2. Bundesliga: SV Elversberg – SC Paderborn

30.11.2024
14. Spieltag 2. Bundesliga
SV Elversberg - SC Paderborn
Waldstadion an der Kaiserlinde
Endergebnis: 1:3 (1:1)
Zuschauer: 8.922 (300 Gäste)
Ticket: Dauerkarte
Fotoalbum

Weder ein Anhänger einer der beteiligten Clubs, noch irgendwer sonst in Deutschland hätte wohl damit gerechnet, dass es sich bei der Begegnung zwischen Elversberg und Paderborn am 14. Spieltag dieser unfassbar stark besetzten zweiten Liga um das Topspiel zwischen dem Dritten und dem Ersten handeln würde. Da erwischten wir uns in der Vorwoche doch beinahe täglich beim mehr als befriedigenden Blick auf die Tabelle, sowohl in Sachen Platzierung als auch bezüglich der bisherigen Punkteausbeute. Entsprechend groß war auch die Vorfreude auf das Spiel am sonnigen Samstag, das bereits seit Wochen im Heimbereich ausverkauft vermeldete.

Für das Heimpublikum wurden gar rund 80% der Sitzplätze des Gästeblocks geöffnet und auch diese Plätze im Vorfeld abgesetzt. Elversberg hatte Bock und ließ sich den Kick trotz knackig kalten Temperaturen nicht entgehen. Beste Bedingungen also, während der Baufortschritt von Block A einer Fertigstellung immer näher schreitet. Die Dachstreben sitzen bereits, der Rest folgt die kommenden Wochen. Mal schauen, ob bereits gegen Magdeburg die dritte von vier neuen Tribünen der Kaiserlinde Eröffnung feiern darf. Schaut echt langsam nach einem Profistadtion aus!

Aus Paderborn bevölkerten derweilen lediglich 300 Schlachtenbummler den Gästeblock, machten allerdings vom Fleck weg auf sich aufmerksam. Die Gruppe Passione Ultras feierte den 15. Geburtstag nicht nur mit schicken Doppelhaltern, sondern auch reichlich pyrotechnischer Gegenstände. Gezielt in den Himmel abgefeuerte Raketen bildeten den Startschuss, ehe etliche Fackeln und blauer Rauch den Himmel einfärbten. Trotz Gästeblock in voller Sonne ein schickes Bild, was der Anhang des Sportclubs aus Ostwestfalen da kredenzte. Und auch danach gab der Haufen ein schickes Bild ab, war doch insbesondere die Anzahl an Schwenkfahnen und Doppelhalter für die Masse richtig stark.

Am Zaun zwar etwas dürftig (vor allem die Gruppenfahnen kaum größer als ein Schal), im Mob dafür umso farbenfroher. Zudem war nahezu durchgehend viel Bewegung erkennbar, oft die Arme gen Himmel gestreckt und recht viel Eskalation im zweiten Durchgang wahrnehmbar. Hörbar waren die Gesänge im Heimbereich zwar nicht, was bei der Anzahl auch nicht anders zu erwarten war, allerdings drangen die rhythmischen Schläge des Trommlers hier und da zu uns rüber. Begnadeter Typ, muss man sagen! Unterm Strich, wie schon in der Vorsaison, ein Sahneauftritt der Fanszene des SC Paderborn in Elversberg.

Aus Block C konnte dagegen eine grundsolide Leistung vermeldet werden. Schöne Beteiligung bei der Schalparade zu Beginn, während sich einige Doppelhalter beständig ins Blockbild integrierten. Da ist zwar weiterhin optisch viel Luft nach oben, aber die Richtung stimmt zur Zeit. Im Gegensatz zur bekannten Norm ging akustisch im ersten Durchgang etwas mehr als nach dem Pausentee, wobei vor allem die Gassenhauer und Wechselgesänge guten Anklang fanden. Oft laut, teils die Hälfte der Kurve bei den Liedern am Start. Vor allem das „Vorwärts Schwarz-Weiß“ knallte in einigen Momenten richtig. In der zweiten Hälfte konzentrierte sich der Support etwas mehr auf den Kern, ordentlich durchgezogen wurde aber trotzdem.

Auf dem Rasen war es unterdessen nicht unbedingt der erhoffte, spielfreudige Nachmittag, den sich beide Übungsleiter wünschten. Stattdessen viel Theater im Mittelfeld und nur wenige Chancen auf beiden Seiten, die gefährlicheren allesamt auf Seiten der Gäste. Da kam der Treffer von Damar nach einer knappen halben Stunde fast schon überraschend, aber man soll die Feste bekanntlich feiern, wie sie fallen. Denn durch die Führung grüßte Elversberg für etwa 20 Minuten vom ersten Tabellenplatz der 2. Bundesliga, was das Stadion kurzerhand mit lauten „Spitzenreiter“-Rufen frenetisch feierte. Absolute Momentaufnahme, doch den Spaß musste man sich einfach mal machen. „Deutscher Meister wird nur die SVE!“ – hier habt ihr es zuerst gehört, bzw. gelesen!

Hier gibt’s weitere Bilder!

Der verdiente Ausgleich durch die Gäste in Form einer Ecke folgte noch vor der Pause, ehe sich die spielerische Überlegenheit der Paderborner nach dem Seitenwechsel auch im Ergebnis widerspiegelte. Elversberg fand nie so recht ins Spiel, schien immer einen Schritt zu spät und blieb zudem jedes Mal in der engmaschigen Abwehr der Gäste hängen. Bisschen wie die Heimspiele gegen Pauli und Kiel in der letzten Saison. Gut gekämpft, aber am Ende erhobenen Hauptes verloren. Macht auch ehrlich gesagt überhaupt nichts, denn die SVE ist und bleibt voll und ganz auf Kurs. Entsprechend holten sich die Jungs den verdienten Applaus von der Kurve ab, ehe sich die stille Kälte erneut über die Linde legte. Zumindest nur für eine Woche, denn bereits am Freitag rollt die Kugel wieder!

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