2. Bundesliga: SSV Ulm – SV Elversberg

22.02.2025
23. Spieltag 2. Bundesliga
SSV Ulm - SV Elversberg
Donaustadion
Endergebnis: 0:0
Zuschauer: 11.735 (300 Gäste)
Ticket: 18,70€

Regionalliga-Vibes im Februar! Zuletzt schwelgten wir häufiger in den bittersüßen Erinnerungen der langjährigen Viertklassigkeit, bei der Zugehörigkeit aber auch kaum verwunderlich. Zu gefestigt die damaligen Eindrücke der diversen alten Schüsseln des Südwestens, zu denen sicherlich auch das Donaustadion in Ulm zählte. Früher teils aufgrund der weiten Anreise verpasst, dann in 2017 endlich zum ersten Mal besucht, ehe ein weiterer Aufschlag unsererseits auf sich warten ließ. Bis zum heutigen Tag. Grund natürlich der steile Aufstieg des hiesigen SSV, der es der SVE gleich tat und die dritte Liga auf dem Weg ins Unterhaus quasi übersprang.

Entsprechend gespannt auf die Veränderungen von Stadion und Fanszene machten wir uns am frühen Samstag auf den Weg gen Süden, ließen die A5 überraschend staufrei hinter uns, ehe das Intermezzo namens A8 bereits hinterm Stuttgarter Flughafen endete. Aber die Landstraßen bis in die Donaustadt hatten immerhin auch was Schönes. Abgeparkt direkt am Gästeblock für umme ging es anschließend in eben jenen, der uns beim letzten Besuch aufgrund der geringen Mitfahrerzahl noch verweht blieb. Überraschend gründlich die Kontrolle am Eingang, ehe die noch recht leere Schüssel in Augenschein genommen werden konnte. Und ja, verändert hat sich allem Anschein nach wenig.

Somit schien die Sonne recht angenehm auf die sich langsam füllenden Kurven und Traversen des Donaustadions, das derzeit als einziges Überbleibsel in den oberen zwei Ligen noch ohne Komplettüberdachung auskommt, die kleinen Ecken von Kiel mal ausgenommen. Und das wird hier wohl auch so bleiben, kämpfen mit der Fußballabteilung und den Leichtathletikverbänden doch derzeit zwei gegensätzliche Interessengemeinschaften um Um- oder Neubau. Und am Ende solcher Diskussionen gewinnt meist die Zeit. Sprich, bis hier Bagger rollen, wird dieses Jahrzehnt längst der Vergangenheit angehören.

Entsprechend erfreuten wir uns an den mittlerweile ungewohnten Gegebenheiten sowie über die eigentlich recht gute Sicht über die Laufbahn. Ebenso erfreulich war die Anzahl von gut 300 Gästen, die den weiten Weg nach Ulm auf sich nahmen. Viele spontan aufgrund des guten Wetters, aber auch der Kern rund um die aktive Fanszene stellte einen ordentlichen Haufen, der vor allem optisch auf sich aufmerksam machte. Viele Fahnen wehten im frischen Wind, während auch einige der Gesänge in ordentlicher Lautstärke gen Rasen schallten. Lorbeeren gewinnt man für den Auftritt zwar definitiv keine, doch an die Gegebenheiten, sprich kein Dach über den Köpfen, musste sich der Mob erst nochmal gewöhnen. In der Hinsicht war der Support im August in Hildesheim mit Sicherheit um Längen besser. Denn die ganz große Mitmachquote wurde an diesem Samstag nur selten erreicht. Zudem trübte ein medizinischer Notfall innerhalb der Kurve etwas die Stimmung, vorläufige Entwarnung konnte aber nach nicht allzu langer Zeit gegeben werden. Gute Besserung an der Stelle!

Unterm Strich dennoch selbstredend der beste Auftritt aller Zeiten im Donaustadion – bei früher um die 50 Mitfahrer aber auch keine überraschende Erkenntnis. Noch explosionsartiger dagegen das Wachstum der Ulmer Fanszene im D-Block, die nun mehr als einen Block in der Kurve einnimmt. Im Vergleich zu den 30-40 von früher (die Bilder dazu findet ihr hier irgendwo auf der Website) ein unfassbarer Unterschied, der sich selbstredend in allen Bereichen des Tifo widerspiegelt. Die Zaunbeflaggung war zwar schon damals schön, geht nun aber deutlich weiter in die Breite, während das Fahnenbild während des Spiels wahrlich mit einigen schicken Fetzen bestach. Top zudem die Beteiligung an der Schalparade sowie beim Einklatschen mit der Mannschaft vor deren Gang in die Katakomben, während das weiterhin recht klassisch gehaltene Liedgut ordentlich schepperte. Teils echt laute Momente dabei! Jetzt stelle man sich mal vor, diese, sich derzeit auf ihrem vorläufigen Höhepunkt befindliche, Kurve hätte jetzt noch ein Dach über den Köpfen…

Spannend, allerdings nicht allzu unterhaltsam war derweilen der Kick, in dem anfangs noch beide Mannschaften einige Chancen kreierten, auf den letzten Metern vorm Tor aber scheiterten. Im zweiten Durchgang übernahm der SSV allmählich die Oberhand und ging, wie sollte es auch anders sein, durch eine Ecke vermeintlich in Führung, allerdings schaltete sich der Kölner Keller ein und kassierte den Treffer aufgrund einer klaren Abseitsposition. Warum die Geschichte dann aber wieder so elend lange dauern musste, erschließt sich ausschließlich den Kellerkindern vom Rhein.

Teils mit viel Glück an den Schuhen verhinderte die SVE das Gegentor und hatte am Ende beinahe selbst die Möglichkeit, aufgrund eines Torwartpatzers auf der Gegenseite den Lucky Punch zu setzen. Doch am Ende blieb die torlose Punkteteilung bestehen, mit der die SVE an diesem Mittag sicherlich besser leben konnte als die Ulmer Spatzen. Keine Glanzleistung und dennoch fühlte sich der Punktgewinn fast wie ein Sieg an. Vier Spiele in Folge ungeschlagen, zudem kein Gegentor in den letzten drei Partien. Alles in allem kaum Luft für Beschwerden, liegt doch das 40-Punkte-Ziel in greifbarer Nähe!

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