14.09.2019
8. Spieltag Hessenliga
SC Viktoria Griesheim - SC Waldgirmes
Südstadion im Sportzentrum Am Hegelsberg
Endergebnis: 3:5 (2:2)
Zuschauer: 110
Fotoalbum
Sonnenschein und angenehme Temperaturen bildeten an diesem Wochenende den Rahmen für etwas lokalen Fussball vor der eigenen Haustür. Den Anfang sollte dabei der Darmstädter Vorort Griesheim am Samstag machen, welchen man, nach kurzem Zwischenstopp zwecks halbem Hähnchens am Sprendlinger Real (die ausgesprochene Empfehlung an dieser Stelle!), nach einer guten halben Stunde erreichte. Das Gefährt fand seinen schattigen Platz auf dem ausufernden Parkplatz, ehe bei den netten Damen und Herren am Ticketschalter die Mini-Abreiskarten zu sieben, respektive fünf ermäßigten Talern gezogen wurden. Preislich sicher nicht ganz ohne, allerdings mittlerweile Standard in der fünften Liga.
Die Blicke schweiften nun ungehindert durch die Anlage, welche viele größere und kleinere Plätze umfasst. Mit Kleinfeld, Kunstrasen und etlichen normalen Rasenplätzen war da alles vertreten. Unsere Aufmerksamkeit galt dabei aber natürlich dem Hauptplatz, auch als Südstadion im Sportzentrum am Hegelsberg bekannt. Und das wusste direkt mal zu gefallen. Absoluter Blickfang natürlich die neunstufige und überdachte Tribüne mit der eher ungewöhnlichen, pyramidenförmigen Sitzbankanordnung. Daneben noch die ebenfalls überdachten Stehränge sowie die dreistufige, komplett bewachsene Gegenseite, deren große Bäume den insgesamt sehr grünen Farbton des Stadions unterstrichen.
Auf den Bandenwerbungen erkennt man schon leichten Rost und die abblätternde Farbe der Stahlträger des Tribünendaches zeugen auch vom Zahn der Zeit, aber das passte hier einfach sehr gut ins Bild. Einfach eine Anlage zum Wohlfühlen. Eher überrascht nahm man sechs Griesheimer Leute am Rande der Tribüne war, welche sich hinter zwei Zaunfahnen mit Trommel und Schwenkfahnen bemerkbar machten. Die verliehen der eher schwach besuchten Partie wenigstens einen kleinen Farbtupfer und machten ab und an mit ein paar Gesängen a la „Ole Schwarz Weiss, Ole Schwarz Weiss“ und „Kämpfen Griesheim“ Rufen auf sich aufmerksam. Immer wieder nett mitanzusehen, wenn sich ein paar Jungs für ihren Heimatverein aufraffen können.
Ebenfalls ganz gut war das Geschehen auf dem Rasen, in dem die favorisierten Gäste früh mit 0:1 in Führung gehen konnten, in der 30. Minute allerdings für einen Schockmoment sorgten. Während einer bereits abgepfiffenen Aktion rauschte die Nummer 9 der Gäste, Robin Dankof, mit dem Griesheimer Torhüter zusammen (den Knall hörte man samt Echo) und blieb in Folge der Aktion regungslos liegen. Die plötzliche Hektik seiner Teamkameraden verhieß da schonmal nichts Gutes, der panische, in diesem Moment fast schon markerschütternde Schrei der Betreuerin beim Anblick des Verletzten noch viel weniger. Sofort eilte ein Zuschauer von der Tribüne herbei, während man andernorts bereits den Notarzt verständigte. Ganz komisches Gefühl, sag ich euch.
Das Spiel dann natürlich erstmal unterbrochen mit der Option auf einen kompletten Abbruch. Nach zehn Minuten erreichten Krankenwagen und Notarzt den Platz, parkten direkt vorm Tor und luden den Verletzten nach einiger Zeit ein. Wie sich im Nachgang rausstellte, erlitt Dankof einen Schien- und Wadenbeinbruch, was wohl auch nicht gerade der einfachste Anblick für viele der Involvierten gewesen sein dürfte. Dem Spieler an dieser Stelle natürlich auch von unserer Seite die besten Genesungswünsche!
Etwa dreißig Minuten dauerte die Unterbrechung, ehe signalisiert wurde, dass es weitergehen wird. Nach kurzem Aufwärmprogramm zeigten die Jungs aus Waldgirmes die einzig richtige Aktion und versenkten die Kugel kurz nach Wiederanpfiff zum 0:2 im Kasten. Wahnsinniger Jubel bei Spielern und mitgereistem Anhang. Man wusste eben für wen man jetzt weiterspielt. Einen unverständlichen und einen klaren Elfmeter später stand es jedoch plötzlich 2:2 zum Pausenbier. Pfungstädter Radler für den Fahrer im Übrigen, eiskalt sehr geil!
Nach der Pause ging’s weiter mit dem Schützenfest, bei dem zunächst Waldgirmes zwei Mal netzte und so den alten Abstand wiederherstellte. Griesheim dann aber auch mal mit einem Treffer aus dem Spiel heraus, ehe ein weitere Elfmeter, dieses Mal für die Gäste, den 3:5 Endstand besiegelte. Geiles Spiel! Kampf, Willen und pausenlose Offensive. Dafür geht man zum Fussball!
Zufrieden und mit halbstündiger Verzögerung (die an diesem Tag aber auch nicht weiter ins Gewicht fiel) gings im Anschluss wieder in die Heimat. An dieser Stelle nochmal gute Besserung an die Nummer 9. Komm schnell wieder auf die Beine!