Gruppenliga: SG Nassau Diedenbergen – SG Hoechst

12.06.2022
34. Spieltag Gruppenliga Wiesbaden
SG Nassau Diedenbergen - SG Hoechst
Kampfbahn zum Galgenkibbel
Endergebnis: 3:2 (3:1)
Zuschauer: 250
Fotoalbum

Nachdem die letzten Wochenenden dann doch etwas an der Substanz zehrten, gönnte man sich dieses Mal etwas Ruhe auf der Terrasse. Muss ja nicht immer durch die gesamte Republik gehen. Einen fixen Kick im hessischen Amateurfußball brachte man natürlich dennoch gut unter, bei wenigen Minuten Anfahrt an sich kein Kraftakt. Da kam der letzte Spieltag der Gruppenliga Wiesbaden gerade recht. Spannung pur hieß es da insbesondere im unteren Mittelfeld, wo sich ganze vier Vereine gegen den letzten zu vergebenden Abstiegsplatz stemmten. Besonders spannend sollte es in Diedenbergen werden, da die heimische SG Nassau und die gastierende SG Hoechst gerade einmal zwei Punkte trennten, während die Höchster vor dem Spieltag besagten Abstiegsplatz belegten. Beide hatten es also in der eigenen Hand.

Grund genug für die gut 15 Minuten Anfahrt ins beschauliche Diedenbergen, wo unweit der fast schon martialisch klingenden „Kampfbahn zum Galgenkibbel“ auf einer Streuobstwiese geparkt wurde. Für faire vier Taler machte man es den anderen gut 250 Schaulustigen nach und stellte sich unter die schattigen Bäume der schön gelegenen Anlage. Der Verpflegungsstand wurde zumindest an der Theke gut getestet, Abkühlung musste bei den Temperaturen auch einfach sein. Rein optisch machte das Grillgut ebenso eine gute Figur. Sonst gibt’s wenig zum Kunstrasen zu berichten, dennoch eine ganz gemütliche Anlage. Da passte das musikalische Faible für Rammstein, das hier ununterbrochen bis zum Anpfiff gelebt wurde, nicht so ganz in die vorherrschende Idylle. Da ranzten die alten Lautsprecher bedrohlich laut am zumutbaren Bereich. Aber bisschen „Feuer frei!“ auf’m Dorf hat noch nie geschadet.

Da torpedierten die beiden Nasen aus Höchst übers Spiel verteilt mit Trommel, Tröte und Wechselgesang (zu zweit!) doch deutlich heftiger das Trommelfell. Zu feiern hatten die beiden junggebliebenen auch gleich den ersten Treffer nach Foulelfmeter zum 0:1 für die Gäste. Entsprechende Spannung im Keller, was sich auch auf die Nervosität der Akteure auswirkte. Nassau kam nahezu direkt zum Ausgleich und drehte wenig später gar das Spiel, was hier und da zu immer heftigeren Diskussionen und Rudelbildungen führte. Kurz vor dem Pausentee folgte das 3:1 und damit die vermeintliche Vorentscheidung.

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Mit Wiederanpfiff war auf einen Schlag sämtliche Anspannung auf beiden Seiten raus. Fast schon lustlos kickten die beiden Teams die Kugel über den Platz, immerhin die Gäste erzielten noch den Anschlusstreffer. Die Auflösung folgte auf den Fuß: Aufgrund der parallelen Ergebnisse aus der Verbandsliga steigt kein zusätzlicher Verein in die Gruppenliga ab, ergo ein Absteiger weniger wodurch auch die SG Hoechst in der nächsten Saison siebtklassig bleibt. Somit wandelte sich der Kick von einem packenden Duell in ein leises Plätschern bis zum Ende. Jetzt nicht der höchste Unterhaltungswert, Spaß hatte man am Nachmittag aber dennoch. Somit setzte man nach neunzig Minuten den verdienten Haken an die Anlage und tourte zufrieden wieder Richtung Terrasse.