2. Bundesliga: SV Elversberg – Fortuna Düsseldorf

19.04.2025
30. Spieltag 2. Bundesliga
SV Elversberg - Fortuna Düsseldorf
Waldstadion an der Kaiserlinde
Endergebnis: 1:1 (0:0)
Zuschauer: 9.105 (1.500 Gäste)
Ticket: Dauerkarte

Wie die Zeit vergeht… vor kurzem noch über den positiven Rückrundenauftakt gefreut, prangt nun bereits der 30. Spieltag auf der Anzeigetafel der heimischen Kaiserlinde. Einer, der im vergangenen Jahr noch leichtes Bangen um den Klassenerhalt bedeutete. Nun befindet man sich erneut inmitten des Kampfes um den Relegationsplatz, dieses Mal jedoch am anderen Ende der Tabelle. Wer hätte das selbst vor ein paar Spieltagen noch gedacht…

Ostersamstag, 13.00 Uhr, Elversberg gegen Fortuna Düsseldorf, Dritter gegen Vierter. Wahnsinn… Groß die Euphorie entsprechend im Saarland, wo die, durch den letzten, anstehenden Umbauschritt erneut geschrumpfte, Linde auch zwei Mal hätte ausverkauft werden können. Der Anhang hatte Bock und strömte in Massen auf die Traversen, die durch den Abbau der Stahlrohrtribüne und anschließendem Neubau der B-Tribüne wohl für ein gutes Jahr erneut nur aus drei Seiten bestehen werden. Ich freue mich auf alle Fälle tierisch auf den Tag, an dem die seit über 12 Jahren bestehende Baustelle endlich einmal abgeschlossen sein wird.

Doch auch so wurde das bereits vorletzte Heimspiel der Saison in vollem Umfang genossen. Ein Bierchen im Ort, dann ein Bierchen vorm Stadion, hier und da die üblichen Gespräche und die generelle Vorfreude auf eine vermeintlich starke als auch richtungsweisende Partie. Zudem ein Nachmittag, an dem die Fanszene der SVE die Halbzeitpause nutzte, um die jüngst eingesammelten Spenden an den Verein Sterneneltern Saarland zu übergeben. Aus zwei Auktionen sowie Spendensammlungen beim letzten Heimspiel kamen überragende 4.200€ zusammen, die den guten Zweck in der Region stärken sollen und werden. Großen Dank an alle Spender und Helfer! Überragend war auch heute wieder das Gemeinschaftsgefühl, das der Block C von der ersten Minute an versprühte.

Top war bereits die Beteiligung an der Schalparade zum Vereinssong, während das, was in den folgenden 90 Minuten hier abgerissen wurde, einfach nur als phänomenal beschrieben werden kann. Vom Fleck weg war die Mitmachquote überragend, von den Klatscheinlagen über die Gassenhauer bis zu den melodischen und textlastigeren Gesängen. Auf die beste erste Hälfte, die die Elversberger Kurve je gesehen hat, folgte eine erneute Steigerung im zweiten Durchgang, die mir teilweise die Sprache (und die Stimme sowieso) verschlug. Eine Lautstärke, die Elversberg vom eigenen Anhang noch nicht gehört hat. Unfassbar der Torjubel sowie das Pushen der eigenen Mannschaft in den zahlreichen Drangphasen. Ganz, ganz starker Auftritt des Block C, der heute nicht nur von einer starken Anzahl Nauheimer, sondern auch erneut durch den derzeit verletzten Luca Schnellbacher im Herzen der Kurve unterstützt wurde.

Absolute Ekstase aber auch im ausverkauften Gästeblock, der sich bereits während der Aufwärmphase der Kicker in einen Rausch sang und die erste von vielen Fackeln anriss. Eine starke Chaos-Optik über die gesamte Distanz, die nicht nur von etlichen Schwenkern und Doppelhaltern, sondern auch von einigen Schalparaden und viel nackter Haut unter strahlendem Sonnenschein geprägt war. Fast durchgehend ploppten an vielen Ecken die Fackeln, während mindestens genauso häufig roter Rauch die tobende Masse einhüllte. Mit einer beständigen Mitmachquote jenseits der 80% eine dauerhafte Eskalation ohne große Hänger, die in einigen Momenten auch zur Gegenseite durchdrang. Dicker Daumen nach oben für den Anhang aus Düsseldorf, der in Sachen Optik einen der besten Auftritte der diesjährigen Saison an der Linde fabrizierte.

Mit Blick auf den schnellen und umkämpften Kick auf dem Rasen konnte man aber auch nicht anders, als pausenlos mit den eigenen Mannen mitzufiebern und diese zum verdienten Torerfolg zu schreien. Nach Chancen und Spielanteilen dominierte Elversberg lange das Geschehen, ehe die Fortuna in der 73. Minute etwas aus dem Nichts zur Führung netzte. Doch die SVE blieb weiterhin spielbestimmend und warf alles nach vorne – und wurde schließlich in Form eines Elfmeters belohnt, den Sickinger in der 80. zum umjubelten Ausgleich verwandelte. Beide Seiten drängten nun auf die Entscheidung, doch die jeweiligen Hintermannschaften wussten einen erneuten Gegentreffer zu verhindern.

Somit stand es am Ende 1:1 – ein Punkt, der der SVE aufgrund des starken Torverhältnisses etwas mehr hilft als den Düsseldorfern, die im engen Aufstiegsrennen allerdings weiter oben dran bleiben. Aus Elversberger Sicht aufgrund der Chancen und Spielanteile eventuell zwei Punkte zu wenig, aber hey, letzte Saison gab’s gegen die 95er hier noch fünf Buden. Und, so ehrlich bin ich auch: Ganz gleich was in dieser Spielzeit auch noch passieren mag: Magisch und unfassbar ist und wird sie sowieso. Entsprechend euphorisch wurde der Punktgewinn im Block C bejubelt, der noch eine ganze Weile seine Farben besang und Trainer als auch Spieler huldigte. Ein wahrlich grandioser Nachmittag an der Linde, der uns und wahrscheinlich auch vielen anderen noch lange in Erinnerung bleiben wird!

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