Regionalliga: TSV Schott Mainz – SV Elversberg

27.08.2017
6. Spieltag Regionalliga Südwest
TSV Schott Mainz - SV Elversberg
Bezirkssportanlage Mombach
Endergebnis: 1:2 (0:1)
Zuschauer: 700 (90 Gäste)
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Am Sonntag stand das vorerst letzte Regionalligaspiel vor der nächsten Reise an, das mich zum frisch aufgestiegenen TSV Schott Mainz führen sollte. Aufgrund des viel zu kleinen Sportplatzes mussten sich die Blau-Weißen schon vor der Saison um eine Ausweichspielstätte kümmern, die man aber direkt auf der gegenüberliegenden Straßenseite fand. Bei normalen Spielen tragen die Mainzer somit ihre Heimspiele in der Bezirkssportanlage Mombach aus, die normalerweise von der lokalen Football-Mannschaft genutzt wird.

Am Anreiseweg änderte dies jedoch nichts, weshalb man gegen halb zwölf an der heimischen Kaiserlinde aufbrach und mit dem Bus gen rheinland-pfälzischer Landeshauptstadt tuckerte. Da es vom Busunternehmen leider nur einen Linienbus gab, suchte man, bei schwül-heißem Wetter, eine Klimaanlage vergebens. Immerhin liesen sich die Fenster öffnen, was auf der Autobahn etwas frischen Wind ins Innere brachte.

In Mainz angelangt, stand mal wieder die traditionelle Stadionsuche auf dem Programm. Da man rätselhafterweise immer den am wenigsten ortskundigen Fahrer von allen erwischt, gings auf eine kleine Stadtrundfahrt durch Mombach, bei dem nicht nur nahezu jeder Bordstein mitgenommen, sondern im Endeffekt auch der Gästeparkplatz nicht gefunden wurde. An einem nahegelegenen Freibad endete dann das planlose Umherfahren, sodass man sich, inklusive einiger Autofahrer im Schlepptau, zu Fuß gen Stadion aufmachte.

Aufgrund zweier Pausen gings, mit wenig Zeit auf der Uhr (ein Linienbus hat nunmal keine Toiletten…) in Richtung der Anlage, die sich glücklicherweise nur knappe zehn Gehminuten vom auserkorenen Parkplatz entfernt befand. Für happige neun Euro gabs das leider hässliche Ticket und den damit verbundenen Eintritt in die Anlage.

Im Vorfeld hatte man nicht wirklich viel erwartet, wurde aber dennoch enttäuscht: Acht Stufen im Gästeblock, nur eine ausgebaute Seite, dazu provisorische Dixi Klos und ein großer Metallzaun zum Spielfeld hin. Letzteres bestand übrigens aus Kunstrasen, auf dem noch sämtliche Linien und Tore für American Football-Spiele zu finden waren. Trotzdem zeigte sich die Anlage ganz ordentlich gefüllt, wobei sich von den etwa 700 Zuschauern genau 90 im Gästeblock niederließen.

Gefallen fand man hingegen an den Verpflegungsständen, die Essen und Getränke zu normalen Preisen anboten und die durstige Kundschaft mit schnellem Tempo bedienten. Da man aber schon spät dran war, besuchte man selbige Stände erst in der Halbzeitpause.

Denn nur wenige Minuten nach dem Eintreffen der Gästefans betraten auch schon beide Mannschaften den Rasen. Auffällig war dabei die ungewöhnliche Farbenkombination der Hausherren, die mit typischen blauen Trikots spielten, darunter aber weinrote Hosen trugen. Für mich definitiv ein Ausdruck einer ausgeprägten Geschmacksverirrung… aber seis drum, denn was an diesem Tag zählte, war einzig und alleine der erste Dreier für Elversberg.

Gegen den Aufsteiger, der bis 2008 noch Kreisliga spielte (!) und seitdem fast Jahr für Jahr aufstieg, waren natürlich die Gäste, trotz schlechtem Saisonstart, haushoher Favorit. Und dieser Rolle wurde die Mannschaft von Karsten Neitzel auch vom Anpfiff weg gerecht. Schon in der dritten Minute kam die SVE durch Julius Perstaller in Führung, was gleichzeitig das erste eigene geschossene Tor der Saison markierte und die mitgereisten Anhänger lautstark jubeln ließ.

Auch in der Folge dominierte die SVE nach Belieben, vergab aber viele gute Chancen immer noch zu leichtsinnig. Das unangenehme Wetter zehrte merklich an den Akteuren, weshalb die Unparteiische in beiden Hälften zur Trinkpause bat. Auch im Gästeblock machte sich die Hitze bemerkbar, weshalb sich der Support eher sporadisch und spielbezogen gestaltete. Gegen Ende der ersten Hälfte ging das Tempo spürbar zurück, während mitunter auch mal die Hausherren zum gegnerischen Strafraum vordrangen, im Abschluss aber weitestgehend ungefährlich blieben.

Die zweite Hälfte gestaltete sich recht ähnlich, jedoch mit noch stärkeren Gästen. Elversberg vergab Chance um Chance, während sich Mainz in der Abwehr nicht mehr mit fairen Mitteln zu helfen wusste. Nach einem weiteren Foul wurde es der Schiedsrichterin zu bunt, sodass Schott (übrigens der Name des Sponsors, einer lokalen Glaserei) nur noch zu zehnt spielte.

In der 81. Minute wurden die Gäste endlich erlöst, als Florian Bichler zum entscheidenden 2:0 einschob. Mit dem Schlusspfiff erzielten die Hausherren noch mit einem schicken Schlenzer den Anschlusstreffer, der aber nur Ergebniskosmetik blieb. Am Ende stand ein komplett verdienter Auswärtssieg für Elversberg, wobei man den Spielern ansehen konnte, wie wichtig dieses Erfolgserlebnis für die bisher vom Unglück verfolgten Schwarz-Weißen war. Dementsprechend ausgelassen war auch die Feier vorm Gästeblock, bevor es für die Saarländer wieder in Richtung des Busses ging.

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Nach weiteren knapp zehn Minuten war man wieder vorm Freibad, dem man am liebsten noch einen Besuch abgestattet hätte. Da dies der Zeitplan aber nicht mehr zulies, ging es wieder in die rollende Sauna, bevor eine weitere Stadtrundfahrt anstand. Nachdem man seltsamerweise die Schiersteiner Brücke sah, obwohl man eigentlich gen Süden unterwegs sein müsste, stellte man endgültig fest, dass der Fahrer ein Navi normalerweise bitter nötig hat. Nach gut zwanzig Minuten war man dann plötzlich wieder am Freibad in Mombach, von wo aus ein weiterer Versuch unternommen wurde, Mainz zu verlassen. Dieses Mal klappte es endlich, sodass wir zwei Stunden später wieder am Ausgangspunt der Reise ankamen.