27.11.2021
15. Spieltag 2. Bundesliga
FC Schalke 04 - SV Sandhausen
Arena Auf Schalke
Endergebnis: 5:2 (0:0)
Zuschauer: 46.319 (256 Gäste)
Fotoalbum
Ende Oktober voller Vorfreude und noch nach dem Motto „Corona ist ja sowieso bald vorbei“ gebucht, entwickelte sich die Organisation der geplanten Tour nach Belgien zu einer wahren Tortur. Eigentlich sollten zwei Spiele im Land von Friterien und starken Bieren gemacht werden, dazu wollte man einen entspannten Nachmittag in Charleroi verbringen. Doch es folgten jeden Tag neue Ankündigungen von Restriktionen, jeden Tag irgendwelche Regeländerungen. Am Ende bedeutete dies: Sperrstunde in den Kneipen und Maskenpflicht in der gesamten Stadt, auch im Freien. Hatten wir nicht wirklich Bock drauf, entsprechend schweiften die Gedanken hin zu einem dritten Spiel. Da es auch in den eigenen Gefilden schon längst nach Geisterspielen und Saisonunterbrechungen riecht, wurde die Planung entsprechend etwas aufgehübscht: Statt des eingeplanten halben Tages in Charleroi, wurde in den Tagen vorher einfach Schalke eingetütet, auch der Anfrage einiger Kumpanen nach dem Derby in Homburg sei Dank. Gegen Sandhausen durften es dann natürlich auch Gästeblocktickets werden, was beim nunmehr vierten Besuch der Arena wiedermal einen neuen Blickwinkel bescherte.
Entsprechend mühte man sich man sich am mutmaßlich letzten Tourwochenende aus den Federn und startete am frühen Samstagmorgen im Frankfurter Süden. Über das verschneite Siegener Land erreichten wir schließlich Gelsenkirchen viel zu früh, was insbesondere den erstaunlich freien Straßen zu verdanken war. Einmal plan ich genug Zeit ein… Machte aber nix, denn so kam man zumindest in den ungeplanten Genuss des kostenlosen Parkens in direkter Nähe des Eingangs. Wenig später durfte dann auch eine nahezu gänzlich verwaiste Arena in Augenschein genommen werden, während man sich die Wartezeit mit einer ganz ordentlichen Frikadelle sowie einem aufgewärmten Glühwein verkürzte.
Ja, und sonst war dann auch nicht viel los. Die Zuschauerzahl lässt zwar anderes vermuten, doch von Stimmung konnte hier keine Rede sein. Sowohl in der Nordkurve als auch im für Sandhäuser Verhältnisse gut besuchten Gästeblock war weder koordinierte Stimmung noch Zaunfahnen irgendwelcher wichtiger Gruppen vorhanden. Klar witterten die Kutten und Normalos nun ihre Chance, doch das gesanglich Dargebotene war bestenfalls dürftig. Jetzt weis ich wieder, warum ich den professionellen Fußball derzeit tunlichst meide. Immerhin an Gesprächspartnern mangelte es nicht, sodass man den Großteil der neunzig Minuten verquatschte und sich insbesondere im ersten Durchgang vom Schalker Offensivfussball berieseln ließ. Junge, junge, Chancen en masse die Königsblau da liegen ließ.
Wie so oft wurde dies durch den Vorletzten der Tabelle im zweiten Durchgang eiskalt bestraft. Mit der ersten Chance netzte es zum 0:1 und über die schwarz-weißen Lippen huschte ein freudiges Lächeln im Abstiegskampf. Doch Schalke spielte fortan seine Qualität tatsächlich runter, kam nach einer guten Stunde zum verdienten Ausgleich sowie zur Führung und erhöhte in der Folge auf ein 3:1. Frustration nun bei den Gästen, die wieder nur Minuten später durch das 3:2 neue Hoffnung schöpften. Doch die Hausherren waren in der zweiten Hälfte einfach eine Klasse besser und trafen schließlich doppelt zum 5:2 Endstand.
Eine turbulente Halbzeit also, die zumindest etwas von der trüben Kulisse ablenkte. Wir bedankten uns derweilen für die Gastfreundschaft und flogen wenig später über leere Autobahnen in die Wallonie.