Regionalliga: FC Bayern Alzenau – SV Elversberg

09.11.2019
17. Spieltag Regionalliga Südwest
FC Bayern Alzenau - SV Elversberg
Sportzentrum am Prischoß
Endergebnis: 1:2 (0:1)
Zuschauer: 635 (ca. 70 Gäste)
Fotoalbum

Unglaublich, wie die Zeit vergeht. Schon wieder Hinrundenabschluss in der Regionalliga. Hat die Saison nicht gerade erst begonnen? Gut, kann gefühlt auch daran liegen, dass man nicht wirklich viele Spiele der SVE in diesem Halbjahr mitnehmen konnte. Besserung war in den letzten Wochen allerdings in Sicht, so auch heute.

Das Gastspiel beim FC Bayern Alzenau war für uns quasi ein Heimspiel, 20 Minuten dauerte gerade einmal die Fahrt über die hessische Grenze in den Freistaat, wo man erstmal der schönen Burg Alzenau, Wahrzeichen der Stadt, einen kurzen Besuch abstattete. Rein konnte man derweilen leider nicht, weshalb man sich mit dem Blick auf die, teils renovierten, Fassaden begnügte, ehe es gen Stadion ging. Nett hier, da könnte man es im Sommer auch mal so aushalten.

Geparkt wurde nach einigen Fahrminuten auf einem großen Parkplatz direkt am Sportzentrum. Die Tickets gabs an den alten Kassenhäuschen für nen Zehner, bzw. ermäßigte acht Euro. Leider mittlerweile Standard in der Regionalliga. Dafür räumte man den anwesenden Gästefans überraschenderweise freie Platzwahl ein und ersparte den gut 70 mitgereisten Schwarz-Weißen den käfigähnlichen Gästeblock hinterm Tor. Da lob ich mir doch den guten Ruf des schwarz-weißen Anhangs außerhalb des Saarlands.

Bei abwechselndem Regen, Sonne und Hagel schaute man sich anfangs ein wenig im recht neuen Rund um. Blickfang sicherlich die Haupttribüne mit fünf Sitzreihen, die mit den originalen, grauen Schalen aus der Münchner Spielstätte des Namensvetters bestuhlt wurde. Daneben verfügt der Platz noch über eine vierstufige Gegengerade, dem bereits erwähnten Gästeblock hinterm Tor sowie den Verpflegungsständen auf der gegenüberliegenden Seite. Die wussten im Übrigen sehr zu überzeugen und boten mit der leckeren Rindswurst für 2,50 und der Currywurst für 3€ qualitativ feines Grillgut zu billigen Preisen. Dazu wurde das Bier in schicken Bechern in Weizenbierglasform ausgeschenkt. Da kann man nicht meckern!

Auf derselben Seite findet man noch das kleine Vereinsheim sowie den ungewöhnlichen, Flughafen-Tower ähnlichen Sprecherturm, der für gewöhnlich alle drei Plätze der Anlage im Auge hat, aktuell aber anscheinend erneuert oder umgebaut wird. Alles in allem eine nette Anlage, die etwas mehr als 5.000 Schaulustigen Platz bieten soll und vor allem mit der Nähe zum Spielfeld glänzt. Das machte sich auch der Elversberger Anhang zu Nutze und platzierte sich auf der Gegengerade der eigenen Bank.

Supporttechnisch, den Umständen entsprechend, ein von sporadischen Gesängen geprägter Auftritt mit einigen Höhen. Vor allem ein neu eingesungenes Lied machte gegen Ende hin ordentlich Laune, was den Gesamteindruck dann doch recht positiv stimmte. Überraschenderweise machten sich auch einige Heimfans ans Werk zwecks Stimmung, wenn man das so nennen will. Mit einer großen Auswahl an Marsch- und Bongotrommeln sowie einigen schiefen Gesängen war das Ganze dann aber doch nicht mehr als unangenehme Begleitmusik.

Auf dem Rasen stand die SVE vor einer erneuten Herausforderung, denn die Gastgeber starteten als Fünfter in die Partie und erwiesen sich bisher vor allem zu Hause als oftmals unknackbare Nuss. Kaum verwunderlich also, dass gegen den zur Zeit einzigen bayrischen Vertreter im Südwesten anfangs wenig zu gehen schien. Elversberg aber weiterhin mit dem starken Pressing und der spielerischen Stärke, die auch die Vorwochen prägten. In der 31. Minute war es Manu Feil, der mit seinem Treffer die gerechte Pausenführung kredenzte.

Im zweiten Durchgang nahm die SVE einen Gang raus und ließ sich direkt in die eigene Hälfte drücken, was Alzenau wenig später zum zu diesem Zeitpunkt verdienten Ausgleich nutzte. Elversberg dann wieder stärker und nur sechs Minuten später durch den eingewechselten Gösweiner mit der erneuten Führung, die dann ohne große Probleme über die restliche Zeit gebracht werden konnte. Heute mal mit etwas Glück, aber dennoch ein hochverdienter Triumph über abwehrstarke Hausherren. So ein Kick wäre in der letzten Saison definitiv verloren gegangen.

Gute Stimmung nun bei den mitgereisten Gästen, die den Auswärtssieg nach Schlusspfiff mit der Mannschaft auf dem Platz feierte. Hautnah mit der Mannschaft feiern, abklatschen und Umarmungen verteilen. Ach, wie geil doch manchmal die Regionalliga sein kann! Starke Leistung zum Ende der Hinrunde und der nunmehr siebte Sieg in Folge, was so ganz nebenbei einen neuen Vereinsrekord für die SVE in der Regionalliga bedeutet. Diese Mannschaft macht aktuell einfach nur Spaß und Freude. Hoffen wir mal, dass sich die Serie noch ein wenig verlängern lässt.

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Auf die nächste Möglichkeit gilt es nun allerdings zwei Wochen hinzufiebern, wenn die SVE beim zweiten Aufsteiger aus der Hessenliga antritt.