Sechzehntelfinale Saarlandpokal SG Saarlouis-Beaumarais - SV Elversberg Sportplatz Saarlouis Saint-Nazaire Endergebnis: 0:8 (0:4) Zuschauer: 400 (100 Gäste)
Am Mittwochabend stand die nächste Runde im Saarlandpokal an, also herrschte ein klein wenig Freude aufgrund des Flutlichtspiels. Nachdem man im ersten Spiel souverän mit 10:0 bei Hangard gewinnen konnte, stand man nun wieder einem Gegner aus der Verbandsliga (7. Liga) gegenüber, der SG Saarlouis-Beaumarais.
So weit so gut, aber das Besondere an diesem Gegner ist definitiv das Gründungsdatum: Sommer 2016. Der Verein entstand aus einem Zusammenschluss der eigentlich größten Rivalen des Stadtgebietes: Dem TuS Beaumarais 1929 und dem SSV Saarlouis 1910. Während der erste der beiden Vorgängervereine seit Bestehen immer nur in den unteren Amateurligen kickte, kann der SSV auf eine etwas glorreichere Vergangenheit zurückblicken. Dafür muss man in der Geschichte aber weit weit zurück: Nach seiner Gründung 1910 wurde in diesem Club vor allem Soldaten das Fussball spielen beigebracht. Schon früh hatte man internationale Spiele, spielte im Halbfinale des Süddeutschen Pokals und konnte sogar einen Nationalspieler stellen. Nach den Kriegen und der erzwungenen Neugründung blieb der Verein ein unbeschriebenes Blatt. Lediglich die Stadtmeisterschaft konnte ein paar Mal gewonnen werden, die höchste jemals erreichte Spielklasse ist die siebtklassige Verbandsliga. Das größte Ausrufezeichen setzte die mittlerweile aufgelöste Frauenmannschaft mit einem Saarlandpokalsieg.
Das Ziel der neuen Sportgemeinschaft ist somit klar: Mittelfristig soll in Saarlouis Saarlandliga gespielt werden, vielleicht sogar mit Optionen nach oben. Im Moment sieht es für den Verein auch gar nicht so schlecht aus: Mit dem derzeitigen 3. Platz hat man alle Chancen, das selbstgesteckte Ziel im ersten Jahr zu erreichen.
Das Pokalspiel gegen Elversberg stellt nun also das erste echte Highlight des noch jungen Clubs dar. Gespielt wurde auf dem Rasenplatz des ehemaligen SSV in Saint-Nazaire. Nichts Besonderes, aber ein schöner kleiner Sportplatz mit ausreichendem Flutlicht (anders als in Hangard). Dem kurz vor Spiel aufziehenden Regen konnte man aber leider nicht entfliehen.
Die Entschädigung für das schlechte Wetter lieferte eine sehr dominant aufspielende Elversberger Mannschaft auf dem Platz ab der ersten Minute. Nach dem kräftezehrenden Spiel letzten Samstag gegen Saarbrücken erhielten einige Spieler Einsatzzeit, die sonst nur die Bank warmhalten. Und gerade die unterstrichen ihren Anspruch auf mehr Spielzeit: Der wieder genesene Matthias Cuntz eröffnete in der 15. Minute das Scheibenschießen gegen eine sehr schwache Heimmannschaft. Danach wechselten sich Göttel und Ivana fast im Minutentakt ab, trafen jemals 3 Mal. Hermandung rundete mit seinem Treffer das Spiel zu einem 8:0 Auswärtserfolg ab. Die SGS hatte ihre einzige Torchance in der 80. Minute, scheiterte aber im 1:1 gegen den Elversberger Schlussmann. Der Einzug ins Achtelfinale wurde somit perfekt gemacht und die Titelambitionen mit 18(!) Toren in 2 Spielen mehr als deutlich unterstrichen. In wieweit sich manche Spieler für Startelfeinsätze in Ligaspielen empfohlen haben bleibt abzuwarten. Vielleicht sieht man den ein oder anderen auch schon am Samstag in Pirmasens.