2. Bundesliga: Karlsruher SC – SV Elversberg

23.08.2024
3. Spieltag 2. Bundesliga
Karlsruher SC - SV Elversberg
Wildparkstadion
Endergebnis: 3:2 (1:1)
Zuschauer: 26.838 (1.000 Gäste)
Ticket: 18,15€
Fotoalbum

Nach dem erfreulichen Pokalauftritt in Hildesheim vergingen nur fünf Tage, bis der Kalender wieder das magische Wort „Spieltag“ aufs Display zauberte. Zwar freitags und auswärts, aber der Verband hatte ein Einsehen und wählte für den dritten Spieltag die zweitkürzeste Anreise, was für eine ordentliche Mobilisierung im Saarland sorgte. Knapp 1.000 Tickets wurden im Vorverkauf abgesetzt, entsprechend groß war die eigene Vorfreude auf den Abend, der nach einem frühen Feierabend in Angriff genommen wurde. Von Frankfurt aus ging es für gut neunzig Minuten gen Süden, ehe der Parkplatz am Gästeblock für unverschämte zehn Euro in Beschlag genommen wurde. Das dürfte mittlerweile auch Rekord im Unterhaus sein… Krumm hingegen die Ticketpreise, die sich teilweise auf ungerade Centbeträge beliefen – warum auch immer.

Gefallen hat uns dagegen das reichhaltige Verpflegungsangebot, wobei insbesondere die Feuerwurst mit ihrer knackigen Schärfe Bestnoten erhielt – dafür kommen wir immer wieder gerne nach Baden! Bei knapp über 30 Grad hoffte der eine oder andere auch, sich mit einem Eis etwas Abkühlung zu verschaffen, da die Hitze im Wildpark wirklich drückte. Aber die dicken Jacken werden ohnehin früh genug wieder aus den Schränken geholt und so genossen wir die abendlichen Temperaturen bei wieder einmal bester Sicht vom Gästeblock auf den neuen Wildpark.

Gut aufgelegt schien auch die Karlsruher Kurve, die nicht nur Verstärkung aus Berlin und Strasbourg erhielt, sondern vor allem optisch ein tolles Bild abgab. Sei es die Schalparade zu Beginn, die dichten Klatscheinlagen oder auch die hohe Anzahl an Schwenkern über die gesamte Kurvenbreite – es sah einfach stark aus, und das über die gesamte Distanz. Spruchbänder widmeten sich zudem einigen internen Themen („Kämpfen Gabi“, „Genie, Raver, Dreher – Ruhe in Frieden Jürgen Leppert“ für ein Karlsruher Original sowie „Stabil bleiben Sascha!“) und boten dem bei Chelsea involvierten Investorenkreis, der im vergangenen Jahr den RC Strasbourg übernommen hatte, erneut Paroli („BlueCo out!“). Und auch akustisch gab es wieder die volle Sangeskraft auf die Ohren, wobei uns rein subjektiv der Auftritt im letzten Dezember noch einen Tick besser gefiel.

Denn hin und wieder drangen nicht alle Lieder bis in die hinteren Reihen des Gästeblocks, was aber auch für die Sangeslust der Saarländer sprach. Zwar fanden hier etwas weniger Fans den Weg in den Wildpark als noch im Dezember (was angesichts des Freitagabends und der noch andauernden Ferien nicht verwunderlich war), doch die gut 1.000 boten an gleicher Stelle einen noch besseren Auftritt als im Vorjahr. Mittig im Steher positioniert und auch angeflaggt, setzte die Elversberger Kurve vor allem zu Beginn sowie nach dem Ausgleich einige starke Akzente und verschaffte sich ein ums andere Mal Gehör auf der Gegenseite. Auch der optische Tifo in Form einiger Schwenker passte, während die Wechselgesänge innerhalb des Blocks mindestens genauso gut abgingen wie die Gassenhauer, auf die im Sinne der Massenkompatibilität deutlich häufiger gesetzt wurde als auf Lieder mit komplizierteren Texten. Ein wirklich guter Auftritt mit einigen Höhepunkten, der sicherlich als Gradmesser für diese Saison dienen kann.

Sportlich sollte es dagegen eine exakte Kopie des letztjährigen Endergebnisses werden, während die persönliche Club-Statistik das neunte ungeschlagene Spiel des KSC von bisher neun beigewohnten Partien offenbarte. Gegen manche will es einfach nicht klappen, auch wenn die SVE gegen die spielerisch etwas besseren Hausherren beharrlich versuchte, sich auf dem Platz durchzusetzen. Das klappte phasenweise ganz gut, auch wenn der Ausgleich durch Schnelly in der ersten Halbzeit der freundlichen Mithilfe der Karlsruher Hintermannschaft bedurfte. Bezeichnend auch der Gegentreffer direkt nach Wiederanpfiff nach einer eigenen (!) Ecke, ehe Fisnik Asllani zum erneuten Ausgleich einschob und die Hoffnungen im Gästeblock wieder aufkeimen ließ. Doch der KSC nutzte einen Abstauber in der 75. Minute zur dritten Führung, die trotz des weiteren Anrennens der Saarländer bis zum Schlusspfiff Bestand haben sollte.

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Kein schlechtes Spiel, aber an diesem Abend waren es vor allem individuelle Fehler, die direkt zu Gegentoren führten. Da merkt man auch mal, dass ein Elias Baum mit seinen 18 Jahren auf diesem Niveau noch nicht immer die richtige Entscheidung trifft. Harte Schule eben, diese zweite Liga. Dennoch feierte der Gästeblock am Ende seine Mannen und stimmte die Jungs schon mal auf die nächste Woche ein. Lang dauerts nicht mehr bis zum ersten Dreier der Saison!