Hessenliga: VfB Ginsheim – FC Gießen

24.02.2019
22. Spieltag Hessenliga
VfB Ginsheim - FC Gießen
Sportzentrum an der Mainspitze
Endergebnis: 2:1 (0:1)
Zuschauer: 370 (ca. 40 Gäste)
Fotoalbum

Durch die schon lange vor dem Erscheinen des Spielplanes geplante Schlüsselübergabe der alten Bude im Trierer Umland stellte sich leider relativ zügig heraus, dass man den ersten Kick der SVE bei den Amateuren des VfB Stuttgart abhaken konnte. Ein zu enges Zeitfenster war schlicht und ergreifend der einzige Grund, weshalb man einen lokalen Kick der Ankunft zur 60. Minute am Robert-Schlienz-Stadion vorzog. Diesen sollte man auf dem Weg zurück nach Frankfurt in der Nähe von Mainz auch schnell finden.

Mit der Partie zwischen dem VfB Ginsheim und dem FC Gießen winkte uns nicht nur ein neuer Ground, sondern auch eine Begegnung mit dem auf den ersten Blick unbekannten Tabellenführer. Ein dickes, fettes „Neu“ prangt nämlich hinter dessen Vereinsnamen auf allen einschlägigen Portalen, wobei ein Gründungsdatum von 2018 bei einem gleichzeitigen Start in der fünftklassigen Hessenliga nur Eines bedeuten kann: Hier waren mal andere Vereine am Werk.

Selbige waren der VfB Gießen, welcher seine Fussballabteilung auflöste und dem SC Teutonia Watzenborn-Steinberg (vormals Regionalliga) übergab, der seines Zeichens in den neu gegründeten Verein aufging. Die Botschaft dahinter ist denke ich mal jedem klar: Der recht erfolgreiche Verein mit dem Ungetüm als Namen möchte gern höher hinaus, und da lässt sich ein kurzer, prägnanter Name eben besser vermarkten. Die Finanzstärke ist aktuell gegeben, der (Wieder-) Aufstieg in die Regionalliga Südwest quasi Formsache. So anscheinend auch die Gedanken der Spieler, als sie zum abstiegsbedrohten VfB Ginsheim reisten.

Wir taten es ihnen gleich und statteten dem direkt zwischen Autobahn und Rhein gelegenen Sportplatz einen Besuch ab. Bei bestem Wetter war sogar noch eine kurze Runde durchs Neubaugebiet drin, ehe man für ermäßigte fünf Taler (Normalpreis 7€) die Anlage unweit einer Schule betreten durfte. Selbige bietet sowohl einen Rasen- als auch Kunstrasenplatz, wobei der Kick heute auf Letztgenanntem stattfand, sowie ein Halbfeld. Nett und sehr neu, dennoch suchte man irgendeinen Ausbau vergebens. Provisorische drei Stufen hielten als Mini-Tribüne her, während einzig der Blick auf die großen Schallschutz-Wälle auf der anderen Seite etwas von der Tatsache ablenkte, dass das Sportzentrum an der Mainspitze, seines Zeichens kleinste Spielstätte der Hessenliga, wie erwartet nur wenig zu bieten hatte. Spaß gemacht hat es dennoch, wobei man bei dem Wetter einfach keine schlechte Laune haben konnte.

Nebst einigen über uns donnernden Fliegern im Anflug auf Frankfurt waren es überraschenderweise einige Gästefans mehr als erwartet, die für den einzigen Farbtupfer des Tages sorgten. Hinter der recht großen „FC Giessen Schlammbeiser“ –Zaunfahne sammelten sich gut zwanzig Rot-Weiße samt Schwenkfahne und Trommel. Das wars dann allerdings schon, denn bis auf ein paar Trommelschläge ohne irgendwelche Rufe kam von dem zugegebenermaßen etwas in die Jahre gekommenen Haufen nichts.

Und dabei startete der Kick noch recht ordentlich für den fast schon uneinholbaren Spitzenreiter, denn mit der ersten Chance zappelte der Ball bereits im Netz. Während man sich innerlich schon auf eine Klatsche einstellte, hielten die wacker kämpfenden Hausherren gut dagegen und konnten nach einer guten Stunde verdient ausgleichen. Und für enttäuschend auftretende Gießener kam es am Ende, wie es kommen musste. In der 90. Minute drückte ein Blau-Weißer die Kugel über die Linie. Lauter Jubel bei Ginsheim, hängende Köpfe auf der anderen Seite. Ein letztlich verdienter Sieg für den Underdog, der es weniger über die Spielqualität, sondern über Nachhaken und Kampf schaffte, immer eine Zehenspitze vorweg zu sein.

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Nach Spielende ging es für uns mit einem neuen Ground im Gepäck auf die Weiterreise gen Frankfurter Umland. Aufgrund des neuen regionalen Fokus dürfte da auch in der Zukunft einiges oben drauf kommen. Mit Spielen der SVE sieht es hingegen zum Jahresstart recht mau aus. Die nächsten drei Spiele finden je zweimal freitags und einmal mittwochs statt, was für uns aktuell unschaffbar ist. Daher ist die Vorfreude auf das erste geplante Heimspiel Mitte März gewiss!