23.09.2018 5. Spieltag Bezirksliga Berlin Staffel 2 Hertha BSC III - BFC Tur Abdin Sportplatz Lüderitzstraße Endergebnis: 0:3 (0:0) Zuschauer: 70 Fotoalbum
Das mit dem frühen Wecker sollte man Sonntagmorgens um kurz vor sieben bitter bereuen, die Happy Hour in der Cocktailbar ebenso. Mehr schlecht als recht schälte man sich daher aus den viel zu bequemen Federn, packte Kamera und Handy ein und nahm den mittelweiten Fußweg bis zur S-Bahnstation in Köpenick in Angriff. Da für die Partie die grobe Richtung Tegel eingeschlagen werden musste und damit einhergehend eine halbe Stadtdurchquerung anstand, verschob man das Frühstück kurzerhand in eine Bäckerei irgendwo auf dem Weg. Sich an den vollkommen überteuernden Brötchen und Kaffee labend, gings wenig später per U-Bahn weiter nach Berlin-Wedding.
Ziel der allmorgendlichen Strapazen war der Sportplatz Lüderitzstraße, auf dem die absolut hochkarätige Begegnung zwischen Hertha III und dem BFC Tur Abdin anstand. Bezirksliga Sonntagmorgens um viertel nach Zehn, was gibt’s schöneres? Grund für den Besuch war aber eher der Spaß der möglichen Hertha-Trilogie, den man sich nicht nehmen lassen wollte. Da am Nachmittag die Zweite sowieso fest auf dem Programmzettel stand, tauschte man das ursprünglich angepeilte Morgenspiel in der Berlin-Liga einfach gegen noch mehr Hertha um.
Dabei hatte das Ganze auch praktische Gründe, zumal man sich bei der vorher eingeplanten Partie, die erst eine Stunde später um viertel nach Elf anfing, sowieso hätte zur 60. Minute verabschieden müssen. So gabs also zwei volle Spiele und die gleiche Anzahl neuer Plätze, und das bei drei Mal Hertha an einem Wochenende. Lustige Randnotiz dabei: Wir wohnten über die Dauer des Trips in Köpenick. Das nächste Mal buchen wir uns dann in Charlottenburg ein und schauen drei Mal Union, hehe.
Der Sportplatz in der namensgebenden Straße inmitten des afrikanischen Viertels konnte schnell gefunden werden, sodass wir gerade rechtzeitig wenige Sekunden vor Anpfiff je zwei Taler Eintritt abdrückten und die Anlage betraten. Positiv: Es gab ein Ticket für die Sammlung. Das bekommt in der Heimat selbst manch Oberligist nicht auf die Kette. Die Anlage gestaltete sich dann als gar nicht mal so übel, besaß einen fünfstufigen Ausbau an einer Seite sowie hinter dem Tor, Kurve inklusive! In selbiger gesellten sich einige Hertha-Kutten hinter der „Amateure Zwee“-Fahne unter die geschätzten 70 Zuschauer, was für die Uhrzeit die Erwartungen um einiges übertraf.
Ansonsten säumten viele Bäume und Sträucher die Anlage, was Teile des Platzes unter einer herbstlichen Schicht Laub verschwinden ließ. Netter Platz, der in natura noch ein Stück gemütlicher wirkte als auf den Bildern. Akustisch gabs wenig überraschend nichts auf die Ohren, außer einem kurzen Gesang der Heimseite und der augenscheinlichen Tochter des Gästekapitäns, die ihren Vater per Rufen des Vereinsnamens in seinem Tun unterstützte.
Sportlich gabs harte Kost, sprich viel auf die Knochen und wenige Torchancen. Ein verschossener Elfmeter der Hausherren und vermehrte Rudelbildungen waren somit das einzige Highlight der hitzigen ersten Hälfte, ehe die Gäste gegen Ende des zweiten Durchgangs verdient, aber etwas zu hoch, drei Mal einnetzen konnten.
Mit Schlusspfiff setzten wir uns unverzüglich wieder in Bewegung, denn für das nächste Spiel keine Stunde später wollte schon wieder halb Berlin durchquert werden. Welcher Verein dort spielte? Natürlich Hertha!