19.05.2018 37. Spieltag Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar FV Eppelborn - FSV Jägersburg Illtalstadion Endergebnis: 4:4 (2:1) Zuschauer: 200 Fotoalbum
Auch wenn die Saison in Deutschlands Profiligen zu Ende ist, wird zumindest noch in den regionalen Amateurligen gegen das runde Leder getreten. So auch am vergangenen Samstag, als der vorletzte Spieltag der hiesigen Oberliga die perfekte Möglichkeit bot, einen weiteren Ground in der näheren Umgebung zu kreuzen.
Die Rede ist vom Illtalstadion des bereits abgestiegenen FV Eppelborn, der gegen den FSV Jägersburg ran musste. Da es auch für die Gäste um nichts mehr ging, hört sich die Begegnung im ersten Moment alles andere als spannend an. Doch wir sollten für unseren Besuch dennoch belohnt werden.
Aufgrund der Lage an der sowieso zu befahrenden Autobahn konnte das Spiel auf dem direkten Weg von Trier ins heimische Saarland mitgenommen werden. Mitten in Eppelborn fand man die Anlage beim ersten Versuch, die jedoch mit Parkmöglichkeiten geizte. Man fand aufgrund der zeitigen Anreise zwar direkt einen Stellplatz, fragte sich dabei aber gleichzeitig, was hier wohl bei größeren Oberligapartien los gewesen sein dürfte.
Beim Betreten der Anlage wurde man erstmal stutzig: Happige sieben Euro riefen die Hausherren auf, für Studenten glücklicherweise ermäßigte vier. In dieser Liga sicherlich nicht ohne, da man selbst in der Regionalliga teilweise weniger hinblättern muss. Das Illtalstadion selbst bot auf den ersten Blick wenig. Der Kunstrasenplatz wird lediglich von einer Werbebande umrandet, während drei Stufen auf einer Seite den einzigen Ausbau darstellten. Das Sportheim punktete jedoch mit einem großen überdachten Bereich, dessen Ausstattung mit Bockmöbel von vielen älteren Fans gerne in Beschlag genommen wurde.
Die Gegenseite besteht aus einem grünen Wall mit einer weiteren hölzernen Verpflegungsstätte. Durch die Lage des Sportplatzes in einem kleinen Tal (daher auch der Name) bot sich immerhin ringsum ein schickes Panorama auf die angrenzenden Wohngebiete, weshalb es sich bei blauem Himmel und Sonnenschein dann doch ganz gut aushalten ließ. Dank der eigenen „Jetzt ist Sommer“-Mentalität lief zwar ununterbrochen die Nase, einen Sonnenbrand holte man sich natürlich trotzdem.
Bevor der Kick auf dem künstlichen Geläuf endlich startete, verabschiedete der Heimverein noch seine halbe Mannschaft auf dem Feld. Dann gings auch schon los mit dem munteren Spiel. Und wenn ich munter schreibe, dann mein ich das auch so. Auf sehr hoher Qualität lieferten sich beide Teams einen offensiven Schlagabtausch mit offenem Visier, sprich so gut wie ohne Abwehr. Zunächst gelang den Gästen nach nur vier Minuten die Führung, die der FVE jedoch in der 8. und 20. Minute zur Heimführung drehen konnte.
In der 55. Minute setzte der Underdog aus Eppelborn sogar noch das 3:1 drauf, bevor der strauchelnde Favorit langsam ins Rollen kam. Das 3:2 und 3:3 folgten auf dem Fuß, ehe Jägersburg in der Schlussphase die Partie nochmals zum 3:4 drehen konnte. Eppelborn blieb jedoch weiter dran und erzielte unter großem Jubel der Zuschauer kurz vor Abpfiff den verdienten 4:4 Ausgleich. Was für ein Spiel! Da hat sich die anfängliche Skepsis, ob sich der Besuch unter den aktuellen Umständen überhaupt lohnte, direkt in Luft aufgelöst.
Mit der beruhigenden Gewissheit, mal wieder was fürs Torekonto getan zu haben, genossen wir ein kühles Freibier zum Abschluss, bevor es auf die Weiterfahrt gen Elversberg ging.