2. Bundesliga: SV Elversberg – Hamburger SV

26.10.2024
10. Spieltag 2. Bundesliga
SV Elversberg - Hamburger SV
Waldstadion an der Kaiserlinde
Endergebnis: 4:2 (1:1)
Zuschauer: 9.502 (1.800 Gäste)
Ticket: Dauerkarte
Fotoalbum

Während die vorabendliche Action beim Eishockey in Nauheim noch für eine kurze Nacht sorgte, ebnete eine dicke Nebelsuppe unseren morgendlichen Weg ins Saarland und gab dabei nicht unbedingt den dringend benötigten Energieschub. Die dunkle Jahreszeit erhält so langsam Einzug… Spätestens beim Eintreffen an der Linde waren die Augenringe bereits Vergangenheit und machten Platz für die gehörige Portion Vorfreude, die so ein Spiel eben mit sich bringt. Zum zweiten Mal war der große HSV zu Gast in Elversberg, volles Haus, wie so oft in diesem Jahr, inklusive. Das ich sowas einmal Alltag nennen darf…

Rahmen also ideal und auch Block C zeigte sich fein geschmückt mit den üblichen Zaunfahnen, während das Blockbild erneut Zuwachs in Sachen Schwenkfahnen vermelden konnte. Hammer Teil, was die Jungs von der LU da auf 16 Quadratmeter pinselten! Somit glänzte die Kurve nicht nur zur eigenen Hymne in den schwarz-weißen Farben, sondern auch über die volle Distanz. Mittlerweile echt vorzeigbar, die Mitte des Blocks! Die tolle Optik täuschte jedoch kaum über den schwachen Start in Sachen Beteiligung und Lautstärke hinweg, denn im ersten Durchgang fehlte komplett der Zug im Support. Immer wieder schade, dass bei Rückstand die Münder so vieler Anhänger verschlossen bleiben.

Der Kern überbrückte diese Zeit mit einigen der neueren Liedern, die über längere Distanz ihre Schleifen drehten und weckte hier und da Gegentribüne sowie die Haupt. Wie die Vereinsfarben war auch der Unterschied zwischen den Spielhälften Schwarz und Weiß. Denn was hier nach dem Pausenpfiff abging, war wiedermal brutal. Eine riesige Masse drehte komplett frei und übertrumpfte sich von Lied zu Lied selbst, wobei vor allem die letzte halbe Stunde einfach nur zum Genießen war. Daran bitte unbedingt anknüpfen, auch, wenn es auf dem Platz mal nicht so laufen sollte!

Gespannt waren wir auch auf den Gästeblock, zeichneten sich doch früh Aufbauarbeiten zu einer Choreo ab. Anscheinend aber durch einen extra früh angereisten Teil, denn der Rest der Szene enterte erst kurz vor Anpfiff die Ränge und hatte gleich Mühe, den Anhang in Sachen Durchführung zu bändigen. Klappte am Ende aber doch mit einem schicken Bild bestehend aus einer gesprühten Front („Hansestadt Hamburg“) samt Club- und Stadtwappen, während sich Unter- und Oberrang farblich passend in blaue und schwarze Folien-Doppelhalter aufteilten. Einfacher, aber auch schöner, dichter Anblick, den der Anhang der Rothosen da kredenzte!

Die Zaunfahnen fanden anschließend nach und nach ihren Weg an die Balustraden, während die Vielzahl mitgebrachter Doppelhalter und Schwenker ebenso ein schönes Bild ergab. Beeindruckend war vor allem die Geschlossenheit bei Klatscheinlagen und anderen Gassenhauern, die in mehreren Momenten sämtliche der gut 1.800 Hansestädter einschloss. Top Lautstärke, womit sich die Gäste auch häufig Gehör im Heimbereich verschafften. Die Halbzeitpause wurde noch zum Einsingen eines neuen Liedes genutzt, ehe spielbedingt im zweiten Durchgang nicht mehr allzu viele gute Momente zu uns durchdrangen. Is halt Fussball – wenn’s unten läuft, hast du im Block auch einfach mehr Luft. Unschön war hingegen der Anblick zahlreicher Kuttenfahnen auf der Baustelle vor Block A. Da können jetzt die Hamburger nix für, allerdings sollten die Heimbereiche, ob fertig oder nicht, auch als solche wahrzunehmen sein.

Und was war das eigentlich Heute wieder für ein Spiel? Früher, unglücklicher Rückstand, der die Anzeichen verdichtete, dass der HSV aus der letztjährigen Niederlage hier gelernt hat und die Partie ernsthaft und humorlos angeht. Doch nix da, Elversberg kam immer besser ins Spiel und noch vor der Pause durch den zuletzt gescholtenen Asllani zum Ausgleich. Nach dem Halbzeitpfiff das gleiche Spiel: Hamburg zog sich komplett zurück, während die SVE unaufhörlich offensiv drückte. Erneut war es Asllani, der einen Abstauber über die Linie drückte, ehe zehn Minuten später Schnelly seinen Treffer zum 3:1 beisteuerte. Ab sofort war es für Jeden auf den Tribünen spürbar: Hier geht heute nicht nur was, das wird der Dreier!

Denn selbst die zweite Bude von Selke zum zwischenzeitlichen 3:2, gefolgt von einer Ampelkarte gegen die Hamburger, brachte die Saarländer nicht aus dem Konzept. Trotzdem natürlich Anspannung pur für den heimischen Anhang, der schließlich in der sechsten Minute der Nachspielzeit erlöst wurde. Wie schon in der Vorwoche in Münster kam ein Ball zu Fellhauer, der aus gut zwanzig Metern die Kugel halbhoch in die Maschen zimmerte. Ekstase ohne Ende im Block C, der sich Leib und Seele bis weit nach Schlusspfiff aus Hals und Kehle brüllte. Abpfiff, Heimsieg! Zehn Punkte aus den letzten vier Spielen, dritter Sieg in der laufenden Zweitligasaison mit vier erzielten Treffern, zweiter Sieg in der Heimat gegen die Rothosen, eines der besten Spiele des Jahres… die Superlative kannten kein Ende!

Hier gibt’s weitere Bilder!

Entsprechend lautstark und emotional wurde den eigenen Farben gehuldigt, Geburtstagskind Baum besungen und sich einfach der puren Freude ergeben. Momente, für die man den Fussball einfach liebt. 16 Punkte stehen bereits auf dem Konto, und das nach zehn Spieltagen. Einer mehr als letzte Saison! Unterm Strich eine starke Ausgangslage, um auch im zweiten Jahr Schritt für Schritt in ruhigen Fahrwassern in Richtung Klassenerhalt zu schippern. Dabei geht’s nächste Woche als Favorit zum Schlusslicht nach Regensburg, während bereits am Dienstag eines der absoluten Saisonhighlights wartet: Pokalabend beim Double-Sieger aus Leverkusen. Was erleben wir hier gerade für eine geile Zeit, ich kanns nicht oft genug erwähnen!

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