17.06.2018 Relegation zur Bundesliga SV Elversberg U19 - FSV Frankfurt U19 Mühlwaldstadion Endergebnis: 1:5 n.V. (1:2) Zuschauer: 1.068 (ca. 100 Gäste) Fotoalbum
Für gewöhnlich befindet sich Jugendfussball eher abseits meiner Interessen ums runde Leder, doch wenn der eigene Heimatverein um den Aufstieg in Deutschlands höchste Spielklasse kämpft, sagt man im ansonsten fussballfreien Sommer natürlich auch nicht nein. Für die U19 der SVE gings in der Relegation gegen die A-Jugend des FSV Frankfurt um den erstmaligen Aufstieg in die Bundesliga, was der ehrgeizigen und in Teilen auch erfolgreichen Jugendarbeit der SVE in den vergangenen Jahren die Krone aufsetzen sollte.
Während man sich noch zum Hinspiel auf einem Nebenplatz am Bornheimer Hang nicht motivieren konnte, stellte das Rückspiel im Mühlwaldstadion in St. Ingbert die perfekte Partie für den letztendlichen Saisonabschluss dar. Ein Ende mit einem kleinen Knall sozusagen. Die Ausgangslage war für die SVE nach einem 2:1 Auswärtserfolg in der Vorwoche entsprechend, weshalb sich viele Gleichgesinnte auf die kurze Anfahrt in die Nachbarstadt machten. Eine knappe halbe Stunde vor Anpfiff waren sogar schon die stadionnahen Parkplätze rar, was eine nicht zu verachtende Kulisse suggerierte.
Und die gab es auch! Mehr als 1.000 Schaulustige füllten das große Rund bei bestem Fussballwetter. Ehrlich, so voll hab ich das Mühlwaldstadion noch nie gesehen. Der Großteil der anwesenden Zuschauer ließ sich auf der großen Geraden nieder, einige Wenige verliefen sich in der ausschweifenden Kurve. Auch gut 100 Bornheimer mischten sich unters Volk, die in der ersten Hälfte mit etwa 5-10 Mann die immer gleichen Lieder zum Besten gaben. In Durchgang zwei waren es nur noch die augenscheinlichen Mütter der Jungs, die mit einem ständigen krächzenden „FSV“-Ruf den Geduldsfaden auf seine Reißfestigkeit prüften. Ich weiß schon, warum ich Jugendfussball normalerweise meide… Auf Seiten der Hausherren gabs einige sporadische Schlachtrufe und Gesänge der anwesenden Szene, die zwar optisch einen guten Haufen stellte, akustisch aber schon in der Sommerpause verweilte.
Sportlich zeigte sich die Situation dann doch ein wenig enger als erwartet, da der 2:1 Auswärtssieg der SVE ohne Auswärtstorregel doch noch etwas dünner schien. Entsprechend nervös präsentierten sich die Saarländer gegenüber den munter anrennenden Bornheimern, die auf weiten Strecken deutlich überlegen schienen und die Hausherren im eigenen Strafraum festsetzten. Wenig überraschend resultierte aus diesem Chancenfeuerwerk das 0:1 für die Gäste, was auch gleichzeitig den Halbzeitstand markierte.
Nach kurzem Gesangsauftritt einer lokalen Sängerin startete der zweite Durchgang, in dem sich die Jungs der SVE nun etwas besser dranstellten. Der umjubelte Ausgleich in Minute 67 ließ demnach nochmal etwas Hoffnung auf das benötigte Wunder aufkommen, denn so wirklich überzeugend war die Vorstellung immer noch nicht. Einer der vielen Fehler in den Abwehrreihen führte dann auch fast im Gegenzug zur erneuten Führung für den FSV, der es im Anschluss verpasste, das Spiel mit einem weiteren Treffer für sich zu entscheiden. Somit gabs 30 weitere Minuten Fussball, in denen die Kräfte der SVE nun vollends schwanden. Das 1:3 für die Gäste kurz nach Anpfiff schien daher schon unaufholbar, Tor Nummer vier und fünf nach weiteren Torwart- und Abwehrfehlern folgten auf dem Fuß. Aus der Traum von der Bundesliga für die Jungs der SVE, die nach Ablauf der 120 Minuten bedröppelt auf den Rasen fielen. Auf der anderen Seite jubelnde Bornheimer, die sich über die volle Distanz als die deutlich überlegene Mannschaft entpuppten.
Am Spiel der Elversberger fehlte es leider so ziemlich an allem. Mangelhafte Chancenverwertung der ohnehin schwachen Offensive, dazu elementare Fehler im Abwehrverhalten und im Aufbauspiel, von der Passgenauigkeit ganz zu schweigen. Echt schade für die Jungs, doch sportlich ging die Niederlage leider vollkommen in Ordnung. Dennoch zeigten die Anhänger der Saarländer in diesem Moment ihr Mitgefühl, enterten den Rasen und verhalfen den Spielern wieder auf die Beine.
Auch wenns in diesem Augenblick vielleicht für viele wie das Ende der Welt wirkte, hilft hoffentlich der Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft und des Vereins über die Niederlage hinweg. Denn eins ist klar: Niederlagen machen einen nur noch stärker. Und dann klappt’s im nächsten Jahr!