11.08.2019
2. Spieltag Nationaldivision
FC Blue Boys Muhlenbach - FC Victoria Rosport
Stade Mathias Mamer
Endergebnis: 0:3 (0:0)
Zuschauer: ca. 250
Fotoalbum
Nach einem dreiviertel Jahr Abstinenz schaffte es Luxembourg mal wieder in den Fokus. Der Grund war recht klar, denn mit dem Aufsteiger FC Blue Boys Muhlenbach Sandzak musste mal wieder ein Verein zur erneuten Ligakomplettierung gekreuzt werden. Und da man am Samstag sowieso im Saarland war, lies sich der Kick als Umweg für die Heimfahrt sowieso leicht einbinden. Bei der nun recht weiten Entfernung (drei Stunden ab FFM) wird’s wohl auch bei dem einen Kick pro Jahr im Großherzogtum bleiben, aber so viel dazu.
Nebst obligatorischem Tankstopp und der Sicherung des Kaffeevorrats für die nächsten zwölf Monate erreichte man das im Norden der Hauptstadt gelegene Muhlenbach, bzw. dessen Stade Mathias Mamer auf einem Berg mitten im Wald. Parkplätze mal wieder äußerst rar, sodass das Gefährt in einem Waldweg abgestellt werden musste. Einfach unverständlich in einem Land, in dem gefühlt jeder Einwohner mindestens drei Karren in der Einfahrt stehen hat. Per Pedes gings nun zum Eingang, wo für den standesgemäßen Zehner das mit Abstand hässlichste Ticket im Luxembourger Oberhaus gezogen wurde. Ein winziger orangener Zettel von der Rolle, den man noch nicht mal um einen Zahnstocher hätte wickeln können. Das geht schöner.
Dafür gabs im Stadion mit der netten kleinen Tribüne was fürs Auge. Klein und lediglich drei recht steile Sitzreihen überspannend, gefielen vor allem das Holzdach sowie die den gesamten Vereinsnamen umfassende Bandenwerbung an der Front. Dürfte der bis dato längste Schriftzug gewesen sein, den man in einem Stadion bisher zu Gesicht bekam. Die restlichen Seiten glänzten mit einem Blick auf den das Stadion einfassende Wald sowie mit einem größeren Gebäude, was den restlichen Breitensportanlagen im Umfeld als Vereinsheim dient. Dennoch eine nette Anlage, die mit ihrem gemütlichen Charakter überzeugte.
Im Regen von Muhlenbach liesen sich auch so gut wie alle restlichen Schaulustigen auf dieser Seite nieder, wobei es eine überraschend hohe Zahl mit den rot-weißen aus Rosport hielt. Tifo oder gar Gesänge gab es wie erwartet allerdings keine. Kommen wir nun zum Highlight des Tages, welches zweifelsfrei an der Futterbude vorzufinden war. Womöglich liegt es an der Historie des gastgebenden Vereins (der Zusatz „Sandzak“ resultiert aus einem Vereinszusammenschluss, wobei ein Großteil der Spieler eben aus jener Region stammte), doch die angebotenen vier Cevapcici im frischen Baguette mit scharfer Sauce waren einfach nur himmlisch.
Ein wahrer Gaumenschmaus und selbst im Stadionfutterparadies Luxembourg außergewöhnlich. Mit fünf Talern zwar entsprechend bepreist, doch die waren es uns in diesem Moment wert. Nee, eigentlich sind sie es auch rückblickend wert gewesen. Daher die uneingeschränkte Empfehlung beim Spielbesuch der blauen Jungs: Probieren!
Der Kick auf dem frischen und recht nassen Grün war ebenfalls erfrischend gut und geprägt durch einige gute Abschlüsse beider Seiten, wobei insbesondere die Kicker der Heimelf einen echten Wumms hatten. Geholfen hatte es letztlich nicht, denn durch ein erzwungenes 0:1, einen direkten Freistoss aus über 30 Metern sowie einem Konter kurz vor Schluss entschied Rosport den Kick verdient für sich. Zufrieden mit dem Gesehenen und der zum nun schon dritten Mal in Folge komplettierten Nationaldivision ging es anschließend auf die dreistündige Heimreise.
Das nächste Mal Luxembourg? Vielleicht mal ins neue Nationalstadion, wann auch immer das fertig wird. Ansonsten wahrscheinlich erst im nächsten Jahr.