16. Spieltag Regionalliga Südwest FK Pirmasens - SV Elversberg Sportpark Husterhöhe Endergebnis: 0:1 (0:1) Zuschauer: 961 (200 Gäste)
Am Samstag stand eines der kürzeren Auswärtsspiele der Saison an. Nur eine knappe halbe Stunde war man bis zur Schuhstadt Pirmasens und dem dortigen Sportpark Husterhöhe unterwegs. Leider brachte man mal wieder Regen mit, dem man im unüberdachten Gästeblock nicht ausweichen konnte. Nach kurzer Zeit wurde es aber besser, bis sich kurz nach Anpfiff sogar die Sonne blicken lies.
Der im Jahre 1903 gegründete, und von den Fans “die Klub” genannte Verein kann auf eine lange Vergangenheit mit vielen sportlichen Höhen und Tiefen zurückblicken. Zwischen den beiden Kriegen konnten 3 Meistertitel in der Bezirksliga Saar und somit die Qualifikation zur Süddeutschen Endrunde erreichen. In den folgenden Jahren konnte man sich in den Gauligen weiter etablieren, musste die Mannschaft aber 1942 nach einer 26:0 Niederlage gegen den 1. FC Kaiserslautern (Fritz Walter traf 13 Mal) abmelden. Von 1945 bis 1963 spielte man sehr erfolgreiche Jahre in der Oberliga, der damals höchsten Spielklasse, und konnte etliche Meistertitel einfahren, welche zur Teilnahme an der Endrunde um die deutsche Meisterschaft berechtigten. Die größten Konkurrenten dieser Zeit waren der 1.FCK und Borussia Neunkirchen, mit denen man sich oft um die Spitzenplätze duellierte.
Mit der 1963 eingeführten Bundesliga sollte die Zwölfjahreswertung bestimmen, welche beiden Vereine aus der Oberliga Südwest in die neue höchste Spielklasse einziehen. Der FKP belegte den zweiten Rang hinter Kaiserslautern und wäre gesetzte gewesen. Allerdings wollte Herrmann Neuberger, Mitglied des DFB-Präsidiums, seinen Heimatverein Saarbrücken in der neuen Liga sehen. Somit musste der FKP zwangsläufig absteigen. Bis in die Mitte der siebziger Jahre spielte man in der zweitklassigen Regionalliga Südwest immer wieder als Meister um den Aufstieg, scheiterte jedoch vier Mal an stärkeren Konkurrenten. Da man immer in der oberen Tabellenhälfte blieb, führte man in dieser Liga die ewige Tabelle an, weshalb man 1974 Gründungsmitglied der neuen 2. Bundesliga werden konnte. In der ersten Saison wäre nach einem 2. Platz fast der Aufstieg geglückt, man verlor aber die Relegationsspiele recht deutlich gegen Bayer 05 Uerdingen. In den folgenden 3 Jahren befand man sich im Abstiegskampf und musste die Liga 1978 als abgeschlagener Letzter (nur ein Sieg) verlassen. Seitdem ist der Verein nur noch in unteren Spielklassen zu finden.
Neben etlichen Jahren in der Oberliga und Abstiegen bis zur Landesliga spielt der Club seit 2014 wieder in der Viertklassigkeit. Momentan rangiert der FKP jedoch auf einem Abstiegsplatz. Seine Spiele trägt der FKP im 2004 erbauten Sportpark Husterhöhe aus, welches Platz für 10.000 Zuschauer bietet und auch von anderen Vereinen für größere Spiele wie DFB-Pokalteilnahmen genutzt wird.
Der Rahmen für das Spiel gegen die SVE war natürlich etwas kleiner, trotzdem verfolgten knapp 1.000 Zuschauer das Geschehen auf dem Rasen. Die SVE hat eher gemischte Erfahrungen auf diesem Geläuf gemacht, weshalb man sehr gespannt auf den Ausgang des Spiels war. Auf der Heimseite fand man leider nur fünf Leute hinter einer Fahne, welche auch nur bei Standards ein wenig klatschten. Atmosphäre gibts leider seit einigen Jahren keine mehr in Pirmasens.
Die etwa 200 Gästefans hatten somit über 90 Minuten die stimmliche Hoheit im Stadion. Mit abwechslungsreichen Gesängen, Wechselgesängen mit der Haupttribüne und einem neuen (alten) Lied, welches gut Einschlug, konnte der Auswärtssupport an diesem Samstag nicht nur überzeugen, sondern auch als bisher Bester der Saison bezeichnet werden.
Ebenso konnte das Spiel überzeugen. Die Elversberger Mannschaft, welche mit der gleichen Startelf wie beim Sieg gegen Saarbrücken anfing, bestimmte klar das Spiel und konnte viele Standards erspielen, die leider nicht effizient genug verwertet werden konnten. In der 30. Minute konnte Sven Sellentin die mitgereisten Fans aber dann doch erlösen. Nach gutem Zuspiel zog er aus spitzem Winkel ab und überwand den Ex-Elversberger Torhüter Daniel Kläs. Der FKP war in Folge größtenteils ungefährlich und machte nur durch harte Zweikämpfe auf sich aufmerksam. Leider zu hart, denn in der zweiten Hälfte erwischte es den Elversberger Torschützen, welcher danach verletzungsbedingt vom Platz musste. Die Ungerechtigkeit wurde zum Glück kurze Zeit später mit einer überfälligen gelb-roten Karte für selbigen Spieler bestraft. Die knappe Führung wurde bis zum Ende gut verwaltet und die drei Punkt durchweg verdient eingefahren. Nach einer kurzen Feier mit der Mannschaft gings für alle wieder zurück ins schöne Saarland.