12.03.2022
28. Spieltag Regionalliga Südwest
SV Elversberg - TSV Schott Mainz
Waldstadion an der Kaiserlinde
Endergebnis: 2:0 (0:0)
Zuschauer: 1.578
Fotoalbum
Bevor alsbald die nächste Tour ansteht und sowieso wieder einige Wochenenden die Linde nicht besucht werden kann, sollte es am Samstag zum eher unspektakulären Heimspiel der SVE gegen das Schlusslicht Schott Mainz gehen. Hatte man ehrlich gesagt auch richtig Bock drauf, zumal nach der starken Leistung gegen den anderen Mainzer Verein in der Woche zuvor das Thema Aufstiegsrennen endgültig spannend wird. Elf Endspiele stehen nun an, in denen man es jeweils selbst in der Hand hat. Entsprechend motiviert tourte man aus dem Frankfurter Westen, dank Streckensperrung über Mannheim, die gut 200 Kilometer ins Saarland. Im Kopf natürlich die Spritpreise und das damit immense Preisschild, was an dieser Tagestour hing. Doch neben diesen egoistischen Querelen der Freizeitbeschäftigung wurde es mir gleichzeitig ganz anders, die Vielzahl vollgepackter Autos mit ukrainischem Kennzeichen auf Ihrem Weg ins Ungewisse zu sehen. Da fühlt man sich mit seinen alltäglichen Problemen doch wirklich ganz klein und wünscht diesen Menschen, die wirklich absolut nichts für ihre Situation können, alles erdenklich Gute für die kommende Zeit.
Gut zwei Stunden später die bekannten Gefilden erreicht, musste im Fanshop das Ticket für den C1 gezogen werden (die Tageskassen sind leider noch geschlossen), ehe es kurz vor Anpfiff zu 2G-Bedingungen ins Stadion ging. Hier machten sich zum ersten Mal seit Jahren wieder Umbauarbeiten deutlich: Der C2 ist aufgrund des Rückbaus der alten Blechbude derzeit gesperrt, während vereinzelte Gerüchte Hoffnung auf das schon lange angekündigte Dach über den Stehrängen machen. Bleibt abzuwarten, was sich hier je nach Ligazugehörigkeit bald tun wird. Positiv am Umbau ist zumindest die Konzentration des Anhangs auf einen Block, was schonmal ein bisschen mehr hermacht. Generell übrigens eine richtig starke Zuschauerzahl! Gäste waren verständlicherweise keine anwesend, dafür gab’s im C1 ein kleines Doppelhalter- und Fahnenintro zu sehen. Und auch sonst war der Elversberger Anhang in Sachen Tifo und Gesängen gut aufgelegt. Für einen im Verhältnis so unattraktiven Gegner gab’s beständigen Fahneneinsatz als auch gute Stimmung, zumindest über weite Teile des Spiels. Ohne wirkliche Koordination zwar oft im Kanon, allerdings schön, dass auch mal außerhalb des Kerns ein bisschen mehr geht.
Auf dem Rasen lief derweilen zumindest im ersten Durchgang wenig zusammen. Mainz stellte sich mit elf Leuten auf die Grundlinie und versuchten es über Konter, während die SVE wenig Mittel und Ideen fand, um die Abwehr zu knacken. Entsprechend viele Bälle flogen im weiten Bogen ins Aus oder wurden unsauber gespielt und abgefangen. Im zweiten Durchgang brauchte es durch Wechsel ein paar neue Impulse, die die Offensivarbeit belohnte. Aus einem Freistoß köpfte von Piechowski zum laut umjubelten 1:0, ehe Suero zehn Minuten später nach schönem Querpass zum zweiten Treffer einschob. Alles ein wenig wackelig am Anfang, doch am Ende stand dann doch ein souveräner Heimsieg zu Buche, der mit Sicherheit nicht zu den Einfachsten der Saison gehörte. So ein Spiel endet für Elversberg für gewöhnlich gerne mal torlos, doch dieses Jahr scheint die Mentalität, jeden Extrameter auch in der zweiten Halbzeit zu gehen, endlich zu stimmen.
Die Mannschaft durfte sich mit lauten „Spitzenreiter“-Chören feiern lassen und darf nun den vollen Fokus auf die restlichen zehn Partien der Saison legen. Platz 1 steht nun auf der Habenseite, ein Punkt Vorsprung und ebenso ein Spiel weniger. Die Hoffnung ist also weiterhin ständiger Begleiter, auch auf der anschließend zweistündigen Rückfahrt. Immer weiter SVE!