19.11.2021
19. Spieltag Hessenliga
FV Bad Vilbel - FC Eddersheim
Nidda-Sportfeld
Endergebnis: 0:1 (0:1)
Zuschauer: 100
Fotoalbum
Da ja sowieso im Amateurfussball bald wieder die Lichter ausgehen, nimmt man derzeit mit was man kriegen kann. Da störte es auch wenig, dass man eigentlich den Freitag im Home Office chillte und somit erst gegen 18 Uhr über volle Straßen nach Frankfurt tourte. Die Hessenliga war das Ziel, im Gegensatz zur Vorwoche allerdings die Staffel B. Und wieder sollte man es mit dem Tabellenführer zu tun haben, der heute in der Rolle als Gast in den Frankfurter Norden reiste. Da gefühlt ganz Bad Vilbel durch den Bau der Bahnstrecke eine einzige Baustelle ist, erreichte man über ganz komische Umwege schließlich die am Rande eines Wohngebiets gelegene Anlage. Das Flutlicht schien auf die sich warmmachenden Akteure, während ich mich noch ein wenig der wohligen Wärme des Autos hingab. Is ja auch keine Eile angesagt.
Letztlich taten es mir etwa 100 Schaulustige gleich und zogen für sieben Euro ein echt schönes Pappticket. Ehrlich, für sowas zahl ich auch gern mal ‘nen Euro mehr, als den x-ten Abreißzettel von der Kassenrolle einzusacken. In der Anlage schweiften die Blicke vom Holzdach der Hauptseite bis zur hochfrequentierten Bahnstrecke direkt dahinter, womit eigentlich schon alles gesehen war. Laut Internetz hat das Nidda-Sportfeld Platz für gut 5.000 Zuschauer. Wo die aber reinpassen sollen… Gar nicht mal so witzige Geschichte auf der Gegenseite, an die sich auch gleich die Wohngebiete anschließen: Hier machen Schilder auf die an dieser Seite nicht hörbaren Lautsprecherdurchsagen aufmerksam, da sich Anwohner gestört fühlen. Ganz ehrlich: Dicker Mittelfinger an alle Deppen, die wohlwissen direkt an einen Sportplatz ziehen und sich dann über das eine Spiel alle zwei Wochen beschweren. Unterste Schublade der Gesellschaft.
Genug aufgeregt, Zeit für die Verpflegung. Die gab’s in Form einer bissigen Rindswurst vom Grill, die Gewürztechnisch tatsächlich ein wenig an den Namen des Sportheims erinnerte: Montenegro. Dazu noch ein Funfact zur Anlage, für einen Zufall fast schon zu unglaublich: Vorm Sportheim bietet eine geschwungene Dachkonstruktion Schutz vor Regen, die in ihrer Bauart doch stark an die Heimspielstätte von Budućnost in Podgorica erinnert. Beide besitzen zudem genau 13 Bögen. Aber ja, soviel zum Thema Stadion-Nerds.
Sportlich spielte der Neunte aus der Elfer-Liga gegen den Tabellenführer aus Eddersheim gut auf und kam durchaus zu einigen Chancen. Mit einer dummen roten Karte durch Handspiel des letzten Manns dezimierten sich die Hausherren in ihren Bemühungen aber selbst, sodass die schwierige Aufgabe schier unmöglich wurde. Ein Freistoß vor der Pause bescherte den Gästen letztlich die Führung, die im zweiten Durchgang ohne Sichtbarkeit der Überzahl verwaltet wurde. Der FV Bad Vilbel hätte kämpferisch zwar durchaus den Punkt verdient, doch vor dem Tor wollte dann auch keine wirklich gefährliche Situation rausspringen.
So konnten die Gäste am Ende den Punktevorsprung in der Liga weiter ausbauen und können sich wohl bereits absolut sicher in der Meisterrunde wiegen. Durch die Play-Offs im neuen Jahr bleibt’s in Hessen definitiv spannend!