11.12.2021
22. Spieltag Hessenliga
Hünfelder SV - FSV Fernwald
Rhönkampfbahn
Endergebnis: 2:1 (1:0)
Zuschauer: 120
Fotoalbum
Da der eigentlich geplante Trip über Weihnachten wie so oft in diesem Jahr Corona zum Opfer fiel, stand am Wochenende mutmaßlich das letzte Spiel in 2021 an. Mal wieder terminlich viel zu früh, aber das Jahr muss ja enden wie es begonnen hat: Absolut beschissen für alles, was mit Reisen zu tun hat. Folglich wurde sich zum Abschluss eine dieser eklig weiten Fahrten in die Hessenliga vorgenommen, die man für gewöhnlich nicht mal ohne weiteres unter der Woche oder als dritten Kick des Wochenendes wegschrubben kann. Das Königreich Flieden sollte es zunächst werden, doch das miese Wetter hatte so einiges gegen eine Austragung in einer der beiden schönen Buden des Örtchens. Auf den stinknormalen Kunstrasen hatte man keinen Bock, also umplanen. Natürlich stellte sich heraus, das überall auf KR gespielt werden sollte. Im nördlich von Fulda gelegenen Hünfeld war das aber wiederum ein Argument, da hier der mit künstlichen Geläuf ausgestattete Hauptplatz, der auf den wunderbar klingenden Namen Rhönkampfbahn hört, für gewöhnlich nur die zweite Wahl gegenüber dem nebenan gelegenen Rasenplatz darstellt. Entsprechend ging’s die gut 75 Minuten bis zum HSV!
Sieben Taler wurden im Tausch für ein ansehnliches Ticket fällig, dann lag der Star des Tages auch schon vor mir: Was für ein geil gelegenes Stadion! Baulich besticht der Platz zwar „nur“ mit einer neun-stufigen, überdachten Tribüne, doch der gigantische Graswall hinterm Tor und der Bilderbuch-Ausblick auf die Rhön trugen immens zur Wohlfühlatmosphäre bei. Sehr schönes Teil, mit dem man sich direkt anfreundete. Da kommt man gerne für den ebenfalls ausgebauten Nebenplatz wieder! Während man sich im Wind langsam den Arsch abfror, machten plötzlich ein paar Anhänger des FSV Fernwald auf sich aufmerksam. Eine Marschtrommel und drei Fahnen machten zunächst den Eindruck, das hier heut was gehen könnte. Ging dann auch, nur in die falsche Richtung. Zwei Jungs versuchten sich an den Klassikern der Frankfurter Nordwestkure, trafen aber höchstens 50% der Töne. Aua. Ohne Taktgefühl wurde zumindest mit Spaß an der Sache vor sich hin gepöbelt oder die Mannschaft unterstützt, wobei die freudige Interaktion mit dem anwesenden Rentnervolk dann doch recht witzig war.
Immerhin etwas Action im bedeutungslosen Gegurke, was am letzten regulären Spieltag der Hessenliga A ausschließlich einen Testspielcharakter inne hatte. Hünfeld ist sicher in der Abstiegsrunde, während Fernwald als Dritter um den Aufstieg kämpfen darf. Da in die Playoffs ausschließlich gegen die in der gleichen Eingruppierung landenden Teams errungene Punkte mitgenommen werden, gestaltete sich der Kick entsprechend fad, um nicht zu sagen langweilig. Keiner musste, keiner wollte. Am Ende waren es die spielerisch und auch chancentechnisch unterlegenen Hausherren, die mit zwei schönen Angriffen einmal mehr netzten als die Gäste.
Für mich letztlich der Abschluss eines ganz positiven Jahres, welches einmal mehr viel zu früh endete. Aber es sind eben auch die kleinen Fahrten, die immer wieder Spaß machen. Und natürlich die kleinen Details der Trips, wie die geile Playlist auf der Rückfahrt, die auf maximaler Lautstärke bis in den Süden Frankfurts dröhnte. Das ist Wochenende!