Oberliga: FC Arminia Ludwigshafen – SV Elversberg II

03.10.2020
6. Spieltag Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar Süd
FC Arminia Ludwigshafen - SV Elversberg II
Bezirkssportanlage Rheingönheim
Endergebnis: 2:2 (1:2)
Zuschauer: 216
Fotoalbum

Corona und seine Folgen ziehen sich wie ein Band durch sämtliche Ligastrukturen Deutschlands, wie auch durch die Oberliga RPS. Exakt 24 Mannschaften hätten es in dieser Saison sein sollen. Englische Verhältnisse also und schlicht zu viel für den Amateursport. Entsprechend entschieden sich die Verbände für eine Zweiteilung in Nord- und Südstaffel mit anschließendem Play-off Modell, sprich nochmalige Zweiteilung der jeweiligen Ligen in Auf- und Abstiegsrunde. Für die Südstaffel, in der auch Elversbergs Zweite beheimatet ist, hat dies den nahezu immer gleichen Fahrtweg zur Folge. In zwei Grüppchen kicken hier nämlich sechs Clubs aus dem Saargebiet mit sechs Vereinen aus der Ecke grob um Mannheim rum. Kommt man auch nicht durcheinander. Bis auf die Wormatia herrscht fantechnisch allerdings tote Hose, zumal die einzig anderen, nennenswerten Szenen aus Trier und Koblenz im Norden kicken.

Dennoch stieg die Vorfreude während der einstündigen Anfahrt nach Ludwigshafen, die lediglich durch das graue Wetter getrübt wurde. Zum Glück ließ der Regen kurz vorm Zielort nach, weshalb man optimistisch den Regenschirm im Auto ließ. Heute übrigens mal mit Premiumparkplatz direkt vor der Tür! Ziel der Reise war die Bezirkssportanlage Rheingönheim im Süden Ludwigshafens, traditioneller Spielort der Arminia seit den 70ern. Ab und an wird mal ins Südweststadion ausgewichen, allerdings äußerst selten und hauptsächlich bei großen Spielen. Muss man auch noch hin, bevor irgendein Stadtentwicklungs-Mogul auf dumme Gedanken kommt.

Am heutigen Tag der deutschen Einheit sollte aber alles ein wenig kleiner ablaufen. Nach dem üblichen Prozedere konnten für sieben Taler die Tickets gezogen und sich ein Bild von der Anlage gemacht werden. Zwischen zwei Kartoffeläckern fällt da auf jeden Fall die Mini-Stahlrohrtribüne samt Dach und Planen auf, während das restliche Rund keinerlei Ausbau vermeldet. Muss aber auch nicht, denn die exakt 216 Schaulustigen fand auch so genügend Platz an den Balustraden. In Sachen Verpflegung wurde Currywurst und Schnitzelbrötchen aufgefahren, was beides ganz gut mundete. Etwas schärfer hätte die Soße aber doch sein können.

Gar nicht fad war dann aber das Geschehen auf dem Rasen. Bereits in der ersten Minute rappelte es im Gehäus der Gäste, und zwar locker mit einem Anwärter auf das Tor des Monats. Aus der eigenen Spielhälfte heraus, sprich bestimmt 60 Meter, zog ein Ludwigshafener einfach mal ab – und traf in hohem Bogen zum 1:0. Traumbude, die man so fast nur in den ersten Pokalrunden sieht. Elversbergs Zweite verdaute den Schock allerdings schnell und kam durch Konter gegen stark pressende Hausherren immer besser ins Spiel. Nach einer Ecke und eben nach einem der Konter konnte bereits nach 20 Minuten die Partie gedreht werden. Nach einiger Zeit kam dann auch die Sonne raus, was die ohnehin „heiße“ Partie nochmals anheizte. Jaja, Wortspiele und so. War aber deutlich angenehmer als noch in der grauen und vor allem windigen Kälte der ersten Hälfte.

Sportlich beide Mannschaften weiter sehr stark, wobei Elversbergs Defensive stets auf Torhüter Blankenburg zählen konnte. Was der Dinger hielt, Wahnsinn! Richtig zur Sache ging es aber erst ab der 90. Minute wieder. Zunächst sah ein Armine nach Tätlichkeit (Schlag gegen Blankenburg, nachdem der einen Ball gefangen hat) die rote Karte, kurze Zeit später trafen die Hausherren mit der letzten Aktion dann doch noch zum 2:2. Lauter Jubel über den knappen Punktgewinn inklusive.

Hier gibt’s weitere Bilder!

Am Ende auch gerechtfertigt, zumal Elversberg über die meiste Zeit in der eigenen Hälfte stand und nach vorne zu wenige Chancen erarbeitete. Dennoch ein klasse Auftritt der U21, der Hoffnung auf einige Einsätze in der Regionalliga macht!