler, in ihrem Drittrundenspiel vier Mal statt drei Mal auswechselte (die neue Regelung bei Verlängerung ist im Saarland noch nicht gültig). In der nächsten Runde wurde der SV Rohrbach zugelost, dessen Anlage sich jedoch schnell aufgrund einer fehlenden Flutlichtanlage als untauglich herausstellte.

Nach einigem hin und her entschied man sich für eine Austragung an der Elversberger Kaiserlinde, jedoch ohne Tausch des Heimrechts. Somit spielte man im Endeffekt zu Hause auswärts, was gleichzeitig das erste Pokalspiel an der Kaiserlinde seit etlichen Jahren bedeutete. Der SV Rohrbach blieb allerdings alleiniger Ausrichter des Spiels, stellte den Stadionsprecher, kümmerte sich um die Bewirtung und durfte sogar die Einnahmen ohne Mietzahlung für sich behalten.

Für den kleinen Club sicherlich eine gute Sache, da das größere Stadion etwas mehr Zuschauer anlocken dürfte als die eigene Königswiese. Zudem wurde lediglich die Haupttribüne geöffnet, für diese aber vergünstigte Stehplatzpreise berechnet. Für 6€ und weniger gabs somit schon die Tickets, was den Zuschauerandrang um einiges erhöhte.

Auch für alteingesessene Elversberger Fans eröffnete das Spiel die Möglichkeit, einmal für wenig Geld auf der sonst teuren neuen Haupttribüne Platz zu nehmen und das Stadion aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten. Mit der Zeit füllten sich die Plätze recht ordentlich, was aber auch an der recht hohen Anzahl Rohrbacher Fans lag. Leider zeigte sich das Personal am Grill und an den Zapfanlagen ein wenig überfordert, weshalb man die Besorgung von Getränken lieber auf die erste Hälfte verschob. Auch die Frikadelle war nicht unbedingt auf dem gewohnten Standard, der aber fairerweise recht hoch angesetzt ist.

Wenig später verkündete der Stadionsprecher die Startaufstellung und die Akteure betraten den Platz. Mit ihnen setzte auch das Schiedsrichtergespann seine Füße auf den Rasen, was einen nochmal daran erinnerte, dass man keinen normalen Ligafussball, sondern ein lokales Pokalspiel sehen wird. Während der Hauptschiedsrichter jeden Moment sein Trikot zu sprengen drohte, schien einer der beiden Linienrichter noch keine offizielle Erlaubnis zum Bierkonsum zu haben. Aber eins muss man dem Gespann immerhin lassen: Es tat einen guten Job.

Da Elversberg, wie üblich, in den unteren Runden des Pokals auf einen koordinierten Support verzichtete, blieb es während des Spiels recht still an der Kaiserlinde. Einzig die Tore wurden bejubelt, wovon es nicht gerade wenige zu sehen gab.

Schon in den ersten Minuten zeigte das halbe Elversberger B-Team dem ambitionierten Verbandsligisten die Grenzen auf und ging nach nur fünf Minuten durch Kapllani in Führung. Auch in der Folge schien die Partie eher wie ein Trainingsspiel, in dem die Schwarz-Weißen allerhand neue Taktiken erprobten, allen voran Angriffe über die Flanken. Der ansonsten schwache Rahn und später Bichler besorgten den 0:3 Halbzeitstand.

Mit dem Wiederanpfiff war es wieder Rahn, der den Vorsprung auf vier Tore erhöhte, ehe Rohrbach zum viel umjubelten Anschlusstreffer traf. Sichtlich zufrieden mit dem erzielten Ehrentreffer schien ab diesem Zeitpunkt das Spiel für die Grün-Weißen gelaufen zu sein, was Elversberg zu weiteren offensiven Aktionen einlud. Weitere vier Treffer später konnte somit ein 1:8 Heim-/Auswärtserfolg sowie der Einzug ins Pokal-Achtelfinale bejubelt werden.

Die Elversberger Fans feierten kurz ihre Mannschaft sowie den wiedererstarkten Edmond Kapllani, während Rohrbach einen auf Island machte und gemeinsam mit der Mannschaft den „Ahu“-Schlachtruf klatschte. Kann man machen, muss man aber nicht.

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Die aufziehende Kälte spülte die anwesenden Zuschauer recht schnell wieder zu ihren Autos und auf den Weg nach Hause. Pflichtaufgabe gemeistert, würde ich sagen. Vielleicht sieht man den ein oder anderen der zweiten Reihe ja bald wieder in der Startelf.