25.08.2017 6. Spieltag Saarlandliga SV Rot-Weiß Hasborn - SG Lebach-Landsweiler Waldstadion Hasborn Endergebnis: 1:4 (1:2) Zuschauer: 750 Fotoalbum
Das letzte Wochenende in der Heimat vor dem nächsten großen Trip wurde von einem Freitagsspiel in der sechstklassigen Saarlandliga eingeläutet. Dieses Mal gings in den Norden des Landes, wo der SV Hasborn die SG Lebach-Landsweiler zum diesjährigen „Kirmesspiel“ erwartete.
Nach einer knappen halben Stunde erreichte man auch schon den großen Parkplatz am Brascheplatz, bevor die letzten paar Meter zu den Stadiontoren per Fuß erklommen wurden. Das Waldstadion liegt, wie der Name bereits vermuten lässt, umrundet von Bäumen auf einem kleinen Hügel in der Mitte von Hasborn-Dautweiler. Für magere drei Euro bekommt man die schöne, alte Anlage zu Gesicht, die neben größeren Grashügeln auch durch eine Steintribüne mit 15 Stufen besticht. Das Rund bietet ganzen 5.000 Zuschauern Platz, was in der heutigen Zeit aber kaum noch von Nöten ist.
In der Vergangenheit schnupperte der Verein allerdings häufiger am Profifussball, spielte unter anderem 1975 im DFB-Pokal bei Borussia Mönchengladbach. Ganze 1.000 Saarländer begleiteten die Rot-Weißen damals auf den Bökelberg, wo ihre Mannschaft nur knapp unterlag. Im Jahre 1991 gelang sogar der Einzug in die dritte Hauptrunde des Pokals, zuvor konnte unter anderem der VfL Osnabrück bezwungen werden. Sportlich pendelt der SV stets zwischen der Oberliga und der jetzigen Saarlandliga, in der man seit 2012 verweilt.
Der jüngste Erfolg stellte der Gewinn des Saarlandpokals 2007 dar, wodurch man gegen den damaligen Bundesligisten Hansa Rostock antreten durfte, an der Elversberger Kaiserlinde jedoch deutlich mit 0:8 unterging. Auch ein ehemaliger Rot-Weißer schlug zeitweise hohe Wellen: Mit Philipp Wollscheid spielte ein heutiger Erstliga-Spieler in Hasborn-Dautweiler, bevor er nach Saarbrücken und später nach Nürnberg wechselte.
Aber genug historisches, denn der Ligaalltag hat momentan eher weniger mit den Träumereien vergangener Tage zu tun. An diesem Freitag hieß der Gegner SG Lebach-Landsweiler, der, wie die Gastgeber, ebenfalls im unteren Teil der Tabelle angesiedelt war. Trotzdem schien genug Spannung gegeben, denn durch die Kirmes im Dorf versammelten sich mehr Zuschauer als üblich um das gepflegte Grün.
Nach einem kurzen Besuch in der Stadionkneipe gings zunächst auf den Graswall unter die Bäume, von wo aus die erste Halbzeit geschaut wurde. Ab Spielbeginn schien Lebach klar überlegen und kam zu vielen Chancen, die der Abwehr der Gastgeber alles abverlangte. Trotzdem dauerte es bis zur 20. Minute, ehe Lebach das erste Mal jubeln durfte. Quasi im Gegenzug gelang Hasborn mit einer schönen Direktabnahme der viel umjubelte Ausgleichstreffer, bevor die Gäste in der 29. Minute die erneute Führung markierten.
Das Spiel war sehr offen und machte richtig Spaß, wobei auch das Schiedsrichtergespann einiges dazu beitrug. Alle Entscheidungen wirkten zufällig, mal wurde für die einen gepfiffen, mal für die anderen. Die Linienrichter schienen derweilen nur auf das Murren des Publikums zu reagieren.
Das Ganze war recht kurzweilig, wodurch die erste Hälfte überraschend schnell endete. In der Pause gabs einen sehr guten Schnitzelburger aus der Kneipe, bevor man die zweite Hälfte von der Tribüne aus verfolgte. Einige Minuten nach Wiederanpfiff konnten die Gäste einen der vielen Hasborner Abwehrfehler ausnutzen und zum 1:3 einschieben, was das Spiel schon einigermaßen entschied. Lebach dominierte nach Belieben, während die Hausherren mit ihrer Kraft und Ideen am Ende waren. Wenig später saß dann auch noch ein Nachschuss nach einem Lattentreffer, was den 1:4 Endstand bedeutete.
Der Sieg der Gäste war komplett verdient, was aber etwas auf die Spannung im zweiten Durchgang drückte. Trotzdem war man zufrieden mit dem Gesehenen, insbesondere mit dem schönen Stadion. Mit den aufziehenden Regenwolken im Blick gings wieder zum Gefährt, bevor man kurze Zeit später wieder in heimischen Gefilden landete.