Eishockey: EC Bad Nauheim – ESV Kaufbeuren

31. Spieltag DEL2
EC Bad Nauheim - ESV Kaufbeuren
Colonel-Knight-Stadion
Endergebnis: 2:3 n.O. (1:0, 1:2, 0:0, 0:1)
Zuschauer: 2.351 (10 Gäste)

Kurz vor dem Jahreswechsel sollte noch eine letzte Tour des Jahres stattfinden. Da fussballtechnisch nicht mehr viel ging und aufgrund der Kurzfristigkeit längere Distanzen zu teuer wurden, entschied man sich für einen Besuch abseits des gewohnten Grüns. Die Wahl fiel auf ein Eishockeyspiel in der zweiten Liga, genauer gesagt ein Heimspiel der roten Teufel aus Bad Nauheim, etwa eine halbe Stunde nördlich von Frankfurt gelegen. Da es sich aufgrund der Lage anbot, verbrachte man einen entspannten halben Tag in der Metropole am Main, bevor es im dichten Nebel in die Kurstadt ging. Für gute 10€ gabs einen Stehplatz im Colonel-Knight-Stadion, welches zwar überdacht, an den Seiten jedoch offen ist, wodurch die herrlich frostige Außenluft ungehindert ins Innere dringen kann. Wer sich dabei noch hinsetzt ist irgendwie selbst schuld…

Im kurzen Plausch mit den Mitfahrern wurden bei Punsch, Glühwein und heißem Kakao die paar Fetzen des Regelwerks diskutiert, die irgendwer irgendwo mal aufgeschnappt hatte. Kurzum: Wirklich Ahnung was auf dem Feld gleich passieren wird hatte keiner. Das letzte Eishockeyspiel besuchte ich um die Jahrtausendwende, was natürlich auch schon ein paar Tage her ist.

Als es dann endlich losging und die Spieler beider Mannschaften das Eis betraten, zeigte der Fanblock um die Fanatics Nauheim in der Südkurve Fahnen, Doppelhalter und ein paar zur Jahreszeit passende Wunderkerzen. Die Stimmung war ganz gut, aber im Gegensatz zum Fussball irgendwie anders. Es gab bekannte Schlachtrufe, Klatsch- und Hüpfeinlagen und ein paar melodische Lieder, aber fast nichts wurde länger als eine halbe Minute gesungen. Das führte zwar zu keinen Pausen und der Lautstärke schadete es auch nicht, trotzdem wirkte es gerade zu Beginn etwas hektisch. Im späteren Verlauf wurde die Mitmachquote immer besser und spätestens im letzten Drittel wusste die Stimmung sehr zu gefallen. Die Anfeuerungen wurden in den letzten Minuten des Spiels, vor allem getragen durch das spannende Spiel, vom ganzen Stadion mitgesungen. Besonders gefiel ein Song auf die Melodie zu “Keine Panik auf der Titanic”, welcher am Abend noch lange im Ohr blieb.

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Dem Spiel selber konnte man nur bedingt folgen. Im ersten Drittel war das Suchen des Pucks die Hauptbeschäftigung, danach klappte es schon etwas besser mit der Orientierung. Am spannendsten war das dritte Drittel, in dem die Nauheimer das klar bessere Team waren und das Tor oft nur um Millimeter verfehlten. Da es nach Ablauf der Zeit Unentschieden stand, mussten beide Teams in die Overtime (oder auch Verlängerung, wie mans gewohnt ist). Etwas unverdient erzielten die Gäste nach zwei Minuten den Siegtreffer, welcher das Spiel abrupt beendete. Die Golden-Goal-Regel war uns auch nicht bekannt…

Etwas überrascht aufgrund des schnellen Endes aber dennoch zufrieden mit der Stimmung und dem sonstigen erlebten kämpften wir uns wieder durch den Nebel in Richtung Heimat. Vielleicht besucht man in Zukunft nochmal ein Eishockeyspiel, ein wenig Abwechslung schadet bekanntlich nie. Soviel solls zum Jahr 2016 jetzt gewesen sein, die nächsten Spiele werden wohl Mitte Januar in Angriff genommen!