29.08.2020
2. Spieltag National 2 Groupe B
FCSR Haguenau - ASM Belfort
Stade Parc des Sports Haguenau
Endergebnis: 0:0
Zuschauer: ca. 500 (ca. 20 Gäste)
Fotoalbum
Direkt im Anschluss an die Partie in Offenburg ging’s für uns auf den fixen Weg ins französische Haguenau. Glücklicherweise ohne jegliche Grenzkontrollen. Das ich sowas mal sagen darf… Geparkt werden konnte auf einem recht großen Parkplatz direkt am Stade, wobei die dreiviertel Stunde bis Anpfiff noch genug Puffer für einen Besuch des hiesigen Supermarktes bereithielt. Direkt um die Ecke, bzw. unter den Bahngleisen hindurch, versorgte man sich in einem Auchan mit allerlei Köstlichkeiten für das Frühstück am nächsten Morgen. Leben wie Gott in Frankreich und so.
Anschließend ging’s auch schon gen Eingang, wo für je acht Taler (ermäßigt fünf) die Karten gezogen wurden. Abstand halten, Kontaktdaten eintragen oder Plätze freihalten? Nicht in Frankreich. Dafür gilt hier im gesamten Areal die Maskenpflicht. Was einem nun lieber ist, kann jeder selbst entscheiden. An irgendwelche Begrenzungen sollte man Zuschauertechnisch aber sowieso nicht stoßen. Zum einen die Liga, zum anderen die Geschichte mit der Maskenpflicht. Ein wirklich komisches Bild auf den Rängen, mit dem ich mich absolut nicht anfreunden kann und auch möchte. Aber ja, besser als nix.
Dennoch dürften es gut 500 Schaulustige gewesen sein, die sich auf der einzigen Tribüne niederließen. Und die hatte es architektonisch in sich! Seltsames Teil insgesamt, was mit zwei getrennten Dächern, Holzbänken und den wohl gewagtesten, freischwebenden Treppenaufgängen aufwartet, die ich je gesehen hab. Viel Holz, ebenso viel grauer Beton. Hat was und bietet ganzen 5.000 Zuschauern Platz! Den perfekten Blick aufs Spielfeld verderben da höchstens Laufbahn und sonstige Gerätschaften, aber ohne selbige wäre die Geschichte wohl auch nicht in der Größe ausgefallen. Denn bis auf eine Zweitligasaison 1977/78 steht beim Fusionsverein FCSR Haguenau recht wenig auf der Habenseite.
Ähnlich ergeht es den Gästen aus der Gegend um Sochaux. Ein langjähriger Amateurligist, der sich allerdings in diesem Jahr im Pokal einen Namen machte, nachdem man mit Nancy und Montpellier einen Zweit- und einen Erstligisten aus dem Wettbewerb warf. Zur eigenen Überraschung schafften es auch ein paar Gäste zum Kick, die zum Anpfiff mit einigen Fahnen, zwei Trommeln, Megafon und Schalparade auf sich aufmerksam machten. Die Freude verflog allerdings fix, denn die Meute setzte sich schnell wieder hin und überließ ein paar Kids die Show. Die malträtierten abwechseln das Megafon als auch die Trommeln und raubten uns den letzten Nerv. Da lenkte zumindest die hervorragende Verpflegung ab. Auf Holzkohlefeuer brutzelten die tiefroten Merguez, ehe sie ihr Bett in einem frischen Baguette samt Harissa fanden. Abartig geil und der perfekte Abschluss des Merguez-Dopplers!
Fad dagegen war der Kick, der eigentlich keine Worte verdient. Kein Wunder, dass die Liga hier kein Schwein interessiert. So ein ideenloses Gebolze ohne Bewegung bekommt jede AH besser auf die Kette, und die haben als Ausrede zumindest drei Kasten intus. Nachdem das torlose Remis eingesackt wurde ging’s zurück zum Auto, jedoch nicht ohne einen besseren Blick auf die Tribüne zu erhaschen. Zum Glück fand man eine Lücke in der Vegetation und bekam eine nette Frontalansicht samt Sonnenuntergang. Fussballromantik vom Feinsten!
Die anschließende zweistündige Rückfahrt ins Frankfurter Umland verlief dann absolut ereignislos, sodass man mehr als zufrieden in die heimischen Federn fiel.