18. Spieltag Regionalliga Südwest FC Nöttingen - SV Elversberg Panoramastadion Endergebnis: 0:2 (0:1) Zuschauer: 602 (35 Gäste)
Am Mittwoch ging es zum letzten Hinrundenspiel der SV Elversberg nach Nöttingen. Aufgrund der weiten Anreise zu einem Abendspiel wurde der Tag bei Speis und Trank in der Innenstadt von Karlsruhe verbracht, was sowieso auf dem Weg gelegen hätte. Nach einigen sonnigen Stunden in der Kaiserstraße und auf dem Schlossplatz begab man sich auf die nun kurze, halbstündige Reise nach Remchingen, einem Dorf mit etwas über 11.000 Einwohnern im Enzkreis bei Pforzheim. Der örtliche Fussballverein ist im Ortsteil Nöttingen angesiedelt. Nebenbei interessant: Die Damenbasketball-Abteilung des Vereins, Grüner Stern Keltern, spielen in der ersten Bundesliga.
Davon kann der 1957 gegründete FCN aber nur träumen. Trotzdem zeigt die Leistungskurve des Clubs stetig nach oben: Über die Jahre robbte man sich immer weiter in höhere Ligen, erspielte sich Aufstieg um Aufstieg bis man 2004 erstmals Profiluft in der damaligen Regionalliga Süd schnupperte. Nach dem direkten Wiederabstieg gelang der nächste Aufstieg zur Saison 13/14 in die Regionalliga Südwest, welche man nach den missglückten Relegationsspielen von Offenbach und Saarbrücken ebenfalls wieder direkt verlassen musste. In der letzten Oberligasaison konnte der zweite Platz erreicht werden, was zur Qualifikation um den vierten Aufstiegsplatz berechtigt. In den Entscheidungsspielen gegen den SC Hauenstein und RW Frankfurt behielt man die Oberhand und konnte den dritten Aufstieg in die Regionalliga feiern.
Im Moment läuft es aber nicht ganz so rund für den FCN: Mit 13 Punkten aus 16 Spielen steht man auf dem letzten Tabellenrang und muss gegen den Tabellenführer aus Elversberg antreten. Beste Abwehr sowie Zweitbester Sturm der Liga gegen die schwächste Defensive. Normalerweise hört sich das ganz klar nach einem Schützenfest an, aber es handelt sich immerhin noch um Elversberg, welches in guten Zeiten immer mal den Schwächeren hilft und hier und da Punkte liegen lässt, die man eigentlich besser selbst mitgenommen hätte.
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Gespannt war man also, als man in der Dunkelheit am Panoramastadion in Nöttingen eintraf. Zur Überraschung erwartete die etwa 35 Gästefans ein überdimensioniertes Polizeiaufgebot, welches aber einen ruhigen Abend hatte.
Das Stadion ist ein reines Stehplatzstadion, welches 3.800 Zuschauern Platz bietet und als “Haupttribüne” ein Ungetüm aus Häusern und Sportheimen mit einem großen angeschraubten Steg besitzt. Einige der älteren Zuschauer machten sichs auf mitgebrachten Stühlen bequem. Der kleine Gästehaufen machte sich im Gästeblock breit und sorgte für ein wenig Stimmung im Stadion. In den 90 Minuten wechselten sich die altbekannten Lieder mit einigen nicht ernstgemeinten Rufen und spaßigen Gesängen ab. Alles in allem atmosphärisch zufriedenstellend. Vor ein paar Jahren undenkbar, dass überhaupt jemand an einem Mittwoch eine solche Distanz auswärts fährt.
Das von vielen erwartete sportliche Duell zwischen David und Goliath fand aber leider nur auf dem Papier statt. Die Anfangsphase gestalteten die Gäste zunächst sehr drangvoll und es gelang sogar der verdiente Führungstreffer durch Lukas Kohler, danach baute die Qualität des Spiels minütlich ab. Die einen mussten nicht, die Anderen konnten nicht mehr. So plätscherte das Spiel vor sich hin und man war ziemlich froh, als der Offizielle die Teams endlich in die Kabine schickte, und man sich wieder mit Glühwein aufwärmen konnte.
In der zweiten Hälfte wurden die Gastgeber dann immer gefährlicher und das Spiel etwas spannender, obwohl man sowas gegen einen Tabellenletzten eigentlich ungern liest. Das Bangen dauerte bis zur 85. Minute, als Markus Obernosterer endlich alle Mitgereisten mit seinem Tor zum 2:0 erlöste. Nach 90 Minuten standen, nach dem Zittersieg, unterm Strich verdiente drei Punkte zu Buche, welche ebenfalls den Gewinn der Herbstmeisterschaft bedeuteten. Nebenbei war es die beste Regionalliga Hinrunde der SVE seit 20 Jahren. Nach einer kurzen Feier mit der Mannschaft gings für Alle wieder mit Bus Autos zurück ins Saarland.
Am Wochenende, dem 19. und eigentlich letzten Spieltag hat Elversberg spielfrei und kann nicht ins Ligageschehen eingreifen. Somit genug Vorbereitungszeit für weitere Aufgaben!