12.05.2024
31. Spieltag Verbandsliga Hessen Süd
SG Rot-Weiss Frankfurt - Sportfreunde Seligenstadt
Stadion am Brentanobad Nebenplatz
Endergebnis: 1:2 (0:1)
Zuschauer: 80
Ticket: 5€
Fotoalbum
Die Lust auf Fußball war selbst nach dem Samstag in Nürnberg noch nicht gänzlich gestillt, weshalb das top Wetter am Sonntag erneut für einen kleinen Kick in der Region herhalten durfte. Hauptsache raus und der noch bleichen Haut ein paar Sonnenstrahlen verschaffen, so das Motto. Da durfte es auch ein schnöder Kunstrasen irgendwo in Frankfurt sein, genauer gesagt im westlichen Rödelheim, den ich nach lediglich zehn Minuten auf vier Rädern erreichte. Denn im Schatten des großen Stadion am Brentanobad, welches zuletzt vor fünf Jahren besucht wurde, tritt die SG Rot-Weiss Frankfurt derzeit auf dem benachbarten Kunstmuru gegen die Kugel, der mir auf dem hoffentlich bald erreichten Weg zur Komplettierung der hiesigen Verbandsliga noch fehlte.
Eigentlich schade, doch spätestens seit der Übernahme der Frankfurter Frauenmannschaft durch die Eintracht spielt eben jene in der großen Bude, während der kleine Traditionsverein, für den bekanntlich ein gewisser Jürgen Klopp auch mal die Schuhe schnürte, die Flutlichter lediglich von Hinten betrachten darf. Für die 80 Nasen, die sich bei sommerlichen Temperaturen und stechender Sonne unter die wenigen Bäume verkrümelten, allerdings auch mehr als ausreichend. Die Anlage selbst besteht auch gleich aus zwei Kunstrasenplätzen, wovon einer aufgrund von etlichen Linien eher für die zahlreichen Jugendteams vorgesehen sein dürfte, während der „Haupt“-Nebenplatz mit top Qualität glänzte. Neu bezogen, wie von den hiesigen Ordnern bestätigt.
Einen Ausbau suchte man vergebens, ebenso auch nur irgendeine Form von Werbung, sei es auf den Banden, an den Gemäuern oder Gittern der Anlage als auch auf den schönen, dunkelroten Traditions-Trikots. Da fragt man sich im Vergleich zu den saarländischen Amateurvereinen, die jede kleinste Ecke mit einem lokalen Sponsor zukleistern, dann doch, wer den Bumms hier finanziert. Soll aber auch nicht meine Sorge sein, denn spätestens als es von den Runden drehenden Ordnern für den ausgehändigten Fünfer ein gedrucktes Ticket gab, war die Welt irgendwie in Ordnung. Das Thermometer zeigte beständige 27 Grad, der Grill als auch ein Stand mit frisch gebackenen Waffeln dufteten und die Kaltgetränke erbrachten ihren erhofften Dienst.
Dazu entwickelte sich im wichtigen Duell zwischen den auf dem drittletzten Tabellenrang rangierenden Hausherren und dem Vierten aus Seligenstadt ein ausgeglichener und kampfbetonter Kick, der insbesondere von seiner Schnelligkeit lebte. Das waren gut und gerne neunzig Minuten Powerfussball hier, einzig unterbrochen durch die Trinkpausen. Trotz Chancenplus ging die SG Rot-Weiss am Ende dennoch als Verlierer vom Platz, begünstigt durch einen kläglich verschossenen Elfmeter im ersten Durchgang als auch etlichen weiteren Dingern, die eigentlich im Netz hätten zappeln müssen.
So war es selbstredend der letzte Angriff in der Nachspielzeit, der den Sportfreunden schließlich die sportlich nicht mehr relevanten drei Punkte bescherte. Für die Hausherren wird’s nun richtig schwer im Kampf um den Klassenverbleib, was leider auch eine Rückkehr ins große Stadion in weite Ferne rücken lässt…