29.02.2020 22. Spieltag Regionalliga Südwest Bahlinger SC - SV Elversberg Kaiserstuhlstadion Endergebnis: 0:0 Zuschauer: 986 (ca. 60 Gäste) Fotoalbum
Gut fünf Jahre lag der letzte Besuch des Bahlinger Kaiserstuhlstadions nun schon zurück. Eine Fahrt, deren Erinnerungen noch heute jedem der damals Anwesenden ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Nur eine Handvoll Leute im Bus, dafür ebenso viele Kästen Bier und massig Weißweinschorle im Stadion. Am Ende folgten ein fanatischer Auftritt unterm Dach der Gegentribüne und ein euphorisch gefeierter Auswärtssieg. Und das alles auf einen Mittwoch. Schön war die Zeit, der man im grauen Sumpf des Alltages immer wieder hinterhertrauert.
Nun also wieder auswärts in Bahlingen mit h, wofür sich eine wiedermalige Bustour einfach anbot. Die Letzte ist mittlerweile auch schon ein paar Tage her. Entsprechend stieg die Vorfreude auf den Kick, welche lediglich durch die heftigen Schneefälle Donnerstagsabends einen kleinen Dämpfer erlitt. Wird gespielt? Wie schaut der Rasen aus? Und wird uns die Hysterie um den mexikanischen Bier-Virus am Ende noch den letzten Nerv rauben? Sorgen über Sorgen, doch wie so oft ging doch noch alles gut.
So rollte der Tross aus Bus und Autobesatzungen über die französischen Vogesen durch Strasbourg und erreichte bei sommerlichen 17°(!) den Kaiserstuhl. Am besseren Sportplatz angekommen, lohnte man zunächst die ermäßigten sieben Taler und durfte sich dafür am kleinen Gästekäfig erfreuen. Da gefiel die freie Platzwahl beim letzten Besuch doch deutlich besser. So blieb lediglich der Blick auf die kleine, überdachte Gegentribüne sowie auf das restliche Rund, was immerhin über eine weitere kleine Sitztribüne, einer recht seltsamen Mini-Stehtribüne und einem VIP-Bau verfügt. Sonst eher dörflicher Charme, welcher jetzt nicht unbedingt Viertligaflair versprühte, dafür aber mit günstigen Preisen für Speis und Trank lockte. So erstand man überaus schmackhafte, fast schon Merguez-ähnliche Feuerwürste, eine gute Weinschorle und ein kühles Blondes. Alles für je weniger als 2-3 Taler. Kann man mit Leben!
Mit der Zeit füllte sich die Bude ganz ordentlich, wobei von den letztlich knapp tausend Nasen etwa 60 den Gästen anzurechnen waren. Davon breiteten sich 45 im Gästeblock hinter den üblichen Zaunfahnen aus. Vor Anpfiff präsentierte man dabei noch das aufmunternde Spruchband „Gute Besserung Nico!“ für ein befreundetes Szenemitglied. Im Anschluss folgte ein sporadischer und spielbezogener Support, der lediglich am Anfang eine gewisse Lautstärke erreichte. Mit zunehmendem Wind und Regen flachte die Geschichte zügig ab, wobei sich der Kick auf dem Rasen nicht unbedingt als stimmungsförderlich entpuppte. Immerhin ein paar Kids der Hausherren hatten mit ein paar Trommeln ihren Spaß.
Nachdem Saarbrücken am Vorabend durch einen deutlichen Heimsieg vorlegte, war das am heutigen Tag Gebotene dann doch eher fad. Wenig Spielfluss und kaum Chancen. Dazu noch ein extrem unglücklicher Schiri, der Wahlweise jeden Zweikampf unterband, dann aber wieder kaum zur Pfeife griff. Der starke Wind machte die langen Bälle dann genauso nutzlos, was sich vor allem bei Freistößen und Flanken zeigte. Da lief nix zusammen. Erst im zweiten Durchgang erspielte sich die SVE gegen mauernde Hausherren ein paar Chancen, allerdings kam, bis auf einen Pfostentreffer, nichts Zählbares dabei rum. Bis zum Ende blieb es torlos, was dann doch einen herben Rückschlag im Meisterschaftsrennen darstellt. Mal schauen, wie die Mannschaft in den kommenden Wochen damit umgeht.
Für uns ging’s derweilen per Bus wieder zurück ins Saarland. Leider eine Fahrt, die mit der von vor fünf Jahren wenig zu tun hatte. Manches bleibt eben am schönsten in der Erinnerung.