Regionalliga: TSG Hoffenheim II – SV Elversberg

04.09.2021
5. Spieltag Regionalliga Südwest
TSG Hoffenheim II - SV Elversberg
Dietmar-Hopp-Stadion
Endergebnis: 1:2 (0:1)
Zuschauer: 250 (55 Gäste)
Fotoalbum

Während man es zu einigen Vereinen wie Ulm oder Aalen in der dann doch schon längeren Fankarriere innerhalb der Regionalliga Südwest nur ein Mal oder sogar noch gar nicht schaffte, sind es wiederum andere Clubs, die man nahezu jedes Jahr mitnimmt. Die Zweite aus Hoppelheim ist einer der letztgenannten Fälle. Zum x-ten Mal machte man sich, dieses Wochenende bei bestem Wetter, auf den Weg in den Kraichgau und freute sich auf das erste, richtige Auswärtsspiel seit eineinhalb Jahren. Ein voller Bus sollte schonmal da sein, entsprechend erhoffte man sich einen erfreulichen Nachmittag mit den Kumpanen.

Wir kamen allerdings nicht in den Luxus, die staufreie Strecke aus dem Saarland anzutreten. Von Frankfurt aus sollte es nämlich über die persönliche Hass-Autobahn schlechthin gehen – die A5. Für etwa 120 Kilometer brauchte man letztlich gut zwei Stunden und damit etwa 30 Minuten länger als vom Navi anfangs errechnet. Zum Kotzen. Entsprechend trudelten wir eine halbe Stunde vor Anpfiff am Parkplatz ein und machten uns auf den kleinen Waldspaziergang gen Gästeblock. Da kommt mir immer wieder das abstruse Bild ins Gedächtnis, das hier mal zweite Liga gespielt wurde. Unvorstellbar heute.

Oben angekommen wanderten acht Taler pro Nase über die Theke, während eine vorher ausgefüllte Registrierung samt 3G-Nachweis vorgezeigt werden mussten. Außerdem mussten Masken getragen werden, sobald man sich von seinem Platz bewegt. Im Stehblock natürlich höchst sinnvoll. Die nächste Enttäuschung folgte am Grill, waren doch die hier sehr guten Grillsteaks bereits komplett verputzt. Anscheinend wurden gerade mal zehn Stück vorbereitet, die dem Grillgut liebenden, saarländischen Anhang keine zwei Minuten standhielten. Daher mit der Feuerwurst abgefunden, die das Thema Feuer aber komplett vermissen ließ. Mit den übrigen Zwiebeln aber dennoch ganz ok.

Insgesamt überwieg aber die Freude, mit den ganzen bekannten Gesichtern im Block zu stehen und über den üblichen Schrott zu lachen. So muss ein Samstag einfach sein! Auf Tifo oder Fahnen wurde indes vollends verzichtet, auch die akustische Unterstützung beschränkte sich auf einzelne Anfeuerungsrufe oder kurze Gesänge. So ganz auf dem Level der Normalität ist man eben doch noch nicht angekommen. Zur Freude der etwas über 50 Gäste karrte der Grillmeister kurz nach Spielbeginn weiteres Grillgut heran. Das Fleisch zum Gästeblock in beiden Händen hochgestreckt und ein lautes „Schwenker!“ – und alle waren glücklich. Natürlich wurde in der Halbzeitpause daher ein solches Exemplar vertilgt. Immer wieder alleine deswegen eine Reise wert!

Sportlich hingegen nicht Fisch nicht Fleisch, was die SVE da in dieser Saison fabriziert. Und auch heute waren die offensiven Ansätze vorhanden, doch die Torausbeute dazu in absolut keinem Verhältnis. Suero war es schließlich in der 37. Minute, der den überfälligen Führungstreffer erzielte. Dünnes Eis, wie man so schön sagt, das dann auch mit Beginn der zweiten Hälfte brach. Foulelfmeter TSG – Tor – Ausgleich. Die Gesichter entsprechend lang, ist doch wieder alles „wie immer“. Doch keine Minute später dezimierten sich die Hausherren per gelb-rot selbst. Die nun freien Räume nutzte sieben Minuten später Schnellbacher für die erneute Führung. Wieder überfällig. Nach einer taktischen Notbremse dann wieder rot für Hoffenheim. Doch so klar wie sich eine doppelte Überzahl auch anhört, trat die SVE nicht auf. Schlimmer noch – am Ende musste man gar zittern, die drei Punkte mit nach Hause zu nehmen. Doch zumindest die Abwehr hielt stand, sodass der erste Auswärtssieg der Saison gefeiert werden durfte.

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Kein gutes Spiel, was in aller Härte die große Arbeit verdeutlicht, die noch in dieses Team gesteckt werden muss. Immerhin drei Punkte, wie die erspielt wurden fragt am Ende keiner mehr. Mal schauen, wie es in der noch jungen Spielzeit weitergeht. Für den Rückweg entschied man sich im Übrigen für die Landstraße, entlang des Neckars bis nach Hessen. Schöne Strecke, schöne Täler und viel Grün. Ist mir tausend Mal lieber als über die Autobahn und zum hundertsten Mal durch Darmstadt zu gurken…