23.03.2019 26. Spieltag Regionalliga Südwest SC Hessen Dreieich - SV Elversberg Sportpark Dreieich Endergebnis: 2:3 (0:2) Zuschauer: 523 (ca. 60 Gäste) Fotoalbum
Sommer, Sonne, Liga voll! So das Motto des Samstages, der ganz im Zeichen der wiedermaligen Komplettierung der Regionalliga Südwest stand. Dreieich lautete dabei das Ziel der, zugegeben, kurzen Anreise, die vom neuen Wohnort im Frankfurter Umland angetreten wurde. Entsprechend schnell trudelte man im südlichen Vorort der Mainmetropole ein und parkte das Gefährt im stadionnahen, dank des Clubsponsors auch kostenlosen, Parkhaus.
Per Pedes gings gut zehn Minuten hinaus auf eine Weide zum Sportpark, an dem aufgebaute Hüpfburgen schonmal zum angekündigten Familientag grüßten. Bei frühsommerlichen 20° und strahlendem Sonnenschein sicherlich keine allzu verkehrte Idee. Eine halbe Umrundung später erreichte man den Gästeblock, an dessen Toren die Tickets zu regulären elf und ermäßigten neun Talern gelöst werden konnten. Heftig. Mal wieder. Dafür bekam man wenigstens… den wahrscheinlich kleinsten Gästekäfig außerhalb Polens.
Vier ganze Stufen werden von Teils drei oder vier Meter hohen Zäunen eingegrenzt, die nicht nur den Blick aufs Spielfeld quasi unmöglich machen, sondern auch Klaustrophobe an ihre Grenzen bringen. Aber ist ja leider Standard heute für kleinere Clubs in der Regionalliga, den wahnwitzigen Auflagen zum Dank. Der Rest des Stadions bot hier und da einen Hingucker, wie die recht ansehnliche, weiß-rote Haupttribüne mit schönem, gespannten Dach sowie die insektenartigen Flutlichter, oder was auch immer das sein sollte. Die Gegentribüne bietet den drei Sitzreihen immerhin ein Dach über dem Kopf, während sich die restlichen Heimfans auf den zweigeteilten Stehrängen hinterm Tor breit machen können.
An sich recht nett und geschlossen, allerdings zu nahezu 100% aus Stahlrohr aufgebaut. Kulinarisch war die Verpflegung dann auch höchstens Mittelmaß, wobei man der (in Wasser gekochten) Rindswurst im frischen Brötchen dann doch noch etwas abgewinnen konnte. Das Komplettierungsbier kam von Licher, aber sowas ist ja ohnehin Geschmackssache. Die drei Euronen für Speis und Trank lagen dann wiederum im Rahmen.
Nicht nur für uns, sondern auch für die SVE sollte es an diesem Tag der erste Kick in Dreieich sein. Dementsprechend begrüßte man im, glücklicherweise an diesem Tag auf Seiten der Haupttribüne beheimateten Gästeblock, allerlei eher selten anzutreffende Gesichter, die es uns gleichtaten und sich den neuen Ground nicht entgehen lassen wollten. Beim für gewöhnlich sangesfreudigen Teil des Anhanges der Saarländer regierte derweilen jedoch der Alkohol, wobei das zwischenzeitlich durch die freundlichen Gastgeber verteilte Freibier sein Übriges beitrug.
Klartext: Miese Stimmung mit schiefen Tönen und allerhöchstens sporadische Gesänge, die nach einer oder zwei Runden wieder versandeten. Man merkt einfach, dass die Luft für diese Spielzeit raus ist. Spätestens ab dem Zeitpunkt im zweiten Durchgang, als man sich bereits ohne organisierte Unterstützung abfand, wurde es nochmal etwas besser. Die Betonung liegt dabei aber aus „etwas“. Teils Oberkörperfrei wurde es ab und an recht lustig, wahrscheinlich insbesondere für die Unbeteiligten auf der benachbarten Tribüne, die sich das bunte Treiben ansehen musste. Aber so viel dazu. Auf Seiten der Heimfans war, bis auf einige Trommelschläge und eine Clublogo-Schwenkfahne, nichts zu vernehmen.
Bedingt durch die Tabellensituation und auch die zuletzt sehr erfolgreiche Rückrunde, gingen die Gäste als Favorit ins Spiel. Und die SVE wurde der Rolle recht schnell gerecht. Zwei Mal knippste Suero vor der Pause, bevor die zunächst kaum präsenten Hausherren nach dem Seitenwechsel den Anschluss schafften. Perstaller stellte kurz darauf den alten Abstand wieder her, ehe Dreieich wiederum verkürzen konnte. Wie schon im Hinspiel eine verdammt enge Kiste. Spätestens ab dem Zeitpunkt, als sich der SC durch eine unnötige gelb-rote Karte selbst dezimierte, war die Sache aber durch. Und dass, obwohl die SVE in der Schlussphase noch etliche dicke Dinger liegen ließ.
Der Abpfiff erlöste letztlich vom Nervenkrieg, an dessen Ende für mich endlich mal eine ordentliche Anzahl Tore stand. Wurde aber auch mal Zeit, sich von den Ganzen 1:0 und 1:1 Ergebnissen zu verabschieden. Für Elversberg derweilen ein weiterer guter Schritt in Richtung Top 6 der Tabelle, zu deren Kreis man bis Saisonende sicherlich zugehörig werden kann. Wer weiß, vielleicht kann ja auch noch der ein oder anderer Saarländische Konkurrent eingeholt werden.
Mit der Rekomplettierung im Gepäck gings für uns im Anschluss direkt weiter zum nächsten Kick. So ein klasse Wetter will auf jeden Fall ausgenutzt werden.