24.07.2024
Testspiel
TSG Hoffenheim - SV Elversberg
Sportanlage Häuselgrund Zuzenhausen
Endergebnis: 3:1 (1:0)
Zuschauer: 800
Ticket: 12€
Fotoalbum
Eine Woche nach Rückkehr aus Fernost kribbelte es auch schon wieder, mal beim eigenen Verein nach dem Rechten zu sehen. Da kam der Test gegen Hoffenheim an einem Mittwochnachmittag wie gerufen, zumal der bespielte Ground auch gleichzeitig ein neues Kreuz in der Oberliga Baden-Württemberg bedeuten würde. Mehr Gründe brauchte es keineswegs, um bei bestem Wetter die gut eineinhalb Stunden gen Süden zu düsen und, Baustelle und Stau sei Dank, nach etlichen Jahren Heidelberg aus der Windschutzscheibe zu betraten. Gerade rechtzeitig zum erhaschen einer der letzten Parkplätze vor der Anlage in Zuzenhausen, wo die TSG im Übrigen ihren Hauptsitz hat, eingetroffen und direkt von der großen Ordnerschar überrascht. Da erwartete man vor Ort wohl ein paar mehr Zuschauer als ich im Vorfeld.
Das schöne Spieltagsticket gab’s für freche 12€, dafür immerhin freie Platzwahl auf der gesamten Anlage. Die zeigte sich mit großem, gelbem Vereinsheim samt Pizzeria sowie fünf Stufen mit angeschlossenen Graswall als wirklich vorzeigbar, auch wenn ich mir bei Betrachtung der restlichen, ausbaulosen drei Seiten dann doch die Frage stelle, ob hier wirklich gegen Vereine wie Aalen oder Reutlingen gekickt werden kann. Gepflegt allemal und der Rasen war ebenfalls in einem top Zustand. Wie vermutet steckt auch hier die Hopp’sche Kohle drin, wobei ich diese Investitionen in Vereinsanlagen in der nahen Nachbarschaft keineswegs ablehne. Ist ja was für die Breite und somit zu begrüßen, auch wenn man mit dem TSG-Projekt absolut nix anfangen kann.
Sonst war zumindest für die Kiddies mit Fanshop und Maskottchen viel geboten, während die gut organisierte Verpflegung überraschend im Geschmackstest durchfiel. Keine Ahnung, was in der angepriesenen Rinderfrikadelle neben den tierischen Produkten enthalten war, doch die trockene, sandige Konsistenz im ebenfalls nicht wirklich saftigen Brötchen machte das Abendessen nur mit einer großen Portion Senf ertragbar. Hätte ich mich mal lieber an den Fleischkäse gehalten, da weis man wenigstens, was man kriegt.
Neben dem ganzen Drumherum war ich selbstredend gespannt auf das vorletzte Spiel der Elversberger Vorbereitung sowie auf die Neuzugänge, wozu auch der nur einen Tag vorher von der TSG ausgeliehene Fisnik Asllani gehörte, der vom Fleck weg perfekt ins schnelle Offensivspiel passte. Und auch Elias Baum, der auf dem rechten Flügel in der Offensive gesetzt war, überzeugte im ersten Durchgang mit seinen Sprints und Bällen in die Tiefe. Auch wenn nach einer Ecke und chaotischem Flipper das 1:0 für die TSG fiel, war das Elversberger Spiel generell technisch sauber und durch schöne Spielzüge geprägt. Die Spielidee konnte sich grob mit schnellen Angriffen statt langsamem Aufbauspielen zusammenfassen lassen, was zwar optisch zu einer Überlegenheit auf dem Feld führte, allerdings nicht wirklich zu gefährlichen Abschlüssen.
Mithalten konnte man aber ohne viele Probleme, musste dennoch im zweiten Durchgang das 2:0 schlucken. Durch? Eine Ecke samt drittem Nachschuss. Le Joncour köpfte in der Folge nach einem Freistoß zwar zum 2:1, doch der nächste Konter besiegelte die 3:1-Niederlage. Gefühlt also alles beim Alten: Vorne schön aber ohne absolut zwingend zu sein, hinten dicht, es sei denn, man kassiert einen Standard. Entsprechend liegt noch einiges an Arbeit vor Horst Steffen und co., es ist aber auch nicht alles so schlecht, wie es manch einer im Netz tagtäglich schwarzmalt. Gespannt sind wir allemal, was der Saisonstart bereit hält und wer vielleicht noch das schwarz-weiße Trikot überstreifen wird. Lassen wir das zweite Jahr im Unterhaus mal mit Vorfreude auf uns zukommen!